ZDF-Reihe wird 25 Jahre alt

"Wilsberg: Wellenbrecher" – Verwirrspiele zum Jubiläum

von Eric Leimann

Die ZDF-Reihe "Wilsberg" feiert ihr 25-jähriges Jubiläum. Für den Detetektiv geht es nach Norderney – und es gibt ein Wiedersehen mit vielen alten Bekannten.

ZDF
Wilsberg: Wellenbrecher
Kriminalkomödie • 08.02.2020 • 20:15 Uhr

Am 20. Februar 1995 ermittelte Georg Wilsberg zum ersten Mal im ZDF. Die komödiantische Krimireihe feiert also ihren 25. Geburtstag. Zum Jubiläum "spendierten" Drehbuch und Produktion dem Cast einen Ausflug nach Norderney. Und nicht nur das. Zwei ermittelnde Kollegen aus Leer, Kommissar Brockhorst (Felix Vörtler) und Insa Scherzinger (Theresa Underberg) von der ZDF-Krimireihe "Friesland", sind ebenfalls mit dabei. Damit zum "Wilsberg"-Jubiläum so viele Charaktere aus Münster, Ostfriesland und sogar Bielefeld (ja, auch hier spielte "Wilsberg" gerade wieder zuletzt) anreisen durften, musste sich das Drehbuch (Stefan Rogall) in Sachen Logik kräftig strecken. Der neue Wilsberg mit dem Titel "Wellenbrecher" funktioniert deshalb vor allem über die Komik einer klassischen Verwechslungs- und Täuschungskomödie – und nicht so sehr als Krimi.

Die junge Anwältin Dr. Tessa Tilker (Patricia Meeden) bittet Georg Wilsberg (Leonard Lansink), sie auf die Insel Norderney zu begleiten. Dort benötigt sie einen Experten für Erbrecht. Kaum in Ferienparadies angekommen, trifft man auf viele Bekannte. Kommissar Brockhorst aus "Friesland" ist im selben Hotel wie die Münsteraner Reisegruppe abgestiegen. Auch Apothekerin Insa Scherzinger (ebenfalls "Fiesland") macht an der Nordsee spontan Urlaub bei einer Freundin. Und dann wäre da ja noch der Fall: Ein Immobilien-Mogul der Insel hat das Zeitliche gesegnet. Die nicht allzu sympathischen Kinder reiben sich in Erwartung des Erbes die Hände. Tanja Steinthal (Stephanie Eidt), die attraktive Sekretärin des Verstorbenen, wartet allerdings mit einer Überraschung auf. Zu ihren Gunsten wurde das Testament des reichen Insulaners kurz vor dessen Tod geändert. Kann es dabei mit rechten Dingen zugehen?

Wilsberg beschließt aus einem Gefühl heraus, statt beim Erbrecht zu helfen, die Sekretärin zu unterstützen und dabei Licht in den Fall zu bringen. Dass dabei erotische Energie zwischen ihm und Tanja Steinthal fließt, ist nicht zu übersehen. Kommissar Brockhorst vermutet indes, Wilsberg habe etwas mit Anwältin Tessa, was er Wilsberg-"Freundin" Kommissarin Springer (Rita Russek) petzt, die daraufhin ziemlich eifersüchtig nach Norderney reist. Und noch mehr westfälisches Personal treibt sich auf der Insel herum: Während Overbeck (Roland Jankowsky) "undercover" auf der Ferieninsel ermittelt, ist Kommissar Drechshage (Stefan Haschke) aus Bielefeld zwangsweise gekommen ist, um sich – ziemlich schlecht gelaunt – einer Kur zu unterziehen.

Mit der Folge "Morderney", die im Januar 2018 ZDF-Premiere feierte, gab es schon einmal ein "Wilsberg" / "Friesland"-Crossover, das am gleichen Ort spielte. Auch nun, zum Jubiläum, ist es weniger der Kriminalfall, der interessiert, sondern ein bunt zusammengewürfelter Liebesreigen, der das Personal der neuen "Wilsberg"-Folge antreibt. Wer mit wem und warum sein Glück zu finden versucht – sowohl bei den Ermittlern wie auch den Verdächtigen – ist nicht ohne Witz. In einer der besten Szenen der Folge werden per Split Screen-Verfahren mehrere Paargespräche über Liebes- und Beziehungswünsche parallel auf den Bildschirm gezaubert und dem Zuschauer präsentiert.

Insgesamt ist "Wellenbrecher" eine eher "auf launig" gemachte, durchschnittliche Wilsberg-Folge. Freunde des Personals der lang laufenden Reihe werden aufgrund des Auftretens zahlreicher altgedienter Charaktere trotzdem ihre Freude haben. Mit durchschnittlich rund sieben Millionen Zuschauern war "Wilsberg" 2019 eines der erfolgreichsten ZDF-Formate überhaupt. Und was noch mehr erstaunt: Auch die Jüngeren scheinen sich an der leicht gestrickten ZDF-Schnurre zu erfreuen: 12,7 Prozent Marktanteil bei den 14-49-jährigen Zuschauer sind nicht gerade wenig.

Wilsberg: Wellenbrecher – Sa. 08.02. – ZDF: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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