Baumarkt statt Barock: Die krassesten Fälschungen bei "Bares für Rares"

Bei „Bares für Rares“ ist es oft nur ein Augenblick, bis aus Neugierde pure Spannung wird: Sobald alte Gemälde, seltene Münzen oder geheimnisvolle Sammlerstücke auf dem Händlertisch landen, hoffen die Verkäufer auf einen lukrativen Deal. Doch die vermeintlichen Schätze haben nicht immer den Wert, den man ihnen zuschreibt – manchmal entpuppen sie sich sogar als geschickte Mogelpackung.
Genau in solchen Momenten zeigt sich, wie gnadenlos ehrlich die Expertise der Fachleute sein kann. Statt Gold glänzt dann nur die Illusion – und während Zuschauer sich über die überraschende Wendung amüsieren, trifft die Erkenntnis die Besitzer meist hart. Wir haben die spannendsten Fälle herausgesucht, in denen die Experten Fälschungen aufdeckten, und erklären, wie es zu diesen Täuschungen kommen konnte.
Die Altersflecken, die keine waren
Ein Fall aus dem Juni 2024 sorgte für Aufsehen: Ein Mann brachte ein vermeintlich altes Emaille-Werbeschild der „Wanderer Werke“ mit, das optisch stark gealtert wirkte – Rostspuren inklusive. Der Verkäufer präsentierte es stolz als Original, wohlwissend, dass solche Schilder auf Sammlerbörsen hohe Preise erzielen können.
Doch Experte Detlev Kümmel griff kurzerhand zu einem Desinfektionstuch – und rieb die vermeintlichen Altersflecken einfach ab. „Wenn ich das hier mit einem feuchten Lappen so sauber bekomme, dann ist das keine Patina. Das ist einfach nur aufgetragen“, erklärte Kümmel und entlarvte das Objekt als Fälschung. Auch Moderator Horst Lichter konnte seinen Ärger nicht verbergen: „Ich find’s traurig, dass man sich mit solcher Energie bemüht, Leute zu täuschen“ .
„Die ist nicht 300 Jahre alt, sondern vielleicht 30“
Ein anderer aufsehenerregender Fall drehte sich um eine massiv wirkende Truhe, die angeblich aus der Barockzeit stammen sollte. Die Einlegearbeiten, Schnitzereien und das verwendete Holz schienen auf den ersten Blick zu überzeugen. Doch auch hier war es Detlev Kümmel, der den Anschein zerschlug. „Das ist keine barocke Truhe. Die ist nicht 300 Jahre alt, sondern vielleicht 30“, erklärte er deutlich.
Vor allem die verwendete Schraubtechnik und die Maserung des Holzes deuteten auf einen modernen Nachbau hin. Der Verkäufer hatte sich – mutmaßlich – von einem Trödler täuschen lassen oder selbst gehofft, eine Lücke im System auszunutzen. In jedem Fall platzte die Illusion mitten in der Expertenhalle – live vor laufender Kamera. Der Fund wurde zum Flop.
Garnitur-Fälschung bei "Bares für Rares"
Auch andere Möbelstücke können zur großen Täuschung werden – etwa eine scheinbar historische Sitzgarnitur, die mit viel Aufwand zum Antiquitätenstück stilisiert worden war. Der Besitzer hatte sie auf einem Flohmarkt erworben und hoffte auf einen hohen Verkaufspreis bei „Bares für Rares“.
Doch die Experten machten kurzen Prozess: Das Set war ein Nachbau, die angeblichen Spuren des Alterns waren künstlich aufgetragen. „Das tut mir richtig leid, aber hier wurde jemand hinters Licht geführt“, lautete die Expertise. Der Verkäufer musste das Studio mit leeren Händen verlassen – und mit einer gehörigen Portion Frust.
Es ist nicht alles ein Diamant, was glänzt
Besonders bitter wird es, wenn es um Schmuck geht – so geschehen im März 2025. Eine Verkäuferin präsentierte ein mit Edelsteinen besetztes Broschenstück, das ihrer Aussage nach aus dem Besitz ihrer Großmutter stammte. Expertin Dr. Heide Rezepa-Zabel begutachtete das Objekt genau – und stellte fest: keine Edelsteine, keine Edelmetalle, keine historische Relevanz.
„Das ist ein modernes Schmuckstück ohne nennenswerten Materialwert“, so ihre Einschätzung. Die emotionale Enttäuschung war der Besitzerin deutlich anzusehen. Der erhoffte Geldsegen blieb aus – und die Brosche wurde kurzerhand wieder eingepackt.
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