Erfinder des Samstagabend-Fernsehens

Thomas Gottschalk verabschiedet sich: Die größten Momente seiner TV-Karriere

02.12.2025, 10.55 Uhr
Thomas Gottschalk ist seit fast fünf Jahrzehnten im Fernsehen präsent. Angefangen 1976 im ARD-Jugendmagazin "Szene", wurde er zur Legende durch Shows wie "Na sowas!" und "Wetten, dass..?". Wir blicken auf seine größten Erfolge und unvergesslichen TV-Momente.
Thomas Gottschalk und Günther Jauch
Jubelnd reißt TV-Moderator Thomas Gottschalk (l.) nach Günther Jauchs (r.) entscheidender Millionen-Frage in der RTL-Show "Wer wird Millionär? - Prominentenspecial" die Arme hoch. Als zweiter Kandidat in der Geschichte des beliebten Prominentenspecials erspielte Gottschalk am 20. November 2008 den Höchstgewinn - für den guten Zweck.  Fotoquelle: picture-alliance/ dpa | RTL / Stefan Gregorowius

Thomas Gottschalk ist seit fast fünf Jahrzehnten im Fernsehen zu sehen. Den Anfang machte er 1976 im ARD-Jugendmagazin „Szene“. Seitdem absolvierte „Thommy“ eine vierstellige Anzahl von TV-Auftritten. Wir blicken auf die wichtigsten Stationen.

Frisch und frech: „Na sowas!“ mit Goldschopf Thomas Gottschalk

„Na sowas!“ Das dürften sich auch einige Zuschauer gedacht haben, die ab 1982 die gleichnamige ZDF-Sendung einschalteten. Da präsentierte ein Goldschopf in legerer Kleidung den ganz normalen Alltagswahnsinn. Dabei machte er mit seinen kleinen, aber meistens charmanten Frechheiten weder vor Normalos noch vor Promis halt.

Die lange Liste an Berühmtheiten, die zu Gast waren, umfasst etwa Mario Adorf, Sean Connery, Tina Turner oder Kim Wilde. Dabei blieb der frisch daherplappernde Entertainer auch bei schwierigen Gästen wie Klaus Kinski, der partout sein Gegenüber nicht verstehen wollte, cool.

Der Erfolg sorgte dafür, dass die Show schließlich auf den begehrten Samstag-Sendeplatz um 19:30 Uhr wanderte. In die Primetime wollte der blonde Engel hingegen nicht: „Der Samstagabend ist für mich passe [sic!]. Um 20.15 Uhr wird’s ernst. Da bin ich ungern, weil ich dann der ganzen Nation dienen muß.“



Wetten, dass … keine Samstagabendshow jemals wieder so erfolgreich sein wird?

Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern? Das könnte sich Gottschalk gedacht haben, als er 1987 „Wetten, dass..?“ von Frank Elstner übernahm. Der Goldschopf sollte die Samstagabendshow nicht nur – mit Unterbrechungen – über 150-mal moderieren, sondern das Format auch in die „größte Fernsehshow Europas“ verwandeln. Gottschalk erzielte dabei phänomenale TV-Marktanteile von bis zu 70 Prozent und machte seine Sendung zu einem medialen Lagerfeuer, vor dem sich teilweise mehr als 20 Millionen Zuschauer versammelten.

Dabei avancierte „Wetten, dass..?“ zu einem generationenübergreifenden Phänomen, das Alt und Jung am Samstagabend vor der Mattscheibe verband. Bis auf den Papst waren gefühlt alle nationalen und internationalen Promis zu Gast. Nach einer Abschiedsshow am 25. November 2023 war allerdings endgültig Schluss.

Thomas Gottschalk wird mehr als nur Millionär

Nur wenige Menschen konnten bei „Wer wird Millionär?“ die Million gewinnen. Thomas Gottschalk hat sogar mehr als das geschafft. Zwar räumte er bei seinem ersten Besuch am 28. Mai 2001 „nur“ eine halbe Million DM ab. Siebeneinhalb Jahre später gab es jedoch ein Wiedersehen mit einer Millionenfrage, nämlich: „Wie hieß Franz Kafkas letzte Lebensgefährtin, die er 1923 ein Jahr vor seinem Tod kennenlernte?“

Zwar konnte „Thommy“ diese nicht beantworten, zog aber einen besonderen Telefonjoker aus dem Ärmel: Marcel Reich-Ranicki. Für den erwies sich das Ganze als Kinderspiel. Auch wenn der Papst nie zu „Wetten, dass?“ gekommen war, sicherte der Literaturpapst also die Million. 2021 räumte der Goldschopf dann noch einmal 125.000 Euro ab. Somit ergibt sich eine stattliche Gesamt-Gewinnsumme von 1.380.646 Euro – natürlich komplett für den guten Zweck.

Hier weiß Thomas Gottschalk ganz offiziell nicht, was passiert

Böswillige Kritiker werfen Gottschalk vor, dass sein Mundwerk manchmal so schnell arbeite, dass er nicht immer wisse, was er rede. In der RTL-Show „Denn sie wissen nicht, was passiert“ ist Unwissenheit hingegen das Prinzip der Sendung. Das Format läuft bereits seit 2018 mit den Unterhaltungsschwergewichten Thomas Gottschalk, Günther Jauch und Barbara Schöneberger als Gastgebertrio.

Quoten von bis zu 3,3 Millionen Zuschauern beweisen, dass Samstagabend-Fernsehen nicht tot ist. Die Macher möchten das Format auch nach der letzten Sendung des Trios im Dezember 2025 fortführen. Das dürfte ohne Gottschalk und Co. allerdings ziemlich schwer werden.

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