In den frühen Siebzigerjahren zählte er zu den führenden jugendlichen Helden Hollywoods: Timothy Bottoms. Innerhalb kürzester Zeit hatte er seine beiden größten Kinorollen, den Johnny in Dalton Trumbos "Johnny zieht in den Krieg" (1971) und Sonny Crawford, den Freund von Jeff Bridges in Peter Bogdanovichs "Die letzte Vorstellung" (1971). Dieser Sonny ist der verträumte junge Mann, der im letzten Kino von Anarene seine Freundin küsst, während er versonnen auf die Leinwand starrt und sehnsüchtig Liz Taylor fixiert. In diesem Film ist auch Timothy Bottoms' fünf Jahre jüngerer Bruder Sam Bottoms zu sehen.
Eine erstaunlich eindringliche Figur ist auch sein lästiger Freshman in James Bridges Uni-Drama "Zeit der Prüfungen" (1973). In dem passablen Sensurround-Actioner "Achterbahn" (1977) von James Goldstone sah man ihn neben George Segal, Henry Fonda und Richard Widmark als Erpresser und Bombenleger.
Doch so schnell seine Karriere begann, so schnell war sie auch schon wieder zu Ende. Im Gegensatz zu seinen Freunden Jeff und Beau Bridges erhielt er keine dankbaren Rollen mehr und verschwand ziemlich schnell in zweitrangigen TV-Produktionen und B-Filmen. Seine Filmographie nennt Titel wie "Hurricane" (1979) von Jan Troell, "Hydra - Die Ausgeburt der Hölle" (1985), "Invasion vom Mars" (1986), "The Drifter" (1988), "Ripperman - Das Grauen hört nie auf" (1994), das Chuck-Norris-Vehikel "Top Dog" (1995), "Total Force 2" (1997), "Der Mann mit der eisernen Maske" (1998) und "The Girl Next Door" (2004).
Mindestens einmal noch sah man ihn in einem halbwegs interessanten Film: In "Texasville" (1990), Peter Bogdanovichs Fortsetzung von "Die letzte Vorstellung", spielte er noch einmal seine große Jugendrolle Sonny, der sich hier ganz ungehemmt tiefen Depressionen hingibt. Aber auch dieser Film ist letztlich kein Vergleich zu dem zwanzig Jahre älteren Film. Zumal schon die Mathematik nicht stimmt: "Die letzte Vorstellung" spielte in den 50er Jahren, "Texasville" 30 Jahre später. Nur sind die Schauspieler in der Zeit nur 20 Jahre gealtert, was man nur allzu deutlich sieht.
Timothy Bottoms ist der Sohn eines Gymnasiallehrers und entdeckte schon früh sein schauspielerisches Talent. Bereits als 17-jähriger reiste er mit einer eigenen Truppe durch Europa. Seine beiden Brüder Joseph und Sam sind ebenfalls Schauspieler. Weitere Filme mit Timothy Buttons: "Liebe und Schmerz und das ganze verdammte Zeug" (1972), "Die weiße Dämmerung" (1974), "Jagdzeit in Texas", "Das Sonderkommando" (beide 1976), "Wie ein Faustschlag", "Hambone and Hillie", "Augen in der Dunkelheit" (alle 1984), "Perry Mason kehrt zurück", "Das Geheimnis der Phantomhöhlen" (beide 1985), "Perry Mason und die eigensinnige Nonne", "Der Fantasist" (beide 1986), "Mio, mein Mio" (1987), "Zurück vom River Kwai", "Runaway Flight" (beide 1988), "Istanbul" (1989), "Wie ein Vogel im Wind" (1993), "Yakuza Connection", "Personal Vendetta", "Candy und die Rivalinnen der Rennbahn" (alle 1995), "Unter falschem Namen", "Jack in Hollywood" (beide 1996), "Vorsicht - sprechender Hund!" (1997), "Mission Death - Countdown zur Hölle", "Black Sea 213" (beide 1998), "X-treme Teens - Sie sehen, was du nicht siehst" (1999), "Kidnapped - Tödlicher Sumpf" (2000), "Elephant" (2003).