Wer Andrew Lincoln aus Richard Curtis' kultiger Liebeskomödie "Tatsächlich...Liebe" kennt, wie er vor der Tür von Juliet, der damals 18-jährigen Keira Knightley, steht und wie in dem berühmten Bob Dylan Video "Don't look back" ein beschriebenes Blatt Papier nach dem anderen zur Seite fallen lässt und Juliet dabei eine sehr romantische Liebeserklärung macht, der glaubt nicht, dass genau dieser Andrew Lincoln der tragende Charakter der Zombie-Serie "The Walking Dead" sein kann. Ist er aber!
Während er in "Tatsächlich...Liebe" den eher schüchternen und spröden "Stalker mit Herz" gibt, zeigt er sich in "The Walking Dead" von einer komplett anderen Seite. Zwei Seiten einer Medaille, die ein guter Schauspieler durchaus präsentieren kann. Zwei Seiten, die Andrew Lincoln ohne Probleme und glaubhaft auf Leinwand und Bildschirm bringt.
Früher Karrierestart
Mit bürgerlichem Namen heißt Andrew Lincoln übrigens Andrew James Clutterbuck. Bereits als Kind kam er mit der Schauspielerei in Kontakt. Sein Bühnendebüt gab er mit 14 Jahren und zwar so erfolgreich und voller Begeisterung, dass er sich für eine Ausbildung an der populären Royal Academy of Dramatic Art (RADA) entschied. Während der Ausbildung kam es dann auch zu der Namensänderung von Clutterbuck zu Lincoln.
Im Anschluss an seine Ausbildung übernahm er diverse Theaterrollen. Seine Film- und Fernsehkarriere startete er 1994. Auf einen Gastauftritt in der britischen Comedyserie "Drop the Dead Donkey" folgten weitere kleinere Engagements. In der englischen Dramaserie "This Life" sah man ihn in der Hauptrolle als Edgar Cook. Bevor er 2001 in einer weiteren Hauptrolle in der Serie "Teachers" (insgesamt 20 Episoden, bei zwei Episoden führte er auch Regie) zu sehen war, gehörte er zum Cast des Independent-Streifens "Human Traffic" (1999) und des Thrillers "Gangster No. 1" (2000).
Obwohl er 2003 als romantischer, von Liebeskummer gebeutelter Mark in "Tatsächlich...Liebe" internationale Aufmerksamkeit erlangte und mit dem oben bereits erwähnten Auftritt das Vorbild für viele Liebeserklärungen wurde, blieb der große internationale Durchbruch aus. Es folgten einige TV-Filmrollen und seine preisgekrönte Hauptrolle als Dr. Bridge, ein dem Paranormalen skeptisch gegenüberstehender Akademiker, in der britischen Serie "Afterlife".
The Walking Dead
Ein bisschen verlief Andrew Lincolns Karriere unter dem Radar. Umso erstaunlicher, dass ihn die Produzenten für die Horror-Serie "The Walking Dead" besetzten und er als Deputy Sheriff Rick Grimes durchstarten konnte. Hatte man ihn bis dato eher als unscheinbaren Typen von nebenan oder als schüchternen Romantiker eingeordnet, so schlug er mit seinem Engagement als Kämpfer gegen die Zombiemeute einen ganz neuen Weg ein und zeigte eine Seite seines schauspielerischen Repertoires, die man bis dahin so nicht kannte.
"The Walking Dead" entwickelte sich zu einem weltweiten Erfolg und zu einem dieser Serienphänomenen, die nicht nur die Zuschauer vor den Fernseher ziehen, sondern auch im Umfeld auf eine sehr große Anzahl an Anhängern bauen können. Was unter anderem auch daran liegt, dass "The Walking Dead" auf einer Comicvorlage basiert und auch hier eine große Zahl an Fans hat, die auch der TV-Umsetzung folgten.
Ähnlich wie Norman Reedus als Daryl Dixon, genießt Andrew Lincoln als Rick Grimes schon recht bald Kultstatus. Alles in allem so erfolgreich, dass Ende 2016 eine achte Staffel der Erfolgsproduktion in Auftrag gegeben wurde.