Beliebter ZDF-Dauerbrenner

Überraschende Fakten: Das Geheimnis der ZDF-Krimiserie "Rosenheim-Cops"

10.12.2025, 12.10 Uhr
Seit 2002 fesseln "Die Rosenheim-Cops" mit spannenden Kriminalfällen und bayerischem Charme. Drehorte wie Rosenheim und Kufstein ziehen zahlreiche Fans an. Wir werfen einen Blick auf die Fakten zum ZDF-Dauerbrenner, die du sehr wahrscheinlich noch nicht kanntest.
Dieter Fischer, Michaela Weingartner und Max Müller beim Dreh von den "Rosenheim-Cops".
Bei den "Rosenheim-Cops" ist immer was los. Seit Beginn im Jahr 2002 ist auch beim Dreh das ein oder andere schiefgegangen. Hier findest du Informationen, die du bisher bestimmt noch nicht wusstet.  Fotoquelle: picture alliance/dpa | Uwe Lein

Seit der Erstausstrahlung im Jahr 2002 haben sich „Die Rosenheim-Cops“ zu einer der erfolgreichsten Krimiserien im deutschen Fernsehen entwickelt. Das Erfolgsrezept liegt in der besonderen Mischung aus spannenden Ermittlungen und bayerischem Charme. Kein Wunder also, dass die ZDF-Vorabendserie eine große und aufmerksame Fangemeinde hat, der kaum ein Detail entgeht. Mit unserer Zusammenstellung hoffen wir dennoch, den einen oder anderen Fan überraschen zu können.

Auf den Spuren der "Rosenheim-Cops": Kulissen und Drehorte

Für die Gegend rund um Rosenheim hat sich die Serie zu einem echten Wirtschaftsfaktor entwickelt. Jedes Jahr reisen zahlreiche Fans zu den in der Serie gezeigten Restaurants und Hotels. So ist etwa das Hotel „Zur Post“ in Kufstein, das im Format als „Hotel Fürstenhof“ zu sehen ist, zu einem beliebten Anlaufpunkt für Anhänger der Serie geworden. Mit spürbarem Erfolg arbeitet die Produktion eng mit der Tourismusbranche zusammen und inszeniert Rosenheim und sein Umland als idyllische Bilderbuchlandschaft.

Der bekannte Serien-Treffpunkt „Times Square“ befand sich ursprünglich in einem Teil der Alten Brauerei in Stegen am Ammersee, wird inzwischen jedoch in einem Studiobau nachgestellt. Zu den wichtigsten Außenkulissen zählt außerdem der Max-Josefs-Platz in Rosenheim: Fast jedes Gebäude dort diente schon einmal als Tatort. In der Serie wirkt der Platz stark befahren, tatsächlich handelt es sich jedoch um eine Fußgängerzone – für die passende Atmosphäre wurde hier filmisch nachgeholfen.

Das „Landgasthaus Rosenbräu“, der private Treffpunkt der Ermittler, ist in Wirklichkeit das „Landgasthaus Liegl“ in Dietramszell. Der Hofer-Hof, den Marie und Korbinian Hofer viele Jahre bewohnten, befindet sich seit der zweiten Staffel auf einem denkmalgeschützten ehemaligen Bauernhof in der oberbayerischen Gemeinde Weyarn.



Viele Landschaftsaufnahmen entstehen im Chiemgau oder im Fünfseenland südwestlich von München. Wer die Drehorte selbst entdecken möchte, kann an regelmäßig angebotenen Führungen der Stadt Rosenheim teilnehmen. Besonders beliebt ist der Rundgang „Auf den Spuren der Rosenheim-Cops“, bei dem Besucher Originalschauplätze sehen und spannende Anekdoten über die Dreharbeiten und die Darsteller erfahren.

Eine Stadt mit zwei Gesichtern: Bayerischer Krimi in einer Bilderbuchlandschaft

Es gilt als kuriose Randnotiz, dass Rosenheim in der realen Kriminalstatistik zu den sichersten Regionen Bayerns zählt, während in der Serie gefühlt täglich ein Mord geschieht. Dieser Gegensatz zwischen fiktiver Verbrechenshochburg und tatsächlicher Idylle wird häufig erwähnt – und sorgt nicht selten für Schmunzeln.

Hinter den Fällen steckt dabei eine klare „Mord-Formel“: Die Motive sind meist Eifersucht, Gier oder Neid, angesiedelt im gutbürgerlichen oder adeligen Umfeld. Ein skrupelloser Serienkiller taucht dagegen nur selten auf. Stattdessen geraten Menschen aus dem direkten Umfeld auf die schiefe Bahn – und genau das verleiht dem „bayerischen Dorf-Krimi“ seinen besonderen Reiz.

 „Spiel mir das Lied vom Tod“

Zugegeben: Die obige Zeile hat eigentlich nichts mit den „Rosenheim-Cops“ zu tun. Die Verbindung ergibt sich jedoch über die einprägsame Titelmelodie. Sobald die fröhlich-beschwingten Klänge der „Musi“ ertönen, wissen Fans: Es ist wieder Zeit für die Aufklärung eines oft ebenso vielschichtigen wie düsteren Mordfalls.

Komponiert wurde das Stück „Pfeif drauf“ von Hans-Jürgen Buchner (80), dem Gründer der Band „Haindling“. In der von Johannes Thaler für Blasmusik arrangierten Version wurde die Melodie zu einem zentralen Wiedererkennungsmerkmal der Serie. Trotz aller Mordfälle vermittelt sie sofort ein Gefühl von „Heimat“ und „bayerischer Lebensart“ – ganz zum Trotz der bedauernswerten Opfer.

Diese Stars hatten prominente Gastauftritte bei den "Rosenheim-Cops"

Im Laufe der vielen Jahre, Staffeln und Episoden tauchten zahlreiche Schauspieler in verschiedenen Gastrollen gleich mehrfach auf. Diese „Wiederholungstäter“ bilden mittlerweile ein festes Ensemble an Charakterdarstellern, die aus der Serienlandschaft kaum wegzudenken sind. Unter den Auftritten finden sich auch einige prominente Namen: In der Folge „Petri Heil“ (Staffel 2, Folge 11, 2003) verkörperte Christian Tramitz (70) den Yachtbesitzer Stefan Ellwanger. In Staffel 4, Folge 4, „Schwarze Ikonen“, war das Comedy-Duo „Erkan & Stefan“ als ausländische Allround-Handwerker Ivo (Stefan) und Mirko (Erkan) zu sehen, die Korbinian Hofers Wohnung ordentlich durcheinanderbrachten.

John Friedmann (54), Darsteller von Erkan, kehrte in den Jahren 2008, 2010 und 2013 mehrfach zu den „Rosenheim-Cops“ zurück. Sein Kollege Florian Simbeck (54), bekannt als „Stefan“, trat 2009 erneut in der Serie auf. Weitere prominente Gastauftritte hatten unter anderem Wayne Carpendale (48), Cosma Shiva Hagen (44), Andreas Gabalier (40), Verona Pooth (57), Simone Thomalla (60), TV-Legende Dieter Thomas Heck (†2018) sowie „Aktenzeichen XY“-Moderator Rudi Cerne (67).

Letzter Auftritt von Joseph Hannesschläger: Das Ende von Korbinian Hofer

Gemeinsam mit den Serienstars durchlebten die Fans der „Rosenheim-Cops“ einen besonders schweren Moment, als Joseph Hannesschläger am 20. Januar 2020 seinen Kampf gegen den Krebs verlor und im Alter von nur 57 Jahren in München verstarb. Bereits Anfang Oktober 2019 hatte der Schauspieler die Produzenten über seine Erkrankung an einem neuroendokrinen Tumor informiert, der zu diesem Zeitpunkt bereits in die Leber metastasiert hatte und nur noch palliativ behandelbar war. Das Team reagierte mit großer Rücksichtnahme, passte die Drehpläne an und schrieb seine Ausfälle behutsam in die Handlung, etwa durch die fiktive Geschichte eines Kuraufenthalts. Die Episode „Bauer sucht Bauer“ aus der 21. Staffel war die letzte Folge, die Hannesschläger vollständig drehen konnte.

In insgesamt mehr als 400 Episoden prägte er als Korbinian Hofer die Serie maßgeblich. Wie der frühere Produzent Alexander Ollig später berichtete, wünschte sich Hannesschläger ursprünglich einen Abschied durch eine Liebesgeschichte. Dazu kam es aufgrund des schnellen Krankheitsverlaufs jedoch nicht mehr. Am 17. März 2020 sahen die Zuschauer in Folge 453 „Der tote Sommer“ seinen letzten Auftritt. Als Kriminalhauptkommissar Hofer verabschiedete er sich mit den Worten „Danke, Wiederschau’n“ und zog in der Handlung nach Husum, um dort Polizeischüler bei ihrer Prüfungsvorbereitung zu unterstützen.

