"Lange gebraucht, um aus der Soap-Schublade rauszukommen"
Von "Sturm der Liebe" nach Hollywood: Golo Euler startete in den den letzten Jahren richtig durch. Das Soap-Klischee sieht sich der 36-Jährige aber noch immer an sich haften.
Es wirkt wie ein Aufstieg aus dem Bilderbuch: Golo Euler, der 36-jährige Sympathieträger, legte in den letzten Jahren einen beispiellosen Durchbruch hin. Bekannt geworden durch die Soap "Sturm der Liebe", sah man den Wahlberliner bald in hochgelobten "Tatort"-Krimis wie "Im Schmerz geboren", vielprämierten Kinodramen wie "Fado" und sogar in Wes Andersons Hollywood-Erfolg "Grand Budapest Hotel". Nun ermittelt Euler in der neuen ZDF-Krimireihe "Schwartz & Schwartz" (Samstag, 27. Oktober, 20.15 Uhr). Und doch: Die Seifenoper habe er noch nicht ablegen können.
"Ich habe lange, lange gebraucht, um aus der Soap-Schublade wieder rauszukommen. Wenn ich überhaupt schon draußen bin. Oft ist die Vorstellung in den Medien noch: Golo Euler, bekannt aus 'Sturm der Liebe'. Dabei ist das zehn Jahre her", schmunzelte der Schauspieler im Gespräch mit der Nachrichtenagentur teleschau. "Da kann ich noch so sehr mit Wes Anderson arbeiten – das bleibt", so Euler, "die Soap wird bei mir nie nicht mehr da sein".
Seiner einstigen Arbeit für ARD-Serie habe er dennoch viel abgewinnen können, gesteht Euler: "Nirgends hast du so ein Pensum wie in der Soap. Jeden Tag drehst du zwölf Szenen mit richtig viel Text. Es ist ein technisches Arbeiten, das irre anspruchsvoll ist. Da lernte ich total viel – wenn auch auf Kosten der Inhalte." Die Seifenoper habe ihn auch charakterlich geprägt: "Ich glaube, ich habe keine berufliche Arroganz entwickelt. Weil ich bei der Soap angefangen habe", so Euler. "Wer vorher nur Schiller gespielt hat, rümpft bei 'Cobra 11' vielleicht die Nase. Ich fand so einen Actiondreh eigentlich reizvoll."
Trotz seines Erfolges sei "die Schauspielerei für mich natürlich ein Brotjob, weil mein einziger. Mit besonderen Arbeitszeiten", gestand Euler gegenüber der teleschau. Angesprochen auf seinen Durchbruch, winkt der junge Familienvater nur ab: "Es gibt kurz einen Hype, dann wieder keinen mehr. Und in Wirklichkeit bringe ich mein Kind morgens in die Kita. Das ist alles Behauptung. In diesem Mediending bin ich auch nicht gut. Andere können das – ich fühle mich darin nicht so wohl, deshalb lass ich das."
Quelle: teleschau – der Mediendienst