Die Schauspielerin debütierte 1962 in "Ein Mittsommernachtstraum" am Royal Court Theatre. Anschließend wurde sie von Sir Laurence Olivier gebeten vorzusprechen, der sie daraufhin einlud, Gründungsmitglied im Ensemble des Britain's National Theater zu werden, wo sie nach der Eröffnungsproduktion des "Hamlet" (mit Peter O'Toole in der Hauptrolle und ihrem Vater Sir Michael als Claudius) drei Spielzeiten lang blieb. Es folgten zahlreiche Theaterrollen in Stücken wie "The Recruiting Officer" an der Seite von Maggie Smith, Robert Stephens und Laurence Olivier; Franco Zeffirellis Londoner Inszenierung von "Viel Lärm um Nichts"; "Andorra" unter der Regie von Lindsay Anderson; und nicht zuletzt in einem "Familientreffen" der besonderen Art: Tschechows "Drei Schwestern" gemeinsam mit ihrer Schwester Vanessa und ihrer Nichte Jemma.
Ihr Filmdebüt gab Lynn Redgrave 1962 mit einer kleinen Rolle an der Seite von Albert Finney in der Abenteuerkomödie "Tom Jones - Zwischen Bett und Galgen", den der damalige Mann ihrer Schwester, Tony Richardson inszenierte. Danach sah man Lynn Redgrave in Sideny Lumets Spionagethriller "Anruf für einen Toten" (1966) und in Silvio Narizzanos Liebesfilm "Georgy Girl" (1966). Für ihre überzeugende Darstellung der Titel gebenden Georgy Parkin an der Seite von James Mason, Alan Bates und Charlotte Rampling erhielt sie den New Yorker Film Critics Award als beste Schauspielerin, einen Golden Globe und eine Oscar-Nominierung.
Danach wurde Redgraves Rollen eher etwas anspruchsloser: So spielte sie in dem Kriegsfilm "Rekruten im Todesdschungel" (1969), in dem Italo-Western "Zwei wilde Companeros" (1971) stand sie mit Franco Nero und Eli Wallach, "Ein Gauner kommt selten allein" (1972) war eine Krimikomödie mit Victor Mature. Klasse war allerdings Redgraves Leistung als lüsterne Königin mit Keuschheitsgürtel in Woody Allens Episodenfilm "Was Sie schon immer über Sex wissen wollten" (1972). Von Mitte der Siebzigerjahre an arbeitete sie überwiegend in den USA und war über ein halbes Jahrzehnt Gastgeberin der NBC Talkshow "Not For Women Only". 1977 hatte sie allerdings wieder eine kleine Rolle in Claude Chabrols Kriminalfilm "Blutsverwandte", mit Lino Ventura sah man sie drei Jahre später in "Vier Asse hauen auf die Pauke".
1988 erschien Lynn Redgraves Autobiographie "This Is Living: An Inspirational Guide to Freedom" und im gleichen Jahr gehörte Lynn Redgrave zum Cast der Komödie "Das verflixte erste Mal" mit Helena Bonham Carter und Jane Horrocks. Weitere Rollen hatte sie in "Der große amerikanische Sex-Skandal" (1989) und in "Was geschah wirklich mit Baby Jane?" (1991). Hier spielten Lynn und ihre Schwester Vanessa ein Geschwisterpaar, das sich das Leben gegenseitig zur Hölle macht. Ein Höhepunkt in Lynn Redgraves Filmografie ist sicher auch die Künstlerbiografie "Shine - Der Weg ins Licht", den Scott Hicks 1996 mit Geoffrey Rush als überdrehtes Piano-Genie inszenierte, den Lynn Redgrave bei sich aufnimmt. Und in der sehenswerten Charakterstudie "Gods And Monsters" (1999) ist sie die Haushälterin von Frankenstein"-Regisseur James Whale alias Sir Ian McKellen. Im Mai 2010 starb Lynn Richardson an den Folgen einer langjährigen Krebserkrankung.
Weitere Filme mit Lynn Redgrave: "Dem Bösen widerstehen" (1974), "Angeklagt: Ein Vater unter Verdacht" (1997), "Nicht perfekt" (1998), "Ein Freund zum Verlieben" (2000), "Venus und Mars" (2000), "Spider" (2002),"Peter Pan" (2003) und "Kinsey" (2004), "The White Countess" (2005), "Me, Eloise" (Serie, 2006), "Nurses", "Desperate Housewives" (Serie), "Der Jane Austen Club" (alle 2007), "Shopaholic - Die Schnäppchenjägerin" (2009).
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