"Perfektes Dinner"-Gast kommt angetrunken zum Finale: "Halte ich den Pegel?"
Die Düsseldorf-Woche in "Das perfekte Dinner" neigte sich zu Ende. Ein Gast erschien bestens vorbereitet – und mit reichlich Champagner intus. Sie fragt sich: "Halte ich den Pegel?"
"Ich hab doch gesagt, ich bin nichts für schwache Nerven", kokettiert Ulrike (50) mit der Begeisterung ihrer Gäste für Speis, Trank und Service am "Das perfekte Dinner"-Finalabend in Düsseldorf. Das müsste vor allem Anika (48) beruhigen. Die Personalmanagerin hat nämlich ein wenig Bodenhaftung verloren. "Ich komme direkt von einem Champagnertasting mit den Nachbarn", erklärt sie im Vorgespräch ihren locker-flockigen Gang und die lässige Sprechweise: "Mein Mann hat schon mit mir geschimpft und gesagt, ich müsse auch mal Nein sagen."
Chance vertan – dafür kann der Genuss bei Ulrike weitergehen, zu deren vielen Berufen unter anderem Restaurantfachfrau und Sommelière gehören. Daher serviert sie diese Genüsse sogar mit weißen Handschuhen:
-
Vorspeise: Tagliatelle / Trüffel
Hauptspeise: Ossobuco / Gratin / grüne Erfrischung
Nachspeise: Dolce Vita / Mousse / Tiramisu / Limette
Zu Ulrikes weiteren Clous gehören der Einsatz einer gebügelten Tischdecke, gefalteten Servietten und polierten Gläsern ("Was man halt so macht, wenn man Gäste erwartet"), das gekonnte Auftun von Kartoffelgratin mit zwei Löffeln ("à part") sowie das Verfeinern der Speisen mit "pepe con amore" – eine Art Pfeffermühlen-Umdrehung mit dem Gast im umarmenden Klammergriff.
Auf dem Weg zur Dinner-Krone?
Das hat Ulrike, die Golf, Segeln, Surfen, Yoga, Meditation, Töpfern und das Anfertigen von Strickhüllen für Gartentreppen-Geländer zu ihren Hobbys zählt und nebenbei noch eine Kochschule für Kinder betreibt sowie "Energiearbeit" anbietet (Anika erklärend: "Nicht fürs Haus, für Menschen"), zuvor mit ihrer Tochter Valentina (13) geübt.
Diese setzt beim Endresultat ganz auf die patente Mutter: "Ich sehe sehr gute Möglichkeiten, dass sie die Dinner-Krone holen kann." Wenn Ulrike es ihrem früheren Ausbildungs-Chef, Sternekoch Juan Amador, gleich tut, vielleicht sogar drei Sterne?
Das Ende der Düsseldorf-Woche
Dass bei so viel Profi-Gewese die Tagliatelle mit betontem "g" daherkommen, stört nur dem Purismus Verfallene. Diejenigen, die einfach nur genießen wollen, holt Tausendsassa Ulrike auf ganzer Linie ab: Mit perfekter hausgemachter Pasta, "nicht zu sahniger" (Leyla) Trüffel-Sahne-Soße, "autochtonen Rebsorten aus dem Piemont" (Ulrike) im Glas, schmurgeligem Ossobuco und vielerlei Creme- und Mousse-Variationen zum Dessert.
"Schade, dass es kein Probierfernsehern gibt", bedauert die verzückte Andrea das TV-Publikum. 40 Punkte und 3.000 Euro für den RTL-Spendenmarathon stehen am Schluss des erlesenen Dinners – sowie Anikas inzwischen mehr als champagnerselige Einsicht: "Gewonnen haben wir alle, weil wir mitgemacht haben."
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH