"Geisterschiff – Der Usedom-Krimi"

Schwierige Mischung aus Humor und Drama

von Hans Czerny

Ex-Staatsanwältin Karin Lossow will den straffälligen Jens mittels Sozialarbeit zurück ins Leben führen. Doch dann plant der vaterlose Junge einen Raubüberfall.

ARD
Geisterschiff – Der Usedom-Krimi
Kriminalfilm • 14.02.2019 • 20:15 Uhr

Nicht nur bei der Ex-Staatsanwältin Karin Lossow (Katrin Sass) saß der Schock tief, als in der Usedom-Folge "Winterlicht" die Kommissarin Julia Thiel (Lisa Maria Potthoff), immerhin ihre Tochter, bei einer Recherche auf eigene Faust ums Leben kam. Umso erfreulicher der gleichzeitige Auftritt der neuen Kommissarin Ellen Norgaard aus Dänemark (Rikke Lylloff), die so spitzzüngig wie korrekt ihre Fragen stellte. Bei ihrem zweiten Auftritt in der Folge "Geisterschiff" ist nun die Knappheit leider weg, die Rolle ist breiter angelegt.

Jens Kampwirth (Vincent Krüger), ein junger Mann ohne Vater, um den sich Karin Lossow kümmern wollte, plant auf freier Strecke den Raubüberfall auf einen Edelwirt. Doch dann wird er selbst von einem Dritten erschossen.

Unter anderem wird das drollige Deutsch-Dänisch der Kommissarin nun in den Vordergrund gerückt, von einem ausführlichen One-Night-Stand mit einem polnischen Usedom-Nachbarn ganz zu schweigen. Da bereits zwei weitere Usedom-Krimis abgedreht sind, zielt der Vorschlag, wieder weniger breit zu agieren, allerdings erstmal ins Leere.

Immerhin scheint sich zwischen der forschen Ex-Anwältin Lossow und der neuen blonden Kommissarin eine jobübergreifende Freundschaft anzubahnen. Das Kriegsbeil, das beim Mutter-Tochter-Verhältnis der Lossow vormals handlungstragend war, ist nun fürs Erste begraben.

Hätte die ansehnliche Kamera (Michael Bertl, Regie: Oliver Schmitz) mehr übrig für das Atmosphärische auf Usedom, könnte der Ostseekrimi auch mit der kühlen Blonden aus Dänemark ganz gut funktionieren. Doch noch immer gehen das Humorige (mit Shanty-Chor und Anbandeleien) und das Tieftraurige – ein Vater verlässt seine Familie, nachdem er die Tochter schwer verletzt hat – nicht so recht zusammen.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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