Schlechte ärztliche Versorgung, fehlende Einkaufsmöglichkeiten und eine miserable Anbindung an den ÖPNV: Wer auf dem Land lebt, muss häufig mit vielen Nachteilen klarkommen. Eine ARD-Doku hat genauer hingeschaut.
Mehr als zwei Drittel der deutschen Bevölkerung ist in Orten zu Hause, in denen weniger als 100.000 Menschen leben. Nichtsdestotrotz sind es vor allem Großstädte, die in Politik und Medien am meisten Beachtung zu finden scheinen. Während auf dem Land Bahngleise stillgelegt werden, Busse zum Teil ohnehin nicht fahren, Supermärkte schließen müssen und Schulen reihenweise von der Bildfläche verschwinden, boomen Metropolen wie München, Berlin oder Hamburg. Völlig zu Recht fragt demnach die "Story im Ersten" im Rahmen der ARD-Themenwoche "Stadt.Land.Wandel" zur Primetime: "Sind unsere Dörfer noch zu retten?"
Um darauf eine Antwort zu finden, begibt sich Filmemacher David Holland auf eine Reise durch ganz Deutschland und trifft dabei unter anderem auf Felix Rösel vom ifo-Institut Dresden. Der Wissenschaftler kritisiert die zahlreichen Verwaltungs- und Gemeindereformen, die in den letzten Jahren etwa dafür gesorgt haben, dass nun Landkreise existieren, die flächenmäßig größer als das Saarland sind. Für viele Bürgerinnen und Bürger eine belastende Entwicklung – zum Beispiel dann, wenn das nächste Amt mehrere Stunden Fahrt entfernt liegt. Das Ergebnis: Die Wahlbeteiligung sinkt, die Menschen auf dem Land fühlen sich vernachlässigt.
Doch wie soll die Spaltung zwischen urbanen und ländlichen Regionen aufgehalten werden? In seiner Dokumentation zeigt David Holland eindrücklich, wie tief die Kluft bereits ist – und welche Herausforderungen auf Deutschland in den nächsten Jahren zukommen werden, wenn kleine Gemeinden weiterhin stets an letzter Stelle stehen
"Sind unsere Dörfer noch zu retten?" – Mo. 08.11. – ARD: 20.15 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH