Raus aus der Spielsucht mit RTL II?
Eine neue Doku-Reihe auf RTL II schickt sich an, Menschen in Krisen zu porträtieren und dabei gleichsam zu unterstützen. Reißerischer Reality-Schund oder ernstgemeinte Hilfestellung?
"Nie wieder Hütchenspiel, nie wieder in die Spielothek!", sang die deutsche Punkband Die Ärzte einst im Song "Nie wieder Krieg, nie mehr Las Vegas". Thematisiert wurde die Spielsucht des Ich-Erzählers, dessen Leben dadurch in eine Abwärtsspirale gerät. In der Pilotfolge der neuen RTL II-Doku-Reihe "Ich hör auf... und fang neu an" wird am Donnerstag, 25. Oktober, 22.15 Uhr, der 32-jährige Sebastian porträtiert, der sich ebenfalls aufgrund seiner Glücksspielsucht die ganze Zukunft verbaut hat. Können ihm Experten und Coaches dabei helfen, sein Leben in den Griff zu kriegen?
Sebastian, Spitzname "Sebo", hat mittlerweile rund 80.000 Euro an Glücksspiel-Schulden angehäuft. Einen festen Job hat er nicht, lediglich seine Liebe zur Rapmusik gibt ihm Halt. Damit ist er nicht allein: Eine halbe Million Menschen gelten in Deutschland als glücksspielsüchtig oder zumindest extrem gefährdet. Auch der Rapper Cashmo verfiel einst dieser Sucht, krempelte allerdings sein Leben um und entkam der Krise. Neben ihm stehen auch die Psychotherapeutin Judith Vogel-Weissinger und der einstige Profiboxer Achim John dem jungen Mann mit Rat und Tat zur Seite. Gemeinsam versuchen sie, Sebastian wieder mental und finanziell auf Kurs zu bringen. Ob das gelingt?
RTL II verfolgt mit seinem neuen rund einstündigen Doku-Format hehre Absichten: Menschen in ganz unterschiedlichen Lebenskrisen werden bei ihrem Versuch begleitet, ihr altes Leben hinter sich zu lassen und einen Neuanfang zu wagen. Ob sich das als reißerisch und stigmatisierend entpuppt oder ob den Betroffenen aufgrund von Fachleuten tatsächlich eine helfende Hand gereicht werden kann, bleibt abzuwarten. Vielversprechend klingt das Konzept aber definitiv. Sofern die Sorgen und Nöte der Menschen tatsächlich ernst genommen werden, kann möglicherweise auch Präventionsarbeit geleistet werden.
Quelle: teleschau – der Mediendienst