Netflix-Serie

Warum die zweite Staffel "The Witcher" noch besser ist

"The Witcher" muss sich in der zweiten Staffel der Netflix-Serie nicht nur mit Monstern, sondern auch mit seiner Ziehtochter herumärgern. Viele Zuschauer dürften sich besser zurechtfinden als noch in der ersten Staffel.

Mit "The Witcher" lud Netflix vor zwei Jahren zu einem kurzweiligen, unfassbar durchgeknallten Trip in eine faszinierende Fantasy-Welt, gegen die Westeros und Mittelerde ziemlich bieder aussehen. Die Serie gilt als eine der erfolgreichsten Eigenproduktionen des Streamingdienstes. Nach Corona-bedingten Verzögerungen steht ab 17. Dezember die von Fans sehnlichst erwartete zweite Staffel in den Startlöchern.

In den acht neuen Folgen steht neben dem Hexer Geralt von Riva (Henry Cavill, "Superman") seine Ziehtochter im Mittelpunkt: Prinzessin Cirilla (Freya Allan) verfügt über unermessliche Kräfte, die nicht nur Heerscharen von Monstern, Magiern und Menschen in Schach halten, sondern auch die Machtverhältnisse in der "Witcher"-Welt auf den Kopf stellen könnten: Der Kontinent ist in Aufruhr, die Völker rüsten sich für kommende Schlachten.

Er kann sprechen!

Dass sich die Welt immer eigensinniger verhält, dass sich der Wahnsinn immer mehr Bahn bricht, damit kann der Monsterjäger umgehen: "Ich habe drei Weltuntergänge erlebt – das ist Schwachsinn." Mehr Probleme hat Geralt mit seiner Rolle als Vater wider Willen. Aber er wächst hinein, auch weil ihm die Serienmacher recht viel Zeit mit Cirilla lassen und der Witcher bei weitem nicht mehr so wortkarg ist, wie in der ersten Staffel.

Der große Schweiger redet, und er hilft der verstörten Prinzessin in der Hexerfestung Kaer Morhen dabei, eine selbstbewusste junge Frau zu werden. Das ist nicht immer einfach für Geralt – auch Hexer sind ganz normale Väter, die das Loslassen erst lernen müssen.

Überhaupt die Gefühle. Die werden für Geralt zum größten Problem. Neben Cirilla ist da ja noch seine liebste Magierin Yennefer (Anya Chalotra), die zum Ende der ersten Staffel ein ganzes Schlachtfeld in Flammen gesetzt hat und nach dem Tod tausender Menschen aus dem Blickfeld Geralts verschwindet. Vorerst.

Obwohl auch die neuen Episoden ziemlich wild zwischen Schauplätzen und Figuren wechseln, ist die Handlung zugänglicher als in der ersten Staffel. Die war "ein bisschen kompliziert", wie die selbstironischen Serienmacher einen Wachmann an einem Flüchtlingshafen konstatieren lassen. Der erklärt dem Barden Rittersporn (Joey Batey), was ihm an einem seiner Songs nicht gefällt: "Ich habe bis zur vierten Strophe gebraucht, um zu verstehen, dass es verschiedene Zeitlinien gibt."

Dritte Staffel bereits bestätigt

Ohne Zeitsprünge findet man sich besser zurecht, und es bleibt mehr Zeit für die Hauptfiguren, was der Serie guttut. Trotzdem ist die Zusammenfassung der ersten Staffel, die Netflix auf Youtube bereitstellt, nicht die schlechteste Vorbereitung, wenn man sich nicht alle Folgen (ein zweites Mal) ansehen will (was einige Menschen offensichtlich tun: "The Witcher" tauchte zuletzt regelmäßig in den Top Ten bei Netflix auf.)

Die Mischung aus "Der Herr der Ringe", "Game of Thrones" und "John Wick" basiert auf den Romanen und Geschichten des polnischen Fantasy-Autors Andrzej Sapkowski und einer enorm erfolgreichen Computerspielreihe, die aus diesen Vorlagen entstanden ist. Ziemlich düstere Zeitbezüge holen "The Witcher" freilich immer wieder ins Hier und Jetzt zurück: Weltuntergänge, Kriege, Flüchtlingsströme – man kennt das ja leider aus den Nachrichten.

Noch vor dem Start der neuen Episoden hat Netflix bereits eine dritte Staffel angekündigt.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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