Den durchschnittlichen US-Farmer stellt man sich schon anders vor als John Peterson: Der betreibt im US-Bundesstaat Illinois im Mittleren Westen der USA unweit von Chicago seinen Hof "Angelic Farms". Von seinen Nachbarn in Caldedonia misstrauisch beäugt, stemmt sich Peterson bereits sein Leben lang als Einzelkämpfer in dritter Generation gegen Wirtschaftskrisen und das große Farmensterben. Mehrmals am Rande des persönlichen Ruins, erzeugt Peterson in ökologischer Landwirtschaft organisch gezeugtes Gemüse. Heute ist sein Hof eine der größten "Community Owned Farms" (also ein von Familien auf Anteilsbasis betriebener Direkt-Erzeugerhof) in den USA...
Regisseur Taggart Siegel, der mit John Peterson seit Jahrzehnten befreundet ist, drehte diese fakten- und facettenreiche Lebensgeschichte eines ungewöhnlichen Mannes, der bei manchen seiner Kollegen nur ein Kopfschütteln auslöst. Allerdings glaubt der Zuschauer zuweilen, in einem John-Peterson-Werbefilmchen zu sitzen, so direkt und unmittelbar wendet sich Peterson, der auch eigene Home-Videos und Fotos beisteuerte, an das Publikum. Da hätte man sich von Regisseur Siegel schon ein wenig mehr Objektivität und Abstand vom Darzustellendem gewünscht. Eindrucksvoll sind allerdings die Passagen, in denen Petersons Mutter Anna auftritt, die noch während der Dreharbeiten an ihrer Krebserkrankung starb. Ihre Äußerungen und Erzählungen wirken aufrecht und ungekünstelt - was man vom kurzweiligen Rest nicht gerade behaupten kann.
Foto: Kinostar