Zum 90. Geburtstag

"Didi"-Doku: Sohn Johannes kritisiert Vater Dieter Hallervorden offen

07.09.2025, 20.56 Uhr
Dieter Hallervorden feiert Meinungsfreiheit als höchstes Gut, auch wenn sein Sohn Johannes in der neuen ARD-Dokumentation kritische Töne anschlägt.

Die Meinungsfreiheit ist für Dieter Hallervorden das höchste Gut. Das wird auch in der neuen Dokumentation "Hallervorden – Didi gegen den Rest der Welt" deutlich, welche die ARD anlässlich des 90. Geburtstags des Komikers zeigte.

Wie Hallervorden in einem Interview mit dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" betonte, gelte dieser Grundsatz auch für die Äußerungen, die sein Sohn Johannes in der Doku tätigt. "Der eigene Sohn äußert Kritik, das ist sein gutes Recht", erklärte der Schauspieler. "Ich hätte das an seiner Stelle allerdings unter vier Augen gemacht und nicht vor einem Millionenpublikum. Aber: Meinungsfreiheit über alles, deshalb für mich okay!"

"Didi"-Doku: Sohn Johannes äußert Kritik an Vater Dieter Hallervorden

In der Dokumentation verteidigt Hallervorden seinen kontroversen ARD-Sketch im April dieses Jahres. Sein Sohn Johannes hingegen zeigt sich kritisch. "Für mich ist dieser Auftritt, um es deutlich zu sagen, absolut unnötig gewesen", resümiert der 26-Jährige, der seinem Vater sehr nahe steht, im Film. "Weil es wieder suggeriert, man dürfe nicht mehr sagen, was man denkt. Dabei darf man einfach nur nicht mehr sagen, was andere Menschen verletzt, was andere Menschen kränkt und was diskriminierend ist. Und das ist auch richtig so."

Seinen Vater "zum Nachdenken zu bewegen" sei "nicht immer sehr einfach", sagt Johannes Hallervorden zudem im Film. "Da würde ich mir wünschen, dass er da ein bisschen mehr Offenheit zeigt für Argumente. Mehr Offenheit für Dinge, die sich verändern."



Für das Unterhaltungsformat "75 Jahre ARD – Die große Jubiläumsshow" hatten sowohl Dieter Hallervorden als auch die ARD herbe Kritik geerntet. Empörung ausgelöst hatte eine Neufassung des berühmten "Palim Palim"-Sketches, in dem zwei inhaftierte Männer aus Langeweile einen Einkauf nachspielen. Hallervorden änderte den Beginn des Sketches, um die Sprachentwicklung der letzten Jahre zu kritisieren: Der von ihm gespielte Häftling sei im Gefängnis, weil er das N-Wort und das Z-Wort benutzt habe.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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