ARTE zeigt am Dienstag gleich mehrere Dokus, die sich mit der aktuellen politischen Großwetterlage in Europa auseinandersetzen. Den Anfang macht "Italien und die Populisten: Eine Gefahr für Europa?".
Es hat sich zuletzt viel getan auf der politischen Landkarte Europas. Neue Bündnisse, neue Regierungen, neue Meinungsführer traten in den vergangenen Jahren auf den Plan. Und Stimmungsmache gegen Migranten und Flüchtlinge ist oft genug der kleinste gemeinsame Nenner, auf den sich die neuen, angeblich "volksnahen" Kräfte einigen können: Seit dem Frühjahr regiert in Italien, immerhin EU-Gründungsmitglied und drittstärkste Wirtschaftskraft der Gemeinschaft, das Bündnis aus Lega-Chef Mateo Salvini und Luigi Di Maio von der Fünf-Sterne-Bewegung.
Beide stützen sich auf eigentlich recht unversöhnliche Lager. Einigen können sie sich allerdings auf den Krawall auf europäischer Bühne und Kampfansagen in Richtung Brüssel, wie die beklemmende neue ARTE-Dokumentation "Italien und die Populisten: Eine Gefahr für Europa?" herausarbeitet. Die weiterhin in Massen an italienischen Küsten anlandenden Flüchtlinge vor allem aus Nordafrika dienen dabei oft als Sündenböcke und Blitzableiter, um von den eigentlichen Problemen im Lande und in der EU abzulenken.
Mit der Dokumentation, für die der französische Regisseur Philippe Levasseur in einem innerlich zerissenen Italien, das er fast nicht wiederkennen konnte, auf der Straße Stimmen sammelte, startet ARTE einen Themenabend, der sich mit mehreren weiteren Dokumentationen fortsetzt: Um 21.00 Uhr geht es in "Die Rückkehr der Grenzen" um die Frage, inwieweit das bisherige Abkommen von Schengen in einer von Populisten bedrohten Gemeinschaft noch eine Bestandschance hat.
Ein besonderes düsteres Thema hat sich um 22.05 Uhr die Dokumentation "Libyen – Vergewaltigung als Waffe" gewählt. Um 23.15 Uhr schwenken die Doku-Kameras für "Die Flüchtlinge von Saint-Jouin" in eine kleine Gemeinde in Nordfrankreich. Die Küstenstadt bemüht sich sehr um die Integration von Syrern, die vor dem Bürgerkrieg in ihrer Heimat geflohen sind. Und um 0.35 Uhr nimmt sich schließlich der Dokumentarfilm "Endstation Sonderflug" der Abschiebepraxis in der Schweiz an.
Quelle: teleschau – der Mediendienst