3sat-Wahl: Welcher war der beste TV-Film des Jahres?
Welcher Fernsehfilm war der beste des Jahres 2019? Bei 3sat haben die Zuschauer die Wahl. Wir stellen die elf nominierten Filme – darunter drei "Tatorte" – vor.
Die besten Filme des Fernsehjahres? Bitteschön! Vom 25. bis zum 29. November 2019 wird beim Fernsehfilmfestival in Baden Baden wieder der "Fernsehfilmpreis der Deutschen Akademie der darstellenden Künste" vergeben – und zwölf Filme, darunter drei "Tatort"-Produktionen, haben es in die Vorauswahl geschafft: "Murot und das Murmeltier" (Wiesbaden), "Friss oder stirb" (Schweiz) und "Für immer und dich" (Schwarzwald) vertreten die Traditionsmarke würdig. Die Konkurrenz heißt: "Klassentreffen", "Stumme Schreie", "Play", "Lotte am Bauhaus", "Bist du glücklich", "Tödliches Comeback", "Das Wunder von Wörgl" und "Hanne". Die elf TV-Filme laufen in der Woche von Samstag, 23. November, bis Donnerstag, 28. November, bei 3sat. Über den Sieger entscheidet das Publikum.
Seit 1996 wird jährlich zum Festival in Baden Baden der 3satZuschauerpreis vergeben. Die Zuschauer können ab dem 23. November, 20 Uhr, online unter www.3sat.de oder per Telefon für ihren Favouriten abstimmen.
"Klassentreffen"
Der WDR-Fernsehfilm "Klassentreffen" ist der dritte Improvisationsfilm aus der Feder von Jan Georg Schütte. Wie bei "Altersglühen – Speed Dating für Senioren" und "Wellness für Paare" gibt es auch beim neuen Projekt des Filmemachers kein Drehbuch. Die Schauspielerinnen und Schauspieler erhielten lediglich Rollenprofile, auf deren Grundlage improvisiert werden muss. Über zwei Tage wurden die Akteure mit 24 Kameras begleitet. Im 90-minütigen Fernsehfilm kommt es, 25 Jahren nach dem Abitur, zu einem Klassentreffen. Dort treffen ehemalige Klassenstereotype, wie zum Beispiel das ehemalige Genie oder die Ex-Klassengöre, aufeinander. Wer seine damaligen Ziele erreichen konnte und wem die Realität einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, kann man am Samstag, 23. November, 20.15 Uhr, bei 3sat erleben. Mit dabei sind Stars wie Charly Hübner, Jeanette Hain, Anja Kling, Fabian Hinrichs und Burghart Klaußner.
"Stumme Schreie"
Was für eine Statistik: 2018 starb alle fünf Tage ein Kind an den Folgen elterlicher Misshandlung. Grund genug, um nach dem Sachbuch der Rechtsmediziner Michael Tsokos und Saskia Etzold von der Berliner Charité einen ZDF-Fernsehfilm zu produzieren. Dass ein Rechtsmediziner keine "Hilfspolizei" ist, erfährt die angehende Ärztin Jana Friedrich (Natalia Belitski), in dem Fernsehfilm "Stumme Schreie", der am Samstag, 23. November, 21.45 Uhr, bei 3sat zu sehen ist, am eigenen Leib: Als Jana Friedrich an dem renommierten Berliner Institut für Rechtsmedizin eine befristete Stelle erhält, kann sie ihr Glück kaum fassen. Prompt wird sie jedoch mit mehreren Fällen misshandelter Kinder konfrontiert. Deprimiert findet die junge Ärztin heraus, dass es schwer ist, die Täter zur Verantwortung zu ziehen. Der Tod eines Säuglings bringt Jana schließlich dazu, über ihre Zuständigkeit hinweg zu handeln. Dass sie damit nicht nur ihre Zulassung riskiert, sondern auch ihr eigenes Leben, hätte sie nicht gedacht.
"Play"
Immer häufiger flüchten sich Jugendliche in die Welt der Video Games. Bis zu einem gewissen Grad stellt das "gamen" einfach eine spaßige Freizeitbeschäftigung dar. Doch was passiert, wenn die Grenzen zwischen Virtualität und Wirklichkeit verschwimmen? In dem ARD-Fernsehfilm "Play" setzten sich Philipp Koch und Hamid Barousa mit dem Problem der Videospielsucht auseinander. Die 17-jährige Jennifer (Emma Bading) findet bei den neuen Schülern, nachdem sie mit ihren Eltern umgezogen ist, einfach keinen Anschluss. Als sie das neue Virtual Reality Game "Avalonia" für sich entdeckt, wird aus der spaßigen Freizeitbeschäftigung ziemlich schnell eine Besessenheit. Die Schülerin vernachlässigt neben der Schule auch die häuslichen Pflichten. 3sat Zeigt "Play" am Sonntag, den 24. November, um 20.15 Uhr.
