Eigentlich hatte Emmanuel Goldenberg, der sich später Edward G. Robinson nannte, eine ganz andere Karriere geplant. Nach seiner Emigration in die USA im Jahr 1902 besuchte er in New York die Schule und belegte gleich nach dem Abschluss ein Jurastudium. Doch der Traum vom Richterstuhl war schnell dahin - zu trocken der Stoff, zu steif die Komilitonen.
Robinson wechselte in die schillernde Welt des Theaters, belegte 1912/13 Kurse an der American Academy of Dramatic Arts. Der Berufswechsel erwies sich als Treffer ins Schwarze: Zwei Jahre später schon spielte er am berühmten Broadway, von dessen Bühne ihn 1916 jedoch der Erste Weltkrieg zog. Kaum aber war Robinson aus der Navy entlassen, stand er schon wieder am Broadway, dem er - abgesehen von einer Filmrolle in "The Bright Shawl" (1923) - die 20er Jahre hindurch treu blieb.
Erst die Einführung des Tonfilms brachte den alles entscheidenden Wechsel: Robinson wurde Filmstar. Nach nur wenigen Filmen markierte "Der kleine Cäsar" 1930 seinen Durchbruch - Robinson in einer düsteren Rolle, der des Gangsterbosses Enrico Bandello - angelehnt an Al Capone. Miese Typen, Unterweltgestalten - wann immer solche Parts zu besetzen waren, Edward G. Robinson war die erste Wahl. Mag sein, dass sein Äußeres - dunkle Haut, klein, rundgesichtig - ausschlaggebend hierfür war. In vielen Filmen, so in "Kid Galahad" (1937) oder John Hustons "Gangster in Key Largo" (1948), spielt er neben Humphrey Bogart, 1941 heißt seine Filmpartnerin in "Herzen in Flammen" Marlene Dietrich. Im gleichen Jahr entsteht Michael Curtizs Jack-London-Verfilmung "Der Seewolf".
Wahre Glanzleistungen sind "Gefährliche Begegnung" und "Straße der Versuchung" (1945), die beide zum Ende des Zweiten Weltkrieges entstanden. Die Liste seiner Erfolge wird stetig länger - für Robinson ist sie die Eintrittskarte in das große Hollywood. Barbara Stanwyck und Fred MacMurray sind seine Partner im Billy Wilder-Meisterthriller "Frau ohne Gewissen" (1944). Mitte der 50er dann zieht sich Robinson allmählich zurück, die Filmstudios bedachten ihn lediglich mit Nebenrollen.
So tritt er in 1965 "Cincinnati Kid" als Pokerspieler auf. 1973 sieht man Robinson letztmalig in einer Altersrolle an der Seite von Charlton Heston in dem gefeierten Sciencefiction-Thriller "Jahr 2022 ... Die überleben wollen". Schwierigkeiten bereitete Robinson auch sein konsequenter Antifaschismus - manche Studios boykottierten den frühen Filmstar bis in die Fünfzigerjahre. Noch einmal, 1973, steht der im Rampenlicht: Robinson veröffentlichte seine Memoiren und wurde mit einem Oscar für sein Gesamtwerk ausgezeichnet.
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