Good Bye, Lenin!
20.02.2023 • 20:15 - 22:10 Uhr
Spielfilm, Komödie
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prisma-Redaktion
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Originaltitel
Good Bye Lenin!
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2003
Kinostart
Do., 13. Februar 2003
DVD-Start
Do., 26. Februar 2004
Spielfilm, Komödie

Tschüss, kleine DDR

Von Andreas Fischer

Die ARTE-Primetime gehört Daniel Brühl: Als Alex Kerner brilliert der Schauspieler im Spielfilm "Good Bye, Lenin!" aus dem Jahr 2003 und nimmt das Publikum mit auf eine Zeitreise in die DDR. Im Anschluss folgt die Dokumentation "Daniel Brühl – Im Reiz des Bösen" von Lukas Hoffmann und Annebeth Jacobsen.

Daniel Brühl (44) ist längst auch international ein gefragter Star. Er konnte in Großproduktionen wie "Das Bourne Ultimatum", "2 Tage Paris", "Inglourious Basterds" und "The First Avenger: Civil War" überzeugen. Daheim in Deutschland hat Brühl seine Zuschauer ja bereits zu Beginn seiner Karriere erobert – spätestens durch die Hauptrolle in Wolfgang Beckers umwerfender Zeitgeschichtskomödie "Goodbye, Lenin!" (2003), die nun von ARTE wiederholt wird. Mehr als 6,5 Millionen Zuschauer hatten den vielfach ausgezeichneten Abschiedsgruß an eine kleine Republik im Kino gesehen.

Die Geschichte ist natürlich hinreichend bekannt: Am Abend des 40. Jahrestags der DDR erleidet Mutter Kerner (Katrin Saß) einen Herzinfarkt und fällt ins Koma. Sie bekommt von den Ereignissen im Herbst 1989 nichts mit. Weder vom Fall der Mauer noch von der Abwicklung der Firma ihres Sohnes Alex (Daniel Brühl) oder vom neuen Job ihrer Tochter Ariane (Maria Simon) bei "Burger King". Als sie im Sommer 1990 aufwacht und "Was ist passiert?" fragt, bekommt sie von Alex "Nichts" zur Antwort.

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Eine Liebeserklärung an die DDR

Ihr Sohn setzt nun alles daran, dieses Nichts wirklich zu machen. Denn jede Aufregung könnte Mutter Kerners Tod bedeuten. Also lebt die DDR in der 79 Quadratmeter großen Plattenbauwohnung der Kerners weiter: Pioniere kommen ans Krankenbett, die "Aktuelle Kamera" wird von Alex' Westberliner Kumpel und Hobbyfilmer Denis (Florian Lukas) gefälscht, und auch für plötzlich auftauchende Coca-Cola-Werbebanner gibt es einleuchtende sozialistische Erklärungen.

Weil draußen derweil munter weiter Geschichte (Fußball-WM, Währungsunion, Einigungsvertrag) gemacht wird, verselbstständigt sich das Spiel mit der Wirklichkeit. Alex gerät immer tiefer in die Zwickmühle und weiß, dass er irgendwann die Realität anerkennen muss. "Good bye, Lenin!" ist komisch und skurril, gleichzeitig aber auch herzlich und warm. Trotz all der Komik und den grotesk-absurden Einfällen macht der Film die DDR nicht lächerlich, sondern zeigt sie detailverliebt so, wie sie war: eine kleine Republik, in der bei Weitem nicht alles stimmte, aber deren Menschen sich zu helfen wussten und ihr Leben mit großem Einfallsreichtum meisterten. Und viele erkannten durchaus an, dass die Zeit reif ist für Veränderungen.

Mehr als der "nette Bub"

Im Anschluss an den preisgekrönten Spielfilm folgt die Dokumentation "Daniel Brühl – Im Reiz des Bösen". Hierbei werfen Lukas Hoffmann und Annebeth Jacobsen einen Blick auf den Werdegang des 44-Jährige, und beantworten eine wichtige Frage: Wie schaffte Daniel Brühl seinen internationalen Durchbruch, und wie kam er nach Hollywood? Dazu werden nicht nur alte Aufnahmen gezeigt, sondern es kommen unter anderem Brühl selbst, Regisseure, Produzenten und Schauspielerin Katharina Schüttler zu Wort, die Jugendfreundin des Weltstars.

Seit seiner Kindheit beeinflusste ihn sein Vater, der deutsche Filmregisseur Hanno Brühl, und lenkte ihn in die Filmbranche. Es folgten diverse Fernsehrollen, schließlich machte er 1994 durch den Fernsehfilm "Svens Geheimnis" auf sich aufmerksam. In den letzten Jahren erfand sich der Ehemann von Felicitas Rombold immer wieder neu und konnte seine Vielseitigkeit unter Beweis stellen – auch, wenn er mehr oder weniger dazu gedrängt wurde, wie die Dokumentation zeigt. Zwar überzeugte er in "Good Bye, Lenin!" als der nette Junge von nebenan, er bekam allerdings danach nur noch Rollen als "der liebe Junge" oder "der Nahbare".

Im Kampf gegen dieses Klischee ging der Schauspieler ins Ausland. Ein großer Wendepunkt in Brühls Karriere war unter anderem die Zusammenarbeit mit Regisseur Quentin Tarantino, die ebenfalls im knapp 50-minütigen Film thematisiert wird. Nach Nebenrollen in internationalen Produktionen ergatterte Brühl die Rolle des Helmut Zemo in "Avengers: Civil War" und verkörperte einen der wichtigsten Bösewichte im Marvel-Universum. Klassischer Fall von "aus der Schublade gespielt".

"Good bye, Lenin!" – Mo. 20.02. – ARTE: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Der Trailer zu "Good Bye, Lenin!"

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