ZDF-Reportage

"Schwitzen, schwimmen, feiern": Hochsommer in der Großstadt

von Andreas Schoettl

Der "Sommer in der Stadt", das muss doch die schönste Zeit des Jahres sein. Ist sie aber nicht -, vor allem für Menschen, die in brütender Hitze arbeiten müssen. Also dort, wo andere sich angeblich vergnügen.

ZDF
Schwitzen, schwimmen, feiern
Reportage • 11.08.2019 • 18:00 Uhr

"I renn nackert durch'n Englischn Gartn. Sitz high aufm Monopteros. I kauf ma a Mass am Chinesischn Turm. Und flanier mit Dir auf da Leopoldstraß'." Mit diesen Textzeilen beschrieb die legendäre Spider Murphy Gang ("Schickeria") ihren "Sommer in der Stadt". Das klingt fein, sicherlich. Gilt dann aber auch nur Menschen, auf die ein Chef an einem sehr sommerlichen Tag wegen Urlaubs wirklich verzichten muss. Aber: Zahlreiche Arbeitnehmer müssen selbst bei mehr als 30 Grad schuften. Unter fließendem Schweiß! Sie sind es, die die "Mass am Chinesischen Turm" einschenken. Und den leeren Krug mit seinen hübschen "Augen" dann abräumen.

Sören Folkens zeigt in seinem Film im Rahmen der "ZDF.reportage" eben genau diejenigen, die in der bayerischen Landeshauptstadt die viel gerühmte "Biergartenkultur" erst möglich machen. Während die Gäste auf den Bierbänken den Sommer genießen, ist beim Personal Akkordarbeit angesagt. Wie am Fließband gehen Bier und Brathendl über den Tisch. Von einer Gemütlichkeit bekommen die Arbeiter bestimmt nichts mit. Nur mit Mindestlohn werden sie oftmals für ihre schweißtreibende Arbeit abgespeist.

Folkens Film führt auch nach Köln. Am Strandbad am Otto-Maigler-See kämpfen die Besucher um jeden Quadratzentimeter. Das eigene Handtuch soll noch Platz haben. Dazwischen schwitzen die Bademeister. Und auch ein badinterner Sicherheitsdienst passt auf. Es soll nicht das passieren, das erst jüngst im benachbarten Düsseldorf geschehen war. Dort war unter den Besuchern Randale ausgebrochen. An zwei Tagen in Folge musste das Rheinbad von der Polizei geräumt werden.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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