Sonnenallee
14.10.2019 • 22:00 - 23:30 Uhr
Spielfilm, Komödie
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Vergrößern
Doris Ehrenreich (Katharina Thalbach) schenkt ihrem Mann Hotte (Henry Hübchen) ein verführerisches Lächeln.
Vergrößern
Micha (Alexander Scheer, 3.v.l.) und seine Freunde erleben alles andere als grauen DDR-Alltag.
Vergrößern
Der 17-jährige Micha wohnt im Ostberliner Abschnitt der Sonnenallee, also direkt an der Mauer.
Vergrößern
Originaltitel
Sonnenallee
Produktionsland
D
Produktionsdatum
1999
Kinostart
Do., 01. Juni 2000
DVD-Start
Do., 12. Januar 2012
Spielfilm, Komödie

Eine fast normale Jugend

Von Jasmin Herzog

30 Jahre nach dem Mauerfall wiederholt ARTE die erste deutsche Komödie, die sich augenzwinkernd mit dem Alltag der DDR auseinandersetzte: Leander Haußmanns "Sonnenallee" begeistert auch heute noch.

Wenn sich der Fall der Berliner Mauer am 9. November zum 30. Mal jährt, werden sich viele Deutsche erinnern. Nicht nur an eine politisch und gesellschaftlich aufregende Zeit, sondern auch an deren filmische Rezeption knapp zehn Jahre später. Mit Leander Haußmanns DDR-Komödie "Sonnenallee", die ARTE nun wiederholt, begann 1998 eine ganze Reihe von Filmen über den "Arbeiter- und Bauernstaat". Ebenso rührend wie sympathisch erzählte Haußmann damals anhand von pubertierenden Jugendlichen ein Stück Geschichte.

Sie tanzen, sie feiern, sie erleben ihr erstes Mal und hängen ab. Ganz normale Teenies, fast wie im Westen. Doch Micha, Mario, Wuschel und Brötchen wachsen in der Deutschen Demokratischen Republik auf. Unter dem wachsamen Auge des Genossen Staat wird sogar das Kaufen und Hören einer Rolling-Stones-Platte zum Abenteuer. Ebenso rührend wie sympathisch erzählte Leander Haußmann 1998 ein Stück DDR-Geschichte.

"Sonnenallee" ist einer jener Filme, die auch beim zweiten oder dritten Hinsehen noch Spaß machen. Wer die Augen schließt, die Luftgitarre fest umgreift, die Rolling Stones durch die Boxen jagt und leise zu singen beginnt, kann für einen Moment den Zustand der Vollkommenheit erreichen. Solche Träume erwachen überall. Michael jedenfalls ist es dann egal, ob er nun im Osten oder im Westen des geteilten Deutschlands lebt. "Ich war jung, und ich war verliebt." Leander Haußmanns Debüt als Kinoregisseur zeigte sich in erster Linie als Film über das Lebensgefühl einiger Menschen in den 70er-Jahren. Sie alle leben zufällig in jener "Sonnenallee".

Das kürzere Ende einer Straße

Das längere Ende der Straße liegt im Westen, das kürzere im Osten. Dazwischen versperrt der antifaschistische Schutzwall die Sicht. Haußmann und Autor Thomas Brussig blicken auf Ereignisse in der DDR, ein Kaleidoskop der unterschiedlichsten Charaktere, die alle irgendwie miteinander verbunden sind.

Da ist der 17-jährige Micha (Alexander Scheer), der seinem Traum von Liebe nachhechelt. Miriam (Teresa Weißbach) soll es sein, die Wunderschöne, die Unerreichbare. Weil sie Jungs mag, die Tagebuch führen, schreibt er Wahrheiten und Lügen über sein Leben nieder und begreift es dabei neu. Da ist sein Vater (Henry Hübchen), einer, der dem System kritisch gegenübersteht, sich aber damit abgefunden hat. Und seine Mutter (Katharina Thalbach), die den Tee bringt, rührend um ihre Familie besorgt ist und heimlich von Flucht träumt.

