Letzte Klappe für von Meuffels

"Polizeiruf 110": So endet die Ära Matthias Brandt

Kriminalhauptkommissar Hanns von Meuffels möchte eigentlich in den wohlverdienten Feierabend.
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Kriminalhauptkommissar Hanns von Meuffels möchte eigentlich in den wohlverdienten Feierabend.  Fotoquelle: BR/die film gmbh /Hendrik Heiden

    Eine der besten und anspruchsvollsten Krimi-Reihen des deutschen Fernsehens geht in der zweiten Jahreshälfte 2018 zu Ende. Starregiseur Christian Petzold ("Transit") ließ am 20. April die letzte Klappe seines dritten "Polizeirufs 110" mit Matthias Brandt als Münchner Kommissar Hans von Meuffels fallen. Die Ausstrahlung soll noch 2018, mit Sicherheit aber erst nach der Sommerpause des sonntäglichen Primetime-Krimis im Ersten erfolgen.

    Petzold führte bereits bei den Meuffels-Fällen "Kreise" (2015) und "Wölfe" (2016) Regie. Wie in den ersten beiden Filmen wird auch Barbara Auer wieder zum Cast gehören – als Hanns von Meuffels Hamburger Kollegin und unerfüllte Liebschaft Constanze Herrmann. Auch Maryam Zaree ("4 Blocks") ist mit von der Partie, als von Meuffels Assistentin. Im Fall, der momentan den durchaus humorvollen Arbeitstitel "Tatorte" trägt, geht es um eine Frau, die vor den Augen ihrer Tochter auf einem abgelegenen Parkplatz hingerichtet wurde. Ein Familiendrama um Sex, Erpressung und Sorgerecht scheint vorzuliegen. Doch von Meuffels findet viele Ungereimtheiten, welche gegen die offensichtliche These sprechen.

    Regisseur Christian Petzold schrieb wie bei seinen ersten beiden "Polizeiruf"-Filmen auch das Drehbuch. "Tatorte" ist der 15. Fall des seltsam "alleinstehenden" Kommissars, der in seiner spröden, zurückhaltenden Art so unbayerisch war, wie man es sich nur vorstellen konnte. Das Debüt "Cassandras Warnung" – unter der Regie von Dominik Graf – flimmerte am 21. August 2011 über die Bildschirme. Bis zur fünften Folge "Der Tod macht Engel aus uns allen" (Juli 2013) ermittelte von Meuffels gemeinsam mit der jungen Polizistin Anna Burnhauser (Anna Maria Sturm). Später dann, wie es sich für einen Charakter der Marke von Meuffels gehört, allein.

    Schauspieler Matthias Brandt, mittlerweile 57 Jahre alt, kündigte bereits vor längerer Zeit an, seinen Ermittler-Posten räumen zu wollen. Nach Abschluss des finalen Falls gab er zu Protokoll: "Ich habe in den letzten Jahren mit sehr unterschiedlichen Autoren und Regisseuren an dieser Rolle gearbeitet, und das ist mal mehr, mal weniger gut gelungen, finde ich. Kann aber auch gar nicht anders sein, wenn man eine künstlerische Arbeit als ein ständiges Herausfinden betrachtet und nicht als Erfüllen oder Abliefern. Jetzt wird es Zeit, mich mit anderen Dingen zu beschäftigen, bevor die Gewöhnung zu groß und es womöglich noch gemütlich wird, denn das wollte ich immer vermeiden."

    Beerben wird ihn laut Pressemeldungen Schauspielerin Sophie Rois – in einem neuen vom Bayerischen Rundfunk produzierten "Polizeiruf 110". Bevor Matthias Brandt die Dienstwaffe abgibt, wird man ihn jedoch noch zweimal sehen können. Vor Petzolds Schlussfolge steht noch Episode 14, "Das Gespenst der Freiheit" (Regie: Jan Bonny), auf dem Programm. Die Ausstrahlung ist für den Spätsommer geplant.


    Quelle: teleschau – der Mediendienst

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