Nach seinem Tod entschied sich die Produktion für einen würdevollen Umgang mit der Figur. Statt einer Neubesetzung setzte man auf eine Erzählstrategie, die Korbinian Hofer durch kleine Erinnerungsstücke und dezente Verweise weiter präsent hielt. Auf einen direkten Ersatz wurde bewusst verzichtet, die Handlung stattdessen behutsam neu ausgerichtet. So sollte der Verlust aufgefangen und zugleich Raum für neue Ermittlungsstrukturen geschaffen werden – als Hommage an Hannesschlägers Vermächtnis und als Ausdruck des Vertrauens des Senders in die Serie.

"Die Rosenheim-Cops" als "Tatort"-Alternative

Ursprünglich war die Produktion vom BR als möglicher Nachfolger des Münchner „Tatorts“ gedacht. Am Ende fiel die Entscheidung jedoch gegen die Großstadt und für das deutlich idyllischere Rosenheim, das zugleich mit einer gewissen mondänen Note aufwartet. Genau dadurch sollten sich „Die Rosenheim-Cops“ bewusst von anderen Krimiformaten absetzen. Heraus kam eine erfolgreiche Vorabendserie, die provinziellen Charme mit einem Hauch von High Society verbindet.

Ein besonderes Markenzeichen der Serie ist zudem der bekannte Sitzungssaal, in dem die Kommissare gemeinsam mit dem Polizeichef ihre Besprechungen abhalten. Dabei handelt es sich nicht um eine Kulisse aus dem Studio, sondern um den echten Sitzungssaal des ehemaligen Landratsamts in Rosenheim. Da das Gebäude heute nicht mehr als Behörde genutzt wird, darf das Team dort drehen – was der Serie ein Extra an Authentizität verleiht.

Die besten Running Gags der "Rosenheim-Cops"

Aufmerksame Fans entdecken in den Geschichten der „Rosenheim-Cops“ immer wieder sogenannte Running Gags. Dazu zählte etwa das notorische Chaos auf dem Schreibtisch von Kriminalhauptkommissar Hofer. Ein weiterer Dauerwitz betrifft die Mordopfer beziehungsweise jene, die sie entdecken: In vielen Episoden ist es ein Mann namens „A. Huber“, der den Fund macht – kein Zufall, denn Huber gehört in Bayern und besonders in der Region Rosenheim tatsächlich zu den häufigsten Nachnamen.

Ebenfalls dazu zählt der geheimnisvolle Dr. Lauser-König. Er ist eine Art Phantomfigur, die nie persönlich in Erscheinung tritt, aber in zahlreichen Fällen auf rätselhafte Weise Einfluss nimmt oder zumindest im Hintergrund als Strippenzieher vermutet wird. Nicht zuletzt helfen die bayerischen Kommissare bei Zeugenbefragungen gelegentlich ihren „hochdeutsch“ sprechenden Kollegen – und damit auch dem Publikum außerhalb Bayerns – indem sie typische Dialektausdrücke und Redewendungen ins Hochdeutsche übersetzen.

 Die größten Serienfehler der "Rosenheim-Cops"

Kultfigur mit Kultphrase: Die beliebte und mittlerweile in der Serie nicht mehr aktive Polizeisekretärin Miriam Stockl eröffnete fast jede Folge mit dem Spruch: „Es gabat a Leich!“ Meistens störte sie hierzu den Hauptkommissar beim Essen. Apropos Kultfigur – diese hätte es bei den „Rosenheim-Cops“ beinahe nicht gegeben. Die Schauspielerin Marisa Burger (52) brauchte zwei Anläufe, bis sie die Rolle bekam. „Es gab ein Casting. Beim ersten Mal haben die mich nicht genommen und ich war todunglücklich, weil ich wusste, ja, die Stockl, das bin doch ich, das ist das, was ich perfekt spielen kann“, verriet die Darstellerin im Rosenheimer Journal. „Später hat mich Bavaria Film nochmal eingeladen und schließlich waren alle überzeugt: Das ist unsere Stockl.“