"Tartort – Murot und das Murmeltier"
Jeder kennt den Kultfilm "Und täglich grüßt das Murmeltier", in dem dem der TV-Wettermann Phil Connors in einer Zeitschleife landet. Der LKA-Ermittler Felix Murot (Ulrich Tukur) steckt in "Tatort – Murot und das Murmeltier", der am Sonntag, 24. November, 21.45 Uhr, bei 3sat ausgestrahlt wird, in einem ähnlichen Dilemma: Um 7.30 Uhr klingelt sein Wecker. Kurz darauf wird er, von seiner Assistentin, zu einer Geiselnahme in einer Bank geschickt. Im letzten Moment läuft alles aus dem Ruder, und Murot wird erschossen. Oder doch nicht? – Im nächsten Augenblick wacht der geplagte Kommissar schweißgebadet vom Klingeln seines Weckers auf. Es ist 7.30 Uhr. Der Ermittler wird zu einem Banküberfall mit Geiselnahme gerufen. Das alles kommt ihm aber sehr bekannt vor ... Was für ein TV-Krimi!
"Tatort – Für immer und dich"
Der Fall von Maria H. aus Freiburg ging bundesweit durch die Schlagzeilen: Ein 13-jähriges Mädchen wird vermisst. Fünf Jahre lang ist sie mit einem 40 Jahre älteren Mann unterwegs. 2018 kehrt sie nach Hause zurück, der Mann wird verhaftet. Der Schwarzwald-Tartort "Für immer und dich" war zu dieser Zeit bereits abgedreht, weist aber dennoch viele Parallelen auf: Der Teenager Emiliy befindet sich auf einem Abenteuer mit einem älteren Mann (Meira Durand und Andreas Lust), das sich langsam in einen Albtraum verwandelt. Die Mutter der seit zwei Jahren vermissten Emily meint ihre Tochter gesehen zu haben. Gleichzeitig wird der Dieb einer Laptoptasche von der Straße gedrängt und stirbt. Die Ermittler Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) und Franziska Tobler (Eva Löbau) betrachten die Fälle vorerst getrennt, doch irgentetwas scheint die Fälle zu verbinden... 3sat zeigt den "Tartort – Für immer und dich" am Montag, 25. November, 20.15 Uhr.
"Lotte am Bauhaus"
Am Bauhaus gibt es zwei Grundideen, die die turbulenten Zeiten bis heute überlebt haben: Kunst und Handwerk soll verbunden werden, genauso wie die Funktionalität der Objekte. Der ARD-Spielfilm "Lotte am Bauhaus" verbindet die reale Geschichte der Bauhaus-Bewegung rund um Walter Gropius (Jörg Hartmann) mit der Emanzipationsgeschichte der fiktionalen Frauenfigur Lotte Brendel (Alicia von Rittberg). 3sat zeigt diesen Film am Montag, 25. November, 21.45 Uhr. Die Geschichte setzt im Weimar um 1921 an: Der Vater der 20-jährigen Lotte hat sich das Traumleben für seine Tochter schon ausgemalt: an der Seite von einem netten Ehemann, der den elterlichen Tischlerbetrieb übernehmen soll. Lotte bewirbt sich zum Entsetzen der Eltern am Bauhaus und wird angenommen. In dem Studenten Paul Seligmann (Noah Saavedra) findet die junge Frau ihre große Liebe. Nicht nur der Zwist mit ihrer Familie und ihre Beziehung zu Paul, stellen sie auf eine harte Probe, sondern auch der Kampf um berufliche Anerkennung. Über allem steht auch noch der immer stärkere politische Druck, dem das Bauhaus ausgeliefert ist.
"Bist du glücklich?"
In "Bist du glücklich" wandelt ein Paar auf den Spuren der zerbrochenen Ehe. Der HR-Spielfilm, der am Dienstag, 26. November, 20.15 Uhr, bei 3sat gezeigt wird, befreit das Paar von der Last der Trennung und allen ungesagten Meinungen. Sonja und Mark (Ronald Zehrfeld und Laura Tonke) haben sich nach 13 Jahren Ehe getrennt. Das Einzige was sie noch verbindet, ist das Wochenendhaus in der Nähe von Frankfurt. Um das Haus zu verkaufen, müssen sie gemeinsam dorthin zurückkehren. Als es zu einer Verzögerung beim Verkauf kommt, sehen sich die beiden gezwungen, die Nacht dort zu verbringen. Es ist die letzte Chance Antworten auf ungestellte Fragen zu finden und sich auf die Suche nach den Gründen für das Scheitern der Ehe zu machen.
