Ezard Haußmann

Lesermeinung
Geboren
10.02.1935 in Berlin, Deutschland
Gestorben
06.11.2010 in Berlin, Deutschland
Sternzeichen
Biografie

Der Vater von Regisseur Leander Haußmann und Sohn des UFA-Schauspielers Erich Haußmann gehörte zu den bekanntesten DDR-Schauspielern, der sein Publikum vor allem in Berlin fand, wo er zweimal zum beliebtesten Schauspieler der Stadt gewählt wurde. Der überwiegende Teil seiner rund 150 Rollen - insbesondere im Schauspiel dann auch im Fernsehen ("Polizeiruf 110") - fällt in die Zeit vor der Wende. Doch auch danach blieb der Absolvent der Schauspielschule Ernst Busch, seine Eltern waren mit ihm 1956 in die DDR übergesiedelt, weiter im TV-Geschäft und spielte in Berlin, Bochum, am Wiener Burgtheater (1993-95), in Hamburg (Thalia-Theater) und auf Tourneen viel Theater. Im Fernsehen sah man ihn seit 1990 vor allem in der Serie "Abenteuer Airport", wo er als Gegenpart zum Kopf der Flughafen-Crew, Hansjörg Felmy, den durch Ehekrise und Job gestressten Verkehrsleiter Carsten Wolf verkörperte. Eine bekannte Serienhauptrolle mit über 50 Folgen ist auch sein sympathischer Richter Milde in der Gerichtsserie "Justitias kleine Fische" (1989).

Im Film und Fernsehspiel wurden seit der Wende über ein Dutzend Rollen gezählt. Und wie schon auf der Bühne ("Der eingebildete Kranke" / "John Gabriel Borkmann", 2000) spielte der Vater auch vor der Kamera unter der Regie des Sohnes; so z.B. in dem heiter-dramatischen Historien-Mehrteiler "Sonnenallee" (1999) oder in der Komödie "Dinosaurier - Gegen uns seht ihr alt aus!" (2009). 1997 ist er auch in "Die Konkurrentin" neben seinem Sohn als Chef einer Unternehmensberatung zu sehen. Sohn Leander gibt den Juniorchef. In Hans Christian Blumenbergs Dokudrama "Deutschlandspiel" (2000) war der drahtig-souverän wirkende Mime in einer Nebenrolle als Gorbatschow-Berater Botschafter Valentin Falin zu sehen. Aber sein eigentliches Zuhause sind die Bühne und die klassische Rolle.

Aufgewachsen am Bodensee und in einer Schweizer Klosterschule (Ezards Mutter war in erster Ehe mit dem Schriftsteller Hermann Hesse verheiratet) siedelten die Eltern nach Berlin über. So werden für Ezards erste Theaterengagements die Lutherstadt Wittenberg, Stendal, Quedlinburg und Wismar genannt. Seit 1960 spielte Ezard Haußmann dann in Berlin, zunächst am Deutschen Theater, dann für mehr als 20 Jahre an der Volksbühne und seit 1991 bis zur Schließung 1993 am Schiller-Theater; 2001 Gast am Schlosspark-Theater. Ab und an führte Haußmann fürs Theater auch selbst Regie ("Clavigo", 2000; Kriminalspiel "Dolores" an der Bühne 64, Zürich, 2003). Hausmann erlag im November 2010 im Alter von 75 Jahren einem Krebsleiden.

Weitere Filme und Serien mit Ezard Haußmann: "Eine alte Liebe" (1959), "Ohne Kampf kein Sieg" (1966), "Der Adjutant" (1972), "Die Hosen des Ritters von Bredow", "Polizeiruf 110 - Nachttresor" (beide 1973), "Keine Hochzeit ohne Ernst", "Polizeiruf 110 - Ein ungewöhnlicher Auftrag", "Abschied vom Frieden" (alle 1976), "Polizeiruf 110 - Bonnys Blues", "Scharnhorst" (beide (1978), "Karlchen, durchhalten", "Polizeiruf 110 - Vergeltung" (beide 1979), "Der Staatsanwalt hat das Wort: Nach der Scheidung", "Polizeiruf 110 - Die Entdeckung" (beide 1980), "Polizeiruf 110 - Der Teufel hat den Schnaps gemacht" (1981), Mehrteiler "Sachsens Glanz und Preußens Gloria", "Martin Luther - Der Protest" (beide 1983), "Mit vierzig hat man noch Träume" (1984), "Polizeiruf 110 - Außenseiter" (1985), "Neuner" (1990), "Bei mir liegen Sie richtig" (1990), "Der zerbrochene Krug" (1991), neben Harald Juhnke in dem Mehrteiler "Harry & Sunny" (1993), "Armer Adel - Reicher Adel" / "Birkenhof & Lerchenau" (1994), "Die Straßen von Berlin - Alleingang", "Amerika" (beide 1995), "Die erste Frau" (1996), "Herzbeben - Die Nacht, die alles veränderte" (1998), "Liebe pur" (1999), "NVA", "Im Schwitzkasten" (beide 2005), "In aller Freundschaft", "Abschnitt 40" (beide 2006), "Der letzte Bulle" (2010).

Filme mit Ezard Haußmann

DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN