Book Club - Das Beste kommt noch
06.07.2020 • 20:15 - 21:50 Uhr
Spielfilm, Romantikkomödie
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Die Freundinnen Vivian (Jane Fonda, li.), Carol (Mary Steenburgen, re.) und Sharon (Candice Bergen) haben sich einiges zu erzählen.
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Carol (Mary Steenburgen) geht mit ihrem Mann Bruce (Craig T. Nelson) zum Tanzkurs.
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Diane (Diane Keaton, re.) und Sharon (Candice Bergen) haben wieder Spaß!
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Sharon (Candice Bergen) hat ein Date mit George (Richard Dreyfuss).
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Originaltitel
Book Club
Produktionsland
USA
Produktionsdatum
2018
Altersfreigabe
12+
Kinostart
Do., 13. September 2018
Spielfilm, Romantikkomödie

Fifty Shades of Grey Hair

Von Diemuth Schmidt

Der gedruckte Erotikthriller "Fifty Shades of Grey" bringt vier gestandene Frauen über 60 in der Hollywood-Komödie "Book Club – Das Beste kommt noch" zurück ins (Liebes)spiel. Leinwand-Legenden wie Jane Fonda, Diane Keaton, Candice Bergen und Mary Steenburgen wollen es noch einmal wissen.

Eigentlich wollten sie sich bei ihren regelmäßigen Treffen zum "Book Club" nur ein bisschen über Literatur unterhalten. Doch dann katapultiert der Erotik-Bestseller "Fifty Shades of Grey" die vier langjährigen Freundinnen hinaus aus der Prä-Christian-Grey-Ära in unbekannte Sphären, in der auch Frauen über 60 Jahren ein Recht auf Liebe und Leidenschaft haben. Alles scheint möglich in Bill Holdermans Debütfilm, der auch vor einem kitschigen Happy End nicht zurückschreckt. Aber langsam, blättern wir noch mal ein paar Kapitel zurück ...

Sie sind schon eine witzige Truppe, die vier distinguierten Damen, die sich monatlich in Los Angeles zum "Book Club" in einer ihrer luxuriösen Wohnungen treffen, um bei viel Wein über ausgewählte Bücher zu sprechen. Männer sind bei diesen Treffen eher selten das Thema. Die Frauen haben es sich in ihrem Leben gut einrichtet und sehen keinen Anlass, ihre Komfortzone zu verlassen.

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Schauspielerin Diane Keaton verkörpert als Diane ihr eigenes dramatisiertes Ich. Das geht so weit, dass Keatons Look mit Rollis und Hosenanzug übernommen wird. Die Film-Diane findet nach dem Tod ihres Mannes gerade Geschmack an einem Leben allein, wird aber von ihren beiden erwachsenen Töchtern bedrängt, zu einer von ihnen zu ziehen, weil sie sich doch um sie kümmern wollen.

Viermal "reife" Liebeswünsche

Diane ist unsicher, wie sie sich verhalten soll, empfindet es aber als unangenehm, von den Kindern wie eine unmündige Alte behandelt zu werden. Diese Probleme kennt Sharon (Candice Bergen) nicht. Sie hat sich auf ihre Karriere als Bundesrichterin konzentriert und das Partnerschaftsding als einen Bereich, in dem es ihr an Selbstsicherheit fehlt, nach ihrer Scheidung ganz hinter sich gelassen. Die Restauratorin Carol (Mary Steenburgen) hingegen führt mit Bruce (Craig T. Nelson) eine routinierte, lange Ehe. Bruces Eintritt ins Rentenalter stellt beide jedoch vor neue Herausforderungen, auch sexuell.

Als Motor der Damenriege fungiert jedoch Vivian (Jane Fonda), Besitzerin eines großen Hotels, sexuell aktiv mit Männern, die ihr nichts bedeuten. Sie ist es, die "Fifty Shades of Grey" im Kreis ihrer Freundinnen präsentiert. Mit der Lektüre, die kichernd in Angriff genommen wird, setzen sich bei den Damen erotische Fantasien frei. Daraus entstehen unglaubliche, amouröse Verwicklungen, in denen die Schauspieler Andy Garcia und Don Johnson (Vater von Dakota Johnson, der Hauptdarstellerin in der Verfilmung von "Fifty Shades of Grey") eine wichtige Rolle spielen.

Faltenfreie Stars, glattgebügeltes Ende

Ganz klar, die Forderung, dass Lebenslust, Liebe und Sex kein Ablaufdatum haben sollten, ist die absolut lobenswerte Prämisse dieses Films. In schönster "Sex and the City"-Manier stehen vier unterschiedliche Frauentypen für unterschiedliche Lebensentwürfe, die mit der Geschichte auf den Prüfstand kommen. Bei ihren für den Zuschauer absolut unterhaltsamen Treffen dominieren Witz, Esprit und Schlagfertigkeit.

Wenn die Damen jedoch auf Männer treffen, spielen ihnen die Emotionen einen Streich. Aus gestandenen Persönlichkeiten werden Cinderellas, die plötzlich merken, dass ihnen zum Glück am Ende doch ein Traumprinz fehlt. Da kann man sich schon fragen: Warum werden vier grandiose Schauspielerinnen von Drehbuchautorin und Produzentin Erin Simms so unterfordert und im 21. Jahrhundert in ein derrt antiquiertes Frauenbild gepresst? Optisch passt das glattgebügelte Happy End jedoch wiederum zu den insgesamt magisch faltenfreien Hollywood-Gesichtern des Casts. Mit "Book Club – Das Beste kommt noch" setzt das Erste seine diesjährige "Sommerkino"-Reige mit vielen Free-TV-Premieren fort.

Book Club – Das Beste kommt noch – Mo. 06.07. – ARD: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Der Trailer zu "Book Club - Das Beste kommt noch"

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