Geboren in Hannover als Tochter eines Arztes, lernte die Regisseurin, Schriftstellerin und Drehbuchautorin ihr Handwerk nach dem Abitur (1973) u. a. in den USA (1973-1975) und absolvierte ihren Abschluss 1978 an der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film. Ihr Abschlussfilm "Der erste Walzer" (1979) ist eine Stunde lang und wurde im bayerischen Fernsehen unter dem Titel "Max und Sandie" gesendet. Von 1976 bis 1980 schreibt Doris Dörrie Filmkritiken für die Süddeutsche Zeitung (SZ). Es folgen bis 1982 diverse TV-Dokumentarfilme. Ihr erster abendfüllender Kino-Spielfilm entsteht 1983 in München: "Mitten ins Herz", ein eigenwilliges Melodram.
Erfolgreich war auch ihr Film "Happy Birthday, Türke!" (1991). Wie in einem klassischen Detektivfilm begibt sich ein Mann im Auftrag seiner scönen Mandantin auf die Suche nach einem Verschwundenen im Umfeld des Frankfurter Kiez' und entdeckt dabei schon bald unsaubere Machenschaften der Polizei. Hauptdarsteller Hansa Czypionka wurde als Privatdetektiv Kayankaya mit dem Bayerischen Filmpreis als bester Nachwuchsschauspieler geehrt. "Seit Fassbinders bösen Frankfurt-Visionen hat jedenfalls kein Film den Müll, den Schrott und den Tod in Mainhattan schonungsloser ins Bild gerückt", schreib seinerzeit "Der Spiegel".
Um die Suche nach Glück dreht sich dagegen die Komödie "Keiner liebt mich" (1994) mit Maria Schrader. Eine junge Frau bekommt ihr eigenes Leben partout nicht in den Griff. Doch kann ihr dabei ausgerechnet ein Mann helfen? Die fantasievolle Komödie von 1994 wurde mit einem Filmband in Silber ausgezeichnet; Maria Schrader erhielt für ihre Darstellung ein Filmband in Gold. Neben weiteren Kinofilmen ("Im Inneren des Wals", 1984, mit Janna Marangosoff, Peter Sattmann; "Ich und er", 1988, mit Griffin Dunne; "Geld", 1989, mit Billie Zöckler, Uwe Ochsenknecht und Sunnyi Melles; "Bin ich schön", 1998, mit Senta Berger und Gottfried John; "Erleuchtung garantiert", 1999) und Dokumentationen ("Was darf's denn sein?") hat Doris Dörrie immer wieder auch Erzählungen ("Liebe, Schmerz und das ganze verdammte Zeug", "Was wollen Sie von mir"), Kurzgeschichten ("Der Mann meiner Träume") und Romane ("Was machen wir jetzt?") geschrieben.
Mit dem 300 Seiten starken Novellen-Reigen "Für immer und ewig" (1991) konnte sie seinerzeit SZ-Kritiker Joachim Kaiser überzeugen: "Ihre Text bietet mehr, klügere, originellere und einleuchtendere Beobachtungen über die langen Schwierigkeiten oder kurzen Herrlichkeiten zwischenmenschlicher Beziehungen als bei irgendeinem anderen Autor, irgendeiner anderen Autorin aus Doris Dörries Generation." Die Regisseurin ist bei all ihren Spielfilmen auch stets ihre eigene Drehbuchautorin. Beobachtungsgabe und ein analysierender dokumentarischer Blick, der Kleinigkeiten Bedeutung verleiht, durchläuft ihr Schaffen wie ein roter Faden. Doris Dörrie ist mit dem Kameramann und freien Fotografen Helge Weindler verheiratet, mit dem sie erstmals "Männer" und danach fast alle ihrer Filme drehte.
Weitere Filme von Doris Dörrie: "Von Romantik keine Spur" (1980), "Dazwischen" (1981), "Paradies" (1986), "Love in Germany" (1989), "Nackt" (2002) nach ihrem Roman "Happy", "Der Fischer und seine Frau" (2005), "Kirschblüten - Hanami" (2007), "Die Friseuse" (2010), "Glück" (2011), "Alles inklusive" (2014). Außerdem hatte sie in "Der Hauptdarsteller" (1977), "King Kongs Faust" und "Zurück auf Los!" (2000) Gastrollen.