Micha lebt inmitten einer Clique von Jugendlichen, die in der DDR groß geworden sind. Es wird mit Schallplatten gedealt, Drogencocktails werden gemixt und Mädchen angegraben, Jungs bekommen Körbe. Eigentlich sei es, erklärt Haußmann, "eine Hippie-Republik gewesen, die immer in den 70er-, nie in den 80er-Jahren war".


Quelle: teleschau – der Mediendienst

Der Trailer zu "Sonnenallee"

Darsteller

Seine erste Rolle machte ihn bekannt: Alexander Scheer.
Alexander Scheer
Alexander Beyer
Alexander Beyer
Henry Hübchen in "Hoffnung für Kammerow".
Henry Hübchen
Detlev Buck am Set von "Same Same But Different"
Detlev Buck
Ich will doch nur mein Baby! Margit Carstensen als
Margot
Margit Carstensen
Aus Berlin: Lena Lauzemis
Lena Lauzemis
Minh-Khai Phan-Thi als Ermittlerin in "Nachtschicht"
Minh-Khai Phan-Thi
Waldemar Kobus als Vater Rudi König in "Die LottoKönige".
Waldemar Kobus
War als Tatort-Kommissar nicht ganz so beliebt: Winfried Glatzeder.
Winfried Glatzeder
Schauspieler Matthias Matschke.
Matthias Matschke
Weitere Darsteller
Katharina Thalbach Teresa Weißbach Robert Stadlober Ezard Haußmann Sabine Orléans Ignaz Kirchner Annika Kuhl Elena Meißner Horst Lebinsky Martin Moeller Patrick Güldenberg Andreas Pietschmann

Das beste aus dem magazin

Martin Brambach im Anzug.
TV-News

"Mit Herz und Hilde": Martin Brambach über seine Rolle als Ronnie

Martin Brambach macht nicht nur als Tatort-Ermittler eine gute Figur. In „Mit Herz und Hilde“ spielt er Ronnie, einen Mann, der von seiner Vergangenheit eingeholt wird, dabei aber gleichzeitig die Gegenwart nicht aus den Augen verliert.
Dr. David Kubosch
Gesundheit

Wenn Atmen, Bücken oder Drehen zum Problem werden

Rundrücken durch ständiges Sitzen? Wie sich der Rücken auf den ganzen Körper auswirkt und welche Maßnahmen helfen, erklärt ein Experte für Rückengesundheit.
Die Vulkaninsel La Réunion.
Reise

Sehnsuchtsorte im Jahr 2026

prisma stellt mögliche Reiseziele fürs nächste Jahr vor und verrät, an welchen Orten besondere Erlebnisse auf Urlauber warten.
Johannes B. Kerner steht auf einer Treppe.
HALLO!

Johannes B. Kerner über das Weihnachtsfest: "Familie geht über alles"

Johannes B. Kerner moderiert rund um Weihnachten drei Sendungen. Mit prisma hat er über deren Besonderheiten gesprochen und erklärt, warum ihm die Jahreszeit so gut gefällt.
Dr. med. Heinz-Wilhelm Esser ist Oberarzt und Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie und Kardiologie am Sana-Klinikum Remscheid und bekannt als "Doc Esser" in TV und Hörfunk sowie als Buchautor.
Gesundheit

Adventszeit: Genießen mit gesunder Gelassenheit

Die Weihnachtszeit muss nicht ungesund sein. Mit ein paar einfachen Tipps kann man die Adventszeit genießen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Entscheidend ist, was man das ganze Jahr über macht.
Oliver Mommsen vor einem Weihnachtsbaum.
HALLO!

Oliver Mommsen über seine Rolle in "Eine fast perfekte Bescherung"

Im Weihnachtsfilm „Eine fast perfekte Bescherung“ müssen die Anwohner eines Berliner Viertels an Weihnachten ihre Wohnungen verlassen, weil eine Weltkriegsbombe entschärft wird. In einer Turnhalle findet sich eine bunt gemischte Truppe zusammen, die nun mit dieser Situation umgehen muss. Oliver Mommsen spielt Pfarrer Klaus Meier. Mit prisma hat er über den Film und über Weihnachten gesprochen