Brasilien, die Metropole Rio de Janeiro. Hierhin hat es ganz unterschiedliche Frauen und Männer aus Westeuropa verschlagen, die alle auf ihre Art die Stadt erleben und von ihr verändert werden. Da ist etwa die nicht mehr ganz junge, gut situierte englische Schönheitschirurgin Charlotte, die der ärmeren Bevölkerung helfen will. Womit sie nicht gerechnet hat: die die operationswütigen Brasilianerinnen stehen vor ihrem Haus Schlange. Irène hingegen, eine französische Anthropologin, ist mit ihrem Mann Antoine und ihren Kindern nach Rio gezogen, um dort brasilianische Hausangestellte zu ihrem Schicksal zu befragen und nach einem Funken Revolution zu suchen. Doch ein Funke entzündet sich eher in ihr, als sie eine heiße Affäre mit Robert, ihrem Kameramann, anfängt. Der US-amerikanische Botschafter William schließlich ist derweil in seinem Job, den er nur durch Beziehungen erhalten hat, völlig überfordert. Kurzerhand flieht er in eine von Rios gefährlichsten Favelas, wo er bei dem Geschäftsmann Fish und dessen indianischer Freundin Iracema untertauchen kann. Schnell merkt er, dass er hier endlich etwas bewegen kann ...
Der aus Washington D.C. stammende Filmemacher Jonathan Nossiter ("Signs and Wonders", "Mondovino") taucht in dieser vielschichtig-schrägen und deshalb zunächst ein wenig zusammenhanglos wirkenden Farce in die exotische Metropole am Zuckerhut ein. Mit teilweise dokumentarischer Kamera, vielen folkloristischen Elementen, jeder Menge nackter Haut und mit (teilweise absurd-durchgeknalltem) Witz das Leben einiger sinnsuchender Neuankömmlinge, das sich im Angesicht von Luxus und Armut, Lebensfreude und Leidenschaft teils schmerzlich zu verändern beginnt. Ungewöhnlich: Nossiter verzichtete auf Maskenbildner und Kostümdesigner, so dass die Schauspieler selbst für ihr Aussehen verantwortlich waren.
Foto: Sun Film