Wenn man die Filme genau ansieht, merkt man, dass Cushing ein feinnerviger Schauspieler mit starker Ausstrahlung war. Hört man einmal seine eigene Stimme (meist wird er ja bei uns von einem deutschen Schauspieler synchronisiert), stellt man fest, dass sie einen angenehmen, sehr persönlichen Klang hat. Doch Cushing blieb Zeit seines Lebens - stärker noch als Christopher Lee und Vincent Price - dem Horrorgenre verhaftet.
Dabei hatte er als junger Mann, der an der Londoner Guildhall-Schule Musik und Drama studierte, große Pläne. Er begann seine Bühnenlaufbahn als Regieassistent am Theater in Sussex, wo er später auch auf der Bühne stand. Nach Engements an anderen Theatern ging er 1939 hoffnungsvoll nach Hollywood, wo er unter anderem in dem Alexandre-Dumas-Abenteuer "Der Mann mit der eisernen Maske" unter der Regie von James Whale, bei William Dieterle in "Frauen um Richard Wagner" (1956) und in "Laurel & Hardy - Wissen ist Macht" (1940) spielte. 1948 ging er wieder nach England zurück, um bei Laurence Olivier im "Hamlet" zu spielen. Zwar folgten noch interessante Rollen in John Hustons Toulouse-Lautrec-Film "Moulin Rouge" (1952) oder in Edward Dmytryks "Das Ende einer Affäre" (1955), doch aus dem Bann seiner Horror-Filmrollen kam er nicht mehr heraus. Peter Cushing leidete darunter bis zu seinem Tod im Alter von 82 Jahren in Canterbury.
Weitere Filme mit Peter Cushing: "Vigil in the Night", "Laddie", "The Hidden Master", "Women in War", "Dreams" (alle 1940), "They Dare Not Love" (1941), "The Woman In The House" (ungenannt, 1942), "Return From Nowhere" (ungenannt, 1944), "Number Three" (1953), "Unter schwarzem Visier", "1984" (beide 1954), "The Creature" (1955), "Alexander der Große" (1956), "Frankensteins Fluch", "Kinder der Straße", "Teuflisches Alibi", "Yeti, der Schneemensch" (alle 1957), "Der Hund von Baskerville", "Dracula", "Ich bin Frankenstein" (alle 1958), "Beherrscher der Meere", "Der Arzt und die Teufel", "Die Rache der Pharaonen" (alle 1959), "Das Schwert des Robin Hood", "Dracula und seine Bräute", "Suspect" (alle 1960), "Im Namen des Teufels" (seine Szenen wurden geschnitten), "Ein Mann geht seinen Weg", "Die Bucht der Schmuggler", "Zone des Schweigens", "Cash on Demand" (alle 1961), "Die Bande des Captain Clegg", "The Man Who Finally Died" (beide 1962), "Antonius und Cleopatra" (TV-Mehrteiler), "Die brennenden Augen von Schloss Bartimore", "Frankensteins Ungeheuer" (alle 1963), "The Caves of Steel", "Die Todeskarten des Dr. Schreck" (beide 1964), "Der Schädel des Marquis de Sade", "Monica", "Herrscherin der Wüste", "Blut für Dracula" (ungenannt - Archiv-Material von 1958), "Dr. Who and the Daleks" (alle 1965), "Dr. Who: Daleks Invasion Earth 2150 A.D.", "Frankenstein schuf ein Weib", "Insel des Schreckens - Todesmonster greifen an" (beide 1966), "Sherlock Holmes" (TV-Serie), "Der Fluch der Mumie" (Erzähöer im Original), "Brennender Tod", "Der Foltergarten des Dr. Diabolo", "Some May Live", "Die Bestie mit dem Skalpell", "Das Blutbiest" (alle 1967), "Die lebenden Leichen des Dr. Mabuse", "Frankenstein sucht ein neues Opfer" (beide 1969), "Die Pechvögel" (ungenannt), "Totentanz der Vampire", "Gruft der Vampire" (alle 1970), "I, Monster", "Dracula jagt Minimädchen", "Draculas Hexenjagd" (alle 1971), "Incense for the Damned", "Geschichten aus der Gruft", "Horror Express", "Angst in der Nacht", "Das Dunkel der Nacht", "Die Rückkehr des Dr. Phibes", "Irrgarten des Schreckens" (alle 1972), "Die Tür ins Jenseits", "Auferstehung des Grauens", "Dracula braucht frisches Blut", "Embryo des Bösen" (alle 1973), "Shatter", "Das Schreckenshaus des Dr. Death", "Die 7 goldenen Vampire", "Frankenstein and the Monster from Hell", "Mondblut" (alle 1974), "Tender Dracula", "Legend of the Werewolf", "Der Ghul" (alle 1975), "The Great Houdini", "Land of the Minotaur", "Der sechste Kontinent", "Selbstjustiz" (alle 1976), "Krieg der Sterne", "Shock Waves - Die aus der Tiefe kamen", "The Uncanny", "Die Standarte" (alle 1977), "Hitlers Sohn", "A Touch Of The Sun", "Im Banne des Kalifen" (alle 1978), "A Tale of Two Cities", "Black Jack" (beide 1980), "Reise zur Insel des Grauens" (1981), "Das Haus der langen Schatten" (1982), "Camelot - Der Fluch des goldenen Schwertes", "Helen Keller: The Miracle Continues", "Top Secret", "Sherlock Holmes and the Masks of Death" (alle 1984), "Der Biggels-Effekt" (1985) und "Doctor Who: Thirty Years in the Tardis" (1993).