ARTE-Doku

"Eine Geschichte des Antisemitismus": Von Alexandria bis Auschwitz

12.04.2022, 10.03 Uhr
von Hans Czerny

Wo kommt Antisemitismus her, wo fing er an und wie entwickelte er sich bis heute? Die Doku-Reihe "Eine Geschichte des Antisemitismus" sucht Antworten auf diese Fragen.

ARTE
Eine Geschichte des Antisemitismus
Dokumentation • 12.04.2022 • 20:15 Uhr

Antisemitismus reicht bis in die Antike zurück, doch erst in Verbindung mit der christlichen Theologie verbreitete er sich über den abendländischen Raum. Am Anfang stand der Kampf um den wahren Glauben, die Ablösung der ersten Christen vom Judentum und die Anerkennung durch Rom. Juden galten als "Christusmörder", sie seien dazu verdammt, in der Welt umherzuirren. Trotz der europäischen Aufklärung und des Schutzes weltlicher Herrscher kam es immer wieder zu Pogromen und letztlich zum Holocaust.

Der französische Autor Jonathan Hayoun (ARTE France) fragt nun in einer neuen vierteiligen Reihe bei ARTE: Warum entstand die erste große Welle antijüdischer Gewalt ausgerechnet im antiken Alexandria, als die Römer die Macht übernahmen? Und wie setzte sich der Antijudaismus in den christlichen und muslimischen Zivilisationen fest? Nach einem 300-jährigen "Goldenen Zeitalter" für Juden kam es auf der Iberischen Halbinsel zum ersten Pogrom auf europäischem Boden. Und auch während der Kreuzzüge gab es organisierte Pogrome.

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Selbst in Ländern, die keine jüdischen Einwohner mehr hatten, grassierte der Antijudaismus, wie Experten und Archivdokumente belegen. Antijüdische Bilder und Karikaturen wurden immer beliebter, Ritualmord-Legenden breiteten sich aus, später wurden Auswüchse des Kapitalismus jüdischen Bürgern angelastet. Doch auch mit dem Holocaust, der Ermordung von sechseinhalb Millionen Juden, ging die Geschichte des Antisemitismus nicht zu Ende. Auch danach kam es wieder zu Pogromen und anschließender Flucht aus dem Osten und aus arabischen Ländern.

Autor Jonathan Hayoun war Präsident der UEJF (Union des Etudiants Juifs de France), die Koautorin Judith Cohen Solal ist klinische Psychologin und Psychoanalytikerin, sie entwickelte ein pädagogisches Konzept zur Bekämpfung von Rassismus und Antisemitismus an französischen Schulen.

In vier Folgen, die ARTE bis 00.10 Uhr hintereinander zeigt, reisen beide mit ihren Dokumentationen durch die Zeiten. Teil eins beschäftigt sich mit den Jahren 38 bis 1144.

Eine Geschichte des Antisemitismus – Di. 12.04. – ARTE: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH
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