Mit prominenten Moderatoren

RTL setzt künftig wieder mehr auf Show-Formate

von Markus Schu

Neue Formate en masse: Die Mediengruppe RTL Deutschland hat ihre Stoßrichtung für die kommende TV-Saison enthüllt. Um die Prime-Time zu erobern, wird sich der Fokus nun noch etwas mehr in Richtung Showformate verschieben – maßgeblich beim Hauptsender RTL. Bei den aktuell stattfindenden "Screenforce Days 2018" in Köln hat der Privatsender neben anderen großen TV-Vermarktern und privaten Sendeanstalten seinen Schlachtplan im Kampf um die Zuschauergunst präsentiert. An alten Tugenden wird zwar weiterhin festgehalten, bei genauerem Hinsehen offenbart sich aber eine Umorientierung bei den Eigenproduktionen: Fiktionale Projekte werden deutlich weniger Raum einnehmen. Avancieren die geplanten neuen Shows zum Quotenrenner?

Die Fiction-Offensive mit Formaten wie "Sankt Maik", "Beck is Back" oder "Jenny – echt gerecht" des vergangenen Jahres wird erneut aufgenommen: Eigenproduktionen haben bei RTL einen hohen Stellenwert. Auch wenn die Serien zumeist nur moderate Quotenerfolge verbuchen konnten, wird sich an der grundlegenden Ausrichtung auch in Zukunft nichts ändern. Soll heißen: Insgesamt wird die Mediengruppe RTL, zu der beispielsweise auch VOX gehört, auch weiterhin Geld in eigene Projekte investieren.

"Wir sind bei der Mediengruppe RTL der festen Überzeugung, dass wir uns mit unseren exklusiven Inhalten, einer stringent auf Konvergenz ausgerichteten Verbreitung und einem durchgängigen Qualitätsanspruch wesentliche Wettbewerbsvorteile im deutschen Bewegtbildmarkt schaffen", so die Geschäftsführerin Anke Schäferkordt. Auf exklusiven Eigenproduktionen im linearen wie non-linearen Bereich liegt daher auch in der Saison 2018/2019 das Hauptaugenmerk.

Neue Primetime-Shows im Fokus

Neben der inhaltlichen Aufstellung möchte man auch weiterhin ein attraktives Umfeld für den Werbemarkt schaffen. Matthias Dang, Geschäftsführer IP Deutschland und damit zuständig für die Vermarktung der Produkte der RTL Mediengruppe, ist jedenfalls optimistisch: "Wir bieten Werbekunden die Möglichkeit, ihre Konsumenten zu jeder Zeit und an jedem Ort in Umfeldern mit garantierter Brand Safety zu erreichen. Das ist unser größter Vorteil im Wettbewerb." Eine kleine, aber feine Nachjustierung ist allerdings zu verzeichnen. So sehr RTL auch auf Eigenproduktionen setzt: Der Fiction-Bereich wird nun zugunsten neuer Primetime Shows etwas in den Hintergrund treten.

Neben der Crime-Comedy "Die Klempnerin" und der Sebastian Fitzek-Adaption "Passagier 23" sind es nämlich vor allem neue Showformate, mit denen der Sender überzeugen will. Sylvie Meis darf in "Sylvies Dessous Models" ihre Modekollektion promoten und ein passendes Werbegesicht dafür suchen. Die Moderatorenriege aus Barbara SchönebergerGünther Jauch und Thomas Gottschalk lässt sich bei "Denn sie wissen nicht, was passiert" immer wieder aufs Neue überraschen, und auch Extrem-Reporter Jenke von Wilmsdorff sowie Comedy-Ass Ralf Schmitz bleiben dem Sender mit "Jenke Über Leben" und "Hotel Verschmitzt" weiterhin treu. Für genügend Promi-Power ist also gesorgt.

In der Daytime will RTL unter anderem mit der Trödelshow "Die Superhändler – 4 Räume, 1 Deal" reüssieren. Ob das Format nur einen müden Abklatsch des großen ZDF-Vorbilds "Bares für Rares" darstellt oder die Erfolgswelle mit eigenen Ideen mitreiten möchte, wird sich zeigen. VOX hingegen hat neben allerlei Non-Fiction auch ein heißes Eisen im Bereich Dramedy im Feuer: Mit "Milk & Honey", einer tragikomischen Serie über Freunde, die mit einem Escortservice durchstarten wollen, soll an den Erfolg von "Club der roten Bänder" angeknüpft werden.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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