"The Wire"-Star Michael K. Williams mit 54 Jahren verstorben

Der Schauspieler Michael K. Williams ist tot. Der US-Amerikaner, der durch die Rolle des Omar Little in der Cop-Serie "The Wire" zum Star wurde, wurde nur 54 Jahre alt.
Die New Yorker Polizei bestätigte dem Branchenblatt "Variety", dass Williams am Montag um 14 Uhr Ortszeit tot in seinem Haus im Stadtteil Brooklyn aufgefunden wurde. Dreimal erhielt der gebürtige New Yorker mit der markanten Narbe im Gesicht eine Emmy-Nominierung – für seine Performance in "When They See Us", "The Night Of" sowie "Bessie". Aktuell ist er für seine Arbeit in der Dramaserie "Lovecraft Country" erneut nominiert.
Michael K. Williams galt jedoch nicht nur als Stammgast mehrerer gefeierter HBO-Serien, er hatte auch eine wiederkehrende Rolle in JJ Abrams' "Alias". Zudem wirkte er in weiteren Filmen mit, den von Kritikerinnen und Kritikern in höchsten Tönen gelobt wurden: In "Inherent Vice – Natürliche Mängel" (2014) war er ebenso zu sehen wie in "12 Years a Slave" (2013), "Gone Baby Gone" (2007) sowie "The Road" (2009). Dabei beschränkte sich Williams nicht auf das ernste Segment, er war auch in diversen Comedy-Rollen bekannt, unter anderem als Biologieprofessor in "Community".
Als entscheidender Wendepunkt seiner Karriere gilt jedoch die Rolle des Omar in David Simons "The Wire" ab 2002. Der Gangster aus Baltimore mit der abgesägten Schrotflinte gehört zu den denkwürdigsten Charakteren der Crime-Serie. "Omar ist dieser dunkelhäutige, freimütige Mann aus der Gosse, dem es egal war, was andere von ihm dachten", erklärte Williams 2017 gegenüber der "New York Times". "Er ist alles, was ich mir wünschte, sein zu können", fügte er an.
Drogenkonsum wurde durch Rollen verstärkt
Im gleichen Interview gab der Schauspieler an, dass seine Rollen oft seine Drogenprobleme verschlimmerten. Er gab zu, bei Dreharbeiten zu "The Wire" sowie "The Night Of" Kokain konsumiert zu haben. "Die Figuren, die mir am meisten bedeuten, sind die, die mich fast umbringen. Das ist ein Opfer, das ich gebracht habe", gestand er gegenüber der "New York Times".
Williams' Mutter stammt von den Bahamas, sein Vater aus South Carolina. Er selbst wurde in Brooklyn geboren und hatte schon als Jugendlicher Drogenprobleme. Die große Narbe im Gesicht wurde ihm vor einer Bar zugefügt, als er an seinem 25. Geburtstag versuchte, eine Schlägerei zu schlichten – er wurde mit einem Messer attackiert. Bevor er 1996 eine Filmrolle in "Bullet" erhielt, wurde er unter anderem von George Michael und Madonna für Musikvideos engagiert.
Auch HBO äußerte sich zum frühen Tod des Schauspielers und drückte gegenüber der Familie sein Beileid aus: "Wir sind am Boden zerstört, vom Tod von Michael Kenneth Williams, einem Mitglied der HBO-Familie seit mehr als 20 Jahren, zu erfahren", heißt es in einem Statement. "Während sich die Welt seiner immensen Talente als Künstler bewusst ist, kannten wir Michael als einen lieben Freund, der von allen geliebt wurde, die das Privileg hatten, mit ihm zu arbeiten."
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH