An Weihnachten klingelt die Kasse, vor allem beim Online-Handel. Doch es gibt auch Verlierer in einer globalen Milliardenindustrie rund um Weihnachte, wie eine ARTE-Doku zeigt.
Mehr als 100 Milliarden Euro haben die Deutschen im vergangenen Jahr nur für Weihnachten ausgegeben. Die beliebtesten Präsente unterm Tannenbaum waren Gutscheine und Geldgeschenke. Die angebliche besinnliche Zeit ist somit längst zu einem Milliardengeschäft geworden – daran ändert auch Corona wenig. Vorne mit dabei: der Online-Handel. Im vergangenen Jahr lag dessen Umsatz in der Weihnachtszeit bei rund 14,7 Milliarden Euro. Für 2020 prognostizierte der Handelsverband Deutschland bereits eine Steigerung der Umsätze auf insgesamt rund 17,5 Milliarden Euro – während die Ladengeschäfte pandemiebedingt erhebliche Einbußen hinnehmen müssen.
Die Dokumentation von Christiane Henningsen und Babette Hnup nimmt unter anderem die reine Profitgier ins Visier. Sie wird ausgetragen auf dem Rücken der Schwächsten. Die Brüder Slava und Stanislav Friptualec beispielsweise zählen zu den Verlierern des sogenannten Fests der Liebe. Die beiden Moldawier sind auf der Suche nach einer besseren Zukunft nach Deutschland gekommen. Ihre Hoffnungen haben sich zerschlagen, wenn sie als Zusteller weit unter einem Mindestlohn schuften. Sie bringen in eine angeblich heile Welt, genau jene Geschenke, über die sich andere herzlich freuen sollen. Gleichzeitig sitzt die Mutter der Friptualec-Brüder an Heiligabend allein zu Hause in Moldawien.
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH