Streaming-Ambieter Disney+ holt die Helden der "Monster-AG" zurück: Die Serien "Monster bei der Arbeit" führt einen neuen Helden ein, reicht aber nicht ganz an die charmante Unterhaltung des Originals heran.
Alte Helden mit frischem Anstrich erwiesen sich für Disney in den letzten Jahren als lohnendes Geschäftskonzept. Realverfilmungen holten alte Helden wie "Aladdin" (2019) oder die erhabenen Tiere in "Der König der Löwen" (2019) aus der cineastischen Mottenkiste. Mit einem ordentlichen Nostalgiefaktor behaftet, zogen die Geschichten neugierige Disney-Fans von damals ebenso vor die Kinoleinwand wie eine junge Generation, die sich an der famosen technischen Umsetzung erfreute.
Nun haucht Disney auch im Serienformat altgedienten Helden neues Leben ein. In "Die Monster AG" kommt es bei Disney+ ab 7. Juli zum Wiedersehen mit den liebgewonnenen Figuren des Animationsspaßes aus dem Jahr 2002. Der Film rund um die liebenswerten Monster Mike und Sulley lockte vor 19 Jahren 3,3 Millionen Zuschauer in die deutschen Kinos und blieb vor allem dank einer gelungenen Mischung aus spritzigen Dialogen, rasanten Verfolgungsjagden und einem gigantischen Showdown in Erinnerung.
Die Serienneuauflage siedelt sich etwa ein halbes Jahr nach dem oscarprämierten Pixar-Hit an. Zwar dürfen sich die Fans in der Workplace-Comedy auch auf ein Wiedersehen mit Mike, Sulley und anderen bekannten Figuren des Ursprungsfilms freuen, im Zentrum der Handlung steht diesmal aber der ehrgeizige junge Schrecker Tylor Tuskmon, der nach seinem Uni-Abschluss feststellen muss, dass die Monster AG mittlerweile auf Lachenergie statt schreiende Kinder setzt.
Für das lilafarbene Ungetüm mit den imposanten braunen Hörnern bringt diese Umstellung heikle Zukunftsaussichten mit sich. Die Schrecker sind nämlich plötzlich nicht mehr gefragt, stattdessen sind Scherzer jetzt das Maß der Dinge. Daran ändern selbst Tylors überragende Noten an der Monster-Uni und beste Aussichten auf eine steilen beruflichen Werdegang in Monstropolis nichts.
Kunterbunte Familienunterhaltung
So lässt sich das Superhirn zaudernd darauf ein, ganz unten auf der Karriereleiter einzusteigen – als Handwerker in der Wartungsabteilung MAFT. Dort erwartet Tylor eine mehr als schräge Truppe um den enthusiastischen Super-Handwerker und Boss der Einheit, Fritz, und Tylors redselige Uni-Bekanntschaft Val Little. Nebenbei begibt sich der Ehrgeizling bei den Lach-Seminaren von Mike auf die Suche nach seiner humorvollen Ader – ein schwieriges Unterfangen.
"Monster bei der Arbeit" funktioniert als gelungene Fortsetzung des Kinohits von 2002, erreicht aber nicht ganz dessen Qualität. Plappermaul Mike und Sully bilden wie gewohnt ein schlagkräftiges Duo, das obendrein den Vorsitz in der "Monster-AG" übernimmt. Da dürfte es nicht überraschen, dass eine Verkettung chaotischer Ereignisse auf die Zuschauerinnen und Zuschauer wartet. Auch Tylors erste Versuche als Scherzer sprühen geradezu vor Slapstick und Situationskomik.
Zwar setzt "Monster bei der Arbeit" humoristisch keine neuen Maßstäbe – ein Monster, das nur durch Pupsgeräusche kommuniziert, ist nicht gerade innovativ -, dennoch funktioniert Disneys neuester Serien-Streich als kunterbunte Familienunterhaltung. Obendrein dürfte die zehnteilige Produktion hartgesottene Fans des Kinoabenteuers ob des Wiedersehens mit zahlreichen bekannten Figuren erfreuen.
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH