Zweite Staffel bei Amazon

Ehemaliger BND-Agent jagt Jack Ryan

von Andreas Schoettl

Packende Action, Verfolgungsjagden und ein Katz-und-Maus-Spiel: Bei Amazon Prime Video startet Jack Ryan in eine neue Mission. Sein Gegenspieler ist diesmal ein Deutscher.

"Von den Waffen würde niemand in den Nachrichten erfahren, weil bis dahin keiner mehr leben würde", warnt der für die CIA arbeitende Analytiker Jack Ryan (John Krasinski). Was hat er nun schon wieder entdeckt? Immerhin hatte er in der ersten Staffel der actiongeladenen Agenten-Serie "Tom Clancy's Jack Ryan" einen potenziellen neuen Bin Laden ausfindig gemacht. Die neue Gefahr für die Vereinigten Staaten von Amerika, denen Ryan nach den Büchern Tom Clancys (1947 – 2013) stets pflichtbewusst und patriotisch dient, lauert diesmal in Südamerika. Genauer: in Venezuela! Ja, es ist diesmal dieses von Unruhen geplagte Land, das mithilfe illegaler Waffen aus Russland, darunter auch nukleare, die großartigen USA auslöschen will.

Zugegeben, etwas abwegig klingt das schon, wenn ausgerechnet Venezuela, das zwar auf gigantischen Öl-Reserven sitzt, jedoch seine eigene Bevölkerung kaum ernähren kann, sich Waffen für Unsummen an Geld leistet, um einen vermeintlichen Klassenfeind zu bombardieren. Zudem wären die USA ein Gegner mit ausreichend Feuerkraft. Sie könnten nur mit einem Bruchteil der eigenen Waffen das lateinamerikanische Land zerstören. Nun muss der Zuschauer bei einer Agenten-Serie aber auch nicht jeden fiktiven Hintergrund ernst nehmen. Dass die zweite Staffel von "Tom Clancy's Jack Ryan" dennoch funktioniert, zeigt Amazon Prime Video in acht neuen Folgen ab Freitag, 1. November.

Wie schon in der ersten Staffel gibt sich der erneut überzeugend von Krasinski dargestellte Titelheld vielschichtig, aber eindeutig patriotisch. Sein Herz und vor allem sein Verstand schlagen zunächst wohltuend analytisch. Hinter der geplanten Verschwörung gegen die USA entdeckt Ryan den venezolanischen Präsidenten als hinterhältigen Drahtzieher. Diplomatische Bemühungen sollen die Wogen zunächst glätten. Aber "Jack Ryan" wäre keine Actionserie würde es nicht doch noch gehörig krachen.

Der Sprengstoffanschlag auf einen Auto-Konvoi in der venezolanischen Hauptstadt Caracas ist es, der Ryan endgültig zur Waffe greifen lässt. Und vor allem in einen weitreichenden Zweikampf treibt. Hinter ihm persönlich ist ein extra engagierter Killer her. Sein Name: Max Schenkel. Der ehemalige Agent des deutschen BND wird gespielt von Tom Wlaschiha. Zwischen Schenkel und Ryan entwickelt sich ein elektrisierendes Katz-und-Maus-Spiel hinweg über Kontinente, knüppelharte Kampfszenen inklusive.

Wie schon in der ersten Staffel gelingt dem Autoren-Duo Carlton Cuse und Graham Roland eine zwar actionlastige Serienadaption, die den Titelhelden jedoch nicht als Haudrauf-Macho zeigt. Immer wieder bewegen ihn auch moralische Grauzonen. "Jack Ryan" lebt insgesamt von einem erneut sehr hohen Produktionsstandard und der immer wieder überraschend inszenierten Verfolgungsjagd zwischen Schenkel und eben Ryan.

Der deutsche Schauspieler Tom Wlaschiha ("Game of Thrones", "Das Boot") übrigens wurde für seine actionlastistige Rolle als geheimnisvoller "Bösewicht" ausreichend gefordert. "Wir haben beispielsweise in Kolumbien gedreht, in Bogota auf 3.000 Meter Höhe", erinnert er sich im Interview. Wlaschiha: "Dort bin ich dann schon ziemlich außer Atem gekommen."


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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