"Tödliches Comeback"
Unterschiedlicher könnte ein Vater-Sohn-Gespann nicht sein: Roy (Martin Brambach) ist Kleinganove, sein Sohn Bruno ist Polizist. Früher haben sie als die Band "Roy's Four", zusammen mit Siggi (Matthias Bundschuh) und Inga (Jeanette Hain) die Bühne gerockt. Nun 20 Jahre später möchte Roy an einer Comeback-Show teilnehmen, um sowohl einen Plattenvertrag, als auch eine Anstellung auf einem Kreuzfahrtschiff zu gewinnen. Bruno strebt dagegen eine Kariere als Kommissar an. Da Roys Geschäfte nicht ganz legal ablaufen, ist Brunos Beförderung in Gefahr, und das ist ja auch noch seine Kollegin Kyra (Elisa Schlott), deren Herz der Polizist unbedingt gewinnen möchte. Wie gut das Kyra eine Schwäche für Vollblutmusiker hat, doch plötzlich geht es für Roy nicht mehr nur um Bagatelle, sondern um Mord... 3sat zeigt die ARD-Komödie "Tödliches Comeback" am Dienstag, 26. November, 21.45 Uhr.
"Das Wunder von Wörgl"
Nach seiner etwas versteckten TV-Premiere im Spätprogramm des mitproduzierenden Senders BR im April zeigt 3sat den Heimatfilm "Das Wunder von Wörgl" am Mittwoch, 27. November, 20.15 Uhr. Mitten in der Weltwirtschaftskrise der 30er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts gibt es keinen Kandidaten, der sich freiwillig zur Wahl für das Bürgermeisteramt in der kleinen Tiroler Gemeinde Wörgl aufstellen lässt. Also muss das Losglück entscheiden. Und es trifft mit dem kränklichen Lokführer Michael Unterguggenberger (Karl Markovics) einen Mann, der noch nie viel Aufhebens um sich gemacht hat. Der Politiker wider Willen muss sich etwas einfallen lassen, um die Gemeinde, die kurz vor dem Bankrott steht und in der Massenarbeitslosigkeit herrscht, wieder aufzurichten. Unterguggenbergers Idee: Er lässt sich eine neue Währung einfallen.
"Tatort – Friss oder stirb"
Ungleich verteilte Chancen nimmt sich der Schweizer Tatort "Friss oder stirb" zum Thema: Was passiert, wenn die Superreichen auf die wegrationalisierten Arbeitnehmer treffen? Im Zuge des Mordes an einer Luzerner Wirtschaftsprofessorin lenkt eine Spur das Ermittler-Team Reto Flückiger (Stefan Gubser) und Liz Ritschard (Delia Mayer) auf die Spur des vermögenden Unternehmers Anton Seematter (Roland Koch). An dessen Villa angekommen, platzen die beiden Schweizer Hauptkommissare direkt in eine Geiselnahme. Ebenfalls vom Geiselnehmer festgesetzt, dessen Plan langsam aus dem Ruder zu laufen beginnt, versuchen die beiden Polizisten die Situation zu entschärfen. Zu sehen gibt es den Tartort "Friss oder stirb" am Mittwoch, 27. November, 21.45 Uhr, bei 3sat.
"Hanne"
Der ARD-Spielfilm "Hanne" zeigt wie Hanne Dührsen (Iris Berben) zweieinhalb Tage lang, von Freitagnachmittag bis Montagmorgen, mit dem Verdacht auf eine tödliche Krankheit leben muss. 3sat zeigt diesen Film am Donnerstag, 28. November, 20.15 Uhr. Erzählt wird im Grunde nur die Geschichte eines Wochenendes. Es ist Freitag: Soeben in Pension gegangen, möchte Hanne sich noch die Krampfadern operieren lassen, als die Klinik eine Abnormalität in ihrem Blutbild feststellt. Da die Untersuchungsergebnisse erst nach dem Wochenende vorliegen, muss sich Anne mit der Möglichkeit ihres baldigen Todes auseinandersetzen. Kurzerhand zieht sie ins Hotel, trifft sich mit ihrer alten Studentenliebe und vertreibt sich die Zeit mit fremden Menschen. Sie lässt los und versucht ihre Zeit mit Erinnerungen zu füllen.
Quelle: teleschau – der Mediendienst