Als Kontrast zu den oft wechselnden Ermittler-Duos gibt es mit Polizei-Hauptmeister Michi Mohr einen beständigen Serienstar: Eigentlich hätte Max Müller (60) Kommissar werden sollen, doch die Produktion degradierte ihn auf die Rolle des einfachen Polizisten. Ein Fakt, der sich später unter den beliebten Running Gags einreihte. Bevor er zu Michi Mohr wurde, hätte Max Müller auch Peter Renner spielen können. In einem Interview mit dem RND erklärte er: „Es gab zwei Möglichkeiten – einmal Michi Mohr, aber ich hätte auch Peter Renner heißen können. Das fand ich eigentlich auch ganz nett. Aber ich wurde vom Team überstimmt. Gott sei Dank!“

Zum Auftakt der Serie trugen die Kommissare noch Deko-Polizeidienstmarken – diese waren in Wirklichkeit Mützensterne der bayerischen Polizeiuniform. Ein für längere Zeit unentdeckter Fehler. Beim Rosenheimer Polizeikommissariat handelt es sich um das alte Rathaus der Stadt, den früheren Bahnhof. Wegen des großen Andrangs zu den Dreharbeiten wurden dessen Büros später in der Bavaria Filmstadt detailgetreu nachgebaut – die echten Beamten sollen angeblich nach den Drehs ihre Akten nicht mehr wiedergefunden haben.

Das geheime Serienkonzept der "Rosenheim-Cops" erklärt

Wenn ein neuer Kommissar nach Rosenheim versetzt wird, stammt er grundsätzlich nicht aus der Region. Das wurde bewusst so angelegt, damit auch Zuschauer aus dem Norden die bayerische Mentalität leichter nachvollziehen können. Die Kriminalfälle sind zwar spannend, werden jedoch nie unnötig hart dargestellt. Die Taten selbst passieren meist „off screen“. Im Mittelpunkt stehen stattdessen der Humor und die menschlichen Seiten der Ermittler.

Gerade diese Mischung aus Krimi, Komödie, regionalem Flair, Running Gags und sympathischen Figuren macht „Die Rosenheim-Cops“ im deutschen Fernsehen so besonders. Auffällig ist zudem, dass manche Nebenfiguren über Jahre hinweg immer wieder auftauchten – nur um dann irgendwann kommentarlos aus der Serie zu verschwinden. Eine dieser Rollen war Wolfgang Fierek (74) als Fabrikdirektor Ferdinand Reischl.

Improvisation pur: Diese Szene war eigentlich ganz anders geplant

Damit das bayerische Flair und die typischen Sprüche möglichst echt wirken, wurden viele Dialoge improvisiert. Zwei der bekanntesten Beispiele:

„Wenn Sie bitte mitkommen möchten!“

Dieser Satz, den Michi Mohr beim Abführen von Tätern sagt, war ursprünglich nicht vorgesehen. Er entstand spontan während der Dreharbeiten und entwickelte sich später zum Markenzeichen der Figur – ein kurzer, heute legendärer Satz.

„Es gabat a Leich!“

Auch die berühmten Auftaktszenen mit Frau Stockl waren anfangs nicht Teil des Drehbuchs. Ziel war es, die jeweiligen Fälle auf humorvolle und zugleich typisch bayerische Weise einzuleiten. Gesucht wurde ein prägnantes Wiedererkennungszeichen, das gleich zu Beginn einer Folge die Stimmung vorgibt. Während der ersten Drehs entstand der Kultspruch schließlich gemeinsam mit dem Team. Entscheidend waren jedoch Marisa Burgers Spontaneität und ihr Gespür für den Dialekt, die den Satz prägten. In ihrer Rolle als Frau Stockl machte sie ihn mit trockenem Charme zu einem unverwechselbaren Markenzeichen der Serie.

Die ZDF-Krimiserie als Dauerbrenner

„Die Rosenheim-Cops“ haben sich zu einer der langlebigsten Vorabendserien im deutschen Fernsehen entwickelt – mit konstant starken Einschaltquoten. Ein Ende des Publikumslieblings ist daher nicht absehbar. Genug Zeit also, damit weitere Eigenheiten, Fakten, Kurioses und kleine Pannen entstehen können. Fortsetzung folgt.

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