"The Taste"

Ausgerechnet Frank Rosin verhindert den Sieg seines Kandidaten

06.12.2018, 14.20 Uhr
von Antje Rehse
"Jeder weiß doch, dass man beim Brot die Kappe oder beim Fleisch das Endstück nicht nimmt", sagte Frank Rosin über Semis Löffel.
"Jeder weiß doch, dass man beim Brot die Kappe oder beim Fleisch das Endstück nicht nimmt", sagte Frank Rosin über Semis Löffel.  Fotoquelle: Screenshot / SAT.1

Im Finale von "The Taste" ging es zwischen Gary und Semi um den Sieg – und somit auch zwischen ihren Coaches Roland Trettl und Frank Rosin. Ausgerechnet Rosin war das Zünglein an der Waage. 

Das Drehbuch hatte es so gewollt: Frank Rosin durfte (oder musste) als letzter Juror seinen Goldenen Stern verteilen. Die Konstellation war nach den Bewertungen seiner Jury-Kollegen klar: Sollte er sich für seinen eigenen Kandidaten Semi (41) entscheiden, würde der Profikoch das Finale der sechsten Staffel von "The Taste" mit 3:1 gewinnen. Ein Goldener Stern für Gary (56) würde Gleichstand bedeuten. Weil er im Verlauf der gesamtem Staffel mehr Goldene Sterne erkocht hatte, ginge der Sieg dann an Gary.

Und es kam, wie es kommen musste. Rosin entschied sich gegen den Löffel seines Kandidaten und für den Hobbykoch aus Amsterdam. "Ich habe mich für den Löffel entschieden, den ich auch in mein Restaurant geschickt hätte", erklärte Rosin sichtlich geknickt: "Schon wieder nicht gewonnen."

Das Gesetz vom Anrichten

Semi nahm es mit sarakastischem Humor. "Dein eigener Coach steht dir im Weg im Finale", sagte er lachend. Und direkt an Rosin gewandt: "Dass zu das Zünglein bist, Alter!" Letzendlich hatte aber nicht sein Mentor dem Gastronom aus Hattingen im Weg gestanden, sondern er sich selbst. 44 Löffel mussten beide Kandidaten in der Finalrunde anrichten, vier für die Jury und weitere 40 für die Gäste im Studio. Und ausgerechnet im Löffel von Rosin war das Endstück des von Semi zubereiteten Rehrückens gelandet. "Jeder weiß doch, dass man beim Brot die Kappe oder beim Fleisch das Endstück nicht nimmt. Das weiß jeder, das ist ein Gesetz", sagte Frank Rosin. 

Dass Semis Löffel grundsätzlich das Zeug zum Gewinner-Löffel gehabt hätte, zeigte die Bewertung der anderen drei Juroren. Cornelia Poletto und Alexander Herrmann waren begeistert, lobten das Gericht in den höchsten Tönen und gaben Semis Löffel den Vorzug. Roland Trettl bevorzugte (ohne zu wissen, wer was gekocht hatte) den Löffel seines eigenen Kandidaten Gary – und durfte sich mit ihm über den Sieg freuen. "Was für eine Reise, oder?", fragte Trettl seinen Gewinner. Gary, ein Florist aus Amsterdam, bekommt 50.000 Euro und ein eigenes Kochbuch.

Dass Gary und Semi in der Finalrunde standen, war durchaus überraschend. Gary hatte sich in den Sendungen zuvor lediglich zwei Goldene Sterne erkocht, Semi keinen einzigen. Doch die Favoriten Eva, Jörg und Christoph scheiterten in der Finalsendung in der ersten bzw. zweiten Runde. Ihre Löffel hatten die Gast-Juroren Jan Hartwig und Harald Wohlfahrt nicht vollends überzeugt. Zudem hatte noch Hobbyköchin Melanie im Finale der letzten Sechs gestanden.

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