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"Bohemian Rhapsody": Rami Malek verkörpert Freddie Mercury perfekt

von Nadine Wenzlick

Wiederholung eines starken Biopics zum Geburtstag: Der Film über Freddie Mercury überzeugt vor allem durch seinen Hauptdarsteller Rami Malek, auch wenn einige Fakten auf der Strecke bleiben. Mercury wäre am 5. September 75 Jahre alt geworden.

ProSieben
Bohemian Rhapsody
Drama • 05.09.2021 • 20:15 Uhr

Fast 30 Jahre ist es her, dass die Musikwelt einen der ganz Großen verloren hat. Am 24. November 1991 starb Farrokh Bulsara, besser bekannt als Freddie Mercury, im Alter von nur 45 Jahren an den Folgen seiner HIV-Infektion. Mit seiner Band Queen hat Mercury die Rockmusik revolutioniert. Songs wie "Bohemian Rhapsody", "We Are The Champions", "Somebody To Love" oder "We Will Rock You" sind bis heute unvergessene Welthits. Das Biopic "Bohemian Rhapsody", jetzt als Wiederholung bei ProSieben zu sehen, lässt die beeindruckende Karriere der Band und die bewegte Lebensgeschichte ihres Sängers nun Revue passieren.

Zugegeben: Man hatte mit diesem Film fast nicht mehr gerechnet. Die Arbeiten daran begannen bereits vor Jahren – stets unter den wachsamen Augen der beiden Queen-Mitglieder und Co-Produzenten Brian May und Roger Taylor. Schon früh verließ Sacha Baron Cohen, der zunächst als Freddie Mercury vorgesehen war, das Set, weil sich seine Vision des Films nicht mit der von May und Taylor vereinbaren ließ. Außerdem wurde "X-Men"-Regisseur Bryan Singer knapp drei Wochen vor Ende der Dreharbeiten wegen interner Streitereien entlassen, und Dexter Fletcher musste den Job zu Ende bringen. Dass der Film eine solch schwere Geburt war, merkt man ihm allerdings nicht an.

Die Geschichte beginnt im Jahr 1970 in London. Als der Rockband Smile ihr Sänger abhandenkommt, bewirbt sich der wegen seines Aussehens damals noch schüchterne Freddie Mercury (Rami Malek) um den Posten. "Nicht mit den Zähnen, Kumpel", knallen Gitarrist Brian May (Gwilym Lee) und Schlagzeuger Roger Taylor (Ben Hardy) ihm zunächst an den Kopf, doch als Mercury zu singen beginnt, hat er den Job.

Unter dem Namen Queen feiert die Band schnell erste Erfolge, was nicht zuletzt an Mercurys extravagantem Auftreten liegt. Der große Durchbruch gelingt ihnen 1975 mit der Single "Bohemian Rhapsody" – einer Rockoper, deren Erfolg außerhalb der Band niemand für möglich gehalten hätte. Derweil kommt es zu ersten Unstimmigkeiten zwischen den Bandmitgliedern, und auch Mercurys Beziehung zu der Verkäuferin Mary Austin (Lucy Boynton) zerbricht, als er erkennt, dass er eigentlich auf Männer steht. Drogen und Alkohol sorgen schließlich dafür, dass er immer weiter abdriftet.

Rami Malek ist zweifellos das Zentrum des Films, die perfekte Besetzung und wurde völlig verdient mit dem Oscar als "Bester Hauptdarsteller" ausgezeichnet. Mit einem Bewegungscoach studierte er die Gesten und Mimik von Freddie Mercury perfekt ein. So gelingt es ihm, Mercury für gut zwei Stunden wieder zum Leben zu erwecken. Auch Gwilym Lee als studierter Astrophysiker Brian May ist brillant, genauso wie der Cameo-Auftritt von Mike Myers als grimmiger Plattenfirmenboss – ein augenzwinkernder Verweis auf die Kult-Komödie "Wayne's World".

Nicht immer bleibt der Film bei der Wahrheit

Einziger Kritikpunkt, wenn man denn einen finden möchte: Die Realität wird hier und da leicht verzerrt, um die Geschichte dramaturgisch zu straffen und filmtauglich zu machen. Einige Jahreszahlen stimmen nicht, Mercurys Exzesse werden nur abgefedert wiedergegeben und Streitereien innerhalb der Band als lustig dargestellt.

Trotzdem ist "Bohemian Rhapsody" eine bewegende Hommage an eine große Band und einen einzigartigen Künstler. Gänsehaut stellt sich spätestens ein, wenn Freddie Mercury 1985 beim Live-Aid-Konzert im Londoner Wembley Stadion die Bühne betritt – der Auftritt wurde damals von 1,9 Milliarden Menschen in 150 Ländern gesehen und gilt bis heute als eine der besten Live-Shows überhaupt.

2021 war Rami Malek an der Seite von Jared Leto und Denzel Washington im Kinothriller "The Little Things" zu sehen. Mit großer Spannung wird auch der Auftritt des US-Schauspielers im neuen "James Bond"-Film "Keine Zeit zu sterben" erwartet. Beim letzten Einsatz von Daniel Craig als 007 verkörpert Malek den undurchschaubaren Bösewicht Safin. In den Kinos soll der 25. Film der legendären Agentenreihe am 30. September starten.

Bohemian Rhapsody – So. 05.09. – ProSieben: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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