50 Jahre 50 Cent

50 Cent wird 50 – kommt jetzt doch noch sein musikalisches Comeback?

06.07.2025, 17.30 Uhr
50 Cent, der einstige Hip-Hop-Gigant, feiert seinen 50. Geburtstag. Vom Rapper zum Filmproduzenten: Curtis Jackson hat sich in Hollywood etabliert und bleibt ein kontroverser Charakter, der immer wieder für Schlagzeilen sorgt.

Als Rapper war er eine große Nummer, zuletzt aber verdingte sich 50 Cent eher als Schauspieler und Fernsehproduzent denn als Musiker. Seine große Klappe hat er sich bewahrt. Nun wird der ewige Bad Boy 50 Jahre alt.

Sein Künstlername ist nicht gerade ein Hinweis darauf und doch ist 50 Cent in der Hip-Hop-Szene eine große Nummer. Oder genauer: Er war es. Denn der einstige Hit-Lieferant, der Quellenangaben zufolge schon mehr als 130 Millionen Tonträger verkauft hat, machte sich zuletzt als Musiker rar. Ruhig wurde es um ihn jedoch nicht. 50 Cent war nie weg, er ist gerade nur woanders. Am 6. Juli feiert der "In Da Club"-Rapper seinen 50. Geburtstag.

Dass Curtis Jackson, so sein bürgerlicher Name, als 50 Cent zuletzt kaum für Schlagzeilen sorgte, hat einen Grund: Er hat sich aus der Szene zurückgezogen. Aus Enttäuschung nämlich, wie er einmal erklärte, über die schwindende Qualität oder besser: Intellektualität in der aktuellen (HipHop-)Musik. "Wenn man sich anhört, was momentan so erscheint, da muss man schon seine Dummheit anzapfen", stichelte er im Oktober vergangenen Jahres beim Invest Fest.

Das sei auch der Grund, fügte der im New Yorker Stadtteil Queens geborene Rapper hinzu, warum er zuletzt als Musiker nicht so produktiv gewesen sei wie früher und sich stattdessen lieber auf die Filmproduktion und die Entwicklung entsprechender Projekte verlegt habe. Denn hier, in der Film- und Fernsehbranche, könne er "die Dinge auf eine größere Art und Weise beeinflussen". Aber auch das Älterwerden brachte ihn offenbar ins Grübeln. Teil des HipHop, sagte er in derselben Veranstaltung, sei es, eine Jugendkultur zu sein, und er denke nicht, "dass man mit 50 Jahren noch die heißesten Verse im HipHop haben sollte".

Curtis Jackson: Schauspieler, Produzent und Moderator

Und so ist es nur folgerichtig, dass Jackson zuletzt öfters an Filmsets anzutreffen war als in Musikstudios. Seit seinem Schauspieldebüt mit "Get Rich or Die Tryin'" (2005), einem nach seinem Debütalbum (2003) betitelten und von seinem eigenen Leben inspirierten Drama, wirkte er in etlichen weiteren Kino- und TV-Produktionen mit. Sein bevorzugtes Genre: Filme und Serien, in denen es recht taff zugeht, wie im Ensemble-Actioner "The Expendables 4" oder in der "Escape Plan"-Reihe, in deren allen drei Teilen er mitwirkte.

Aber nicht nur vor, auch immer wieder hinter den Kameras übernimmt Trump-Unterstützer Curtis Jackson Aufgaben. Vielleicht weil er hier noch besser denn als Schauspieler die "Dinge beeinflussen" kann. Als Produzent zum Beispiel, als der er etwa bei der immerhin sechs Staffeln langen Serie "Power" (2014-2020) tätig war. Oder gar als geistiger Schöpfer eines Projekts wie bei "BMF", einer Serie über die mafiöse Organisation Black Mafia Family, die auf seiner Idee beruht.

Offenbar ist der Schauspieler, Produzent und Moderator Curtis Jackson ein Gewinn für die Film- und Fernsehbranche, doch wäre es ein Verlust für die Musik ohne den Beitrag von 50 Cent. Zumal die Branche auch einen ihrer charismatischen Bad Boys verlieren würde. Denn Jackson war schon immer jemand mit Haltung, einer, der nie mit seiner Meinung hinterm Berg hält. Dass er sich damit nicht nur Freunde macht, kümmert ihn offenbar genauso wenig wie die Tatsache, als eigenwillig zu gelten. 2024 erklärte der Vater zweier Kinder, zölibatär leben zu wollen. Und heiraten wolle er sowieso nicht. "Ich habe viele Fehler gemacht, diesen einen mach' ich nicht", sagte er im September in der "Late Show with Stephen Colbert".

Ärger mit Sean "Diddy" Combs: Plant Jackson eine Doku über die Vorwürfe?

Seine große Klappe, die bekamen immer wieder auch und besonders seine Kollegen zu spüren. Fast schon legendär Jacksons Clinch mit Jay-Z, dem er einmal einen "Gott-Komplex" bescheinigte. In dessen Musik findet er offenbar zur Genüge, was er dem modernen Hip-Hop sonst abspricht. Jay-Z's Album "4:44" etwa sei "zu schlau", schrieb er 2017 auf Instagram. Beim Hören der Platte habe er das Gefühl, eine Brille und Krawatte tragen zu müssen. Doch er musste von seinem Rivalen auch einstecken. "Ich bin einen Dollar wert, was zum Teufel sind schon 50 Cent", rappte Jay-Z in seinem Hit "It's Hot (Some Like It Hot)".

Auch seine Fehde mit Sean Combs sorgt bis heute für Aufmerksamkeit. Den Rapper und Musikproduzenten, der am 2. Juli von einem New Yorker Gericht wegen Nötigung zur Prostitution zweier Frauen verurteilt wurde, will Jackson nur zu gerne hinter Gittern sehen. Im September kündigte er an, die im Prozess gegen Combs verhandelten Vorwürfe, darunter sexuelle Ausbeutung, Menschenhandel und organisierte Kriminalität, in einer Dokureihe beleuchten zu wollen. Es soll darin, hieß es in einer Stellungnahme, den "Stimmlosen" eine Stimme gegeben werden.

Seine eigene Stimme ist nie verklungen, auch wenn er sich kaum mehr musikalisch ausdrückt. Das letzte Album von 50 Cent, "Animal Ambition: An Untamed Desire to Win", erschien vor mehr als zehn Jahren. Dass es dabei bleibt, darf jedoch angezweifelt werden. Zumal der Musiker schon mehrfach ein Comeback angedeutet hat. Im Sommer 2023 kündigte er an, an neuer Musik zu feilen. Die "Dinge", an denen er gerade arbeite, wolle er in einer EP bündeln, sagte er. "Ich möchte es einfach rocken lassen, ohne den Druck zu haben, dass es ein ganzes Album ist". Unter Druck hat er sich andererseits selbst gesetzt. Denn was auch immer er künftig musikalisch auf die Beine stellt, es muss nicht nur gut, sondern auch blitzgescheit sein.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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