ARTE-Doku

"Die Wand der Schatten": interkultureller Konflikt um einen heiligen Berg

von Elisa Eberle

Den Sherpas gilt der Kumbhakarna als heiliger Berg. Ihn zu besteigen, ist deshalb verpönt. Doch die Hilfe der Sherpas wird bei Bergtouren gerne in Anspruch genommen – und das bringt Geld.

ARTE
Die Wand der Schatten
Dokumentarfilm • 24.11.2021 • 21:50 Uhr

Es war eine Premiere in der Geschichte des Bergsports: 2019 gelang es den Russen Dmitry Golovchenko und Sergey Nilov erstmals in der Geschichte den Kumbhakarna, den 32. höchsten Berg der Erde, über seine gefürchtete Ostwand zu erklimmen. Ohne die Hilfe eines ortskundigen Sherpa wäre das vielleicht nie gelungen. Dabei gilt der über 7.000 Meter hohe Gipfel in der lokalen Kirant-Religion als heiliger Berg. Diejenigen, die versuchten, ihn zu besteigen, verloren allzu oft ihr Leben. Der Dokumentarfilm "Die Wand der Schatten" von Eliza Kubarska, nun erstmals auf ARTE zu sehen, erzählt von diesem interkulturellen Konflikt.

Im Zentrum des eineinhalbstündigen Films steht dabei eine Sherpa-Familie: Der Vater Ngada Sherpa hat bereits viele Bergsteigerinnen und Bergsteiger auf extremen Touren am Himalaya begleitet. Für ihn ist es ein Job, mit dem er den Lebensunterhalt seiner Familie verdient. Als eines Tages die Anfrage von Golovchenko, Nilov und einem polnischen Kollegen kommt, sie auf den Kumbhakarna zu führen, wittert Ngada Sherpa seine Chance: Mit dem Geld könnte er das Medizinstudium seines Sohnes bezahlen. Doch Ngadas Frau Jomdoe ist dagegen: Sie warnt eindrücklich davor, den Körper Gottes zu besteigen. Am Ende gelingt es Ngada, seine Frau zu überreden.

Die polnische Filmemacherin Eliza Kubarska begleitet die Familie bei ihren Vorbereitungen und der Durchführung der Expedition. Konflikte zwischen den Bergsteigern und den Einheimischen, aber auch in den Gruppen untereinander werden dabei nicht ausgespart.

Die Wand der Schatten – Mi. 24.11. – ARTE: 21.50 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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