Die Klassen, um die es in Boxerfilmen geht, sind nie nur solche des Gewichts. In kaum einem anderen Genre - allenfalls im Gangsterfilm - hat Hollywood die ethnische und vor allem soziale Herkunft seiner Helden so stark hervorgehoben. Im amerikanischen Kino kommen Gangster und Boxer aus der gleichen Nachbarschaft. Beide bedienen sich der Gewalt, um so schnell wie möglich aus der Gosse zu den Sternen zu gelangen. Beide wurden zu Identifikationsfiguren für unterprivilegierte Minderheiten."Flesh and Fury" bereichert das eher begrenzte und schematische Erzählrepertoire des Boxerfilm-Genres, das zumeist vom Aufstieg, Hochmut und Fall des Protagonisten handelt, um eine interessante Variante. Hier geht es weniger um den sozialen Aufstieg eines Einzelkämpfers der Faust, als vielmehr um die Schwierigkeit, mit einem Handicap fertig zu werden, das den erfolgreichen Athleten zwar bei seiner Arbeit im Ring nicht behindert, ihn aber außerhalb zum gesellschaftlichen Außenseiter abstempelt. Die Rolle des sozialen Underdogs wurde Hollywoodstar Tony Curtis aus der Bronx von New York geradezu auf den Leib geschrieben.