Julie Engelbrecht ist die Tochter des französischen Regisseurs und Schauspielers François Nocher und der deutschen Schauspielerin Constanze Engelbrecht, die mit 45 Jahren viel zu jung an ihrer Krebserkrankung verstarb. Julie wuchs auf einem Bauernhof in der Nähe von Paris auf, bis sie eines Tages nach Hamburg zog. Sie machte eine Ausbildung an der Hochschule für Musik und Theater und absolvierte außerdem die Zirkusschule von Annie Fratellini in Paris. Ihr Fernsehdebüt feierte sie bereits im Alter von elf Jahren an der Seite ihrer Mutter in dem Liebesfilm "Adieu, mon ami".
Nach ihrem Auftritt in dem ARD-Fernsehfilm "Klassentreffen" feierte Julie 2004 ihr Leinwanddebüt in einer kleinen Rolle in dem Drama "Napola - Elite für den Führer". Es folgten "Mutig in die neuen Zeiten" (2005) und "Der rote Baron" (2007) an der Seite von Matthias Schweighöfer und Til Schweiger. Ihre erste Hauptrolle gab sie in "Inga Lindström: Rasmus und Johanna" (2008). 2009 folgte der Märchenfilm "Rumpelstilzchen", in dem Julie die Hauptrolle der hübschen Müllerstochter gab.
Danach war die 1,68 Meter große Schauspielerin meist in TV-Serien wie "Alarm für Cobra 11 - Die Autobahnpolizei" (2010), "Küstenwache" und "Countdown - Die Jagd beginnt" (beide 2011) zu sehen. Erst mit der deutsch-österreischischen Koproduktion "Die Tänzerin - Lebe Deinen Traum" (2011) kehrte sie wieder auf die Leinwand zurück. Sie verkörperte die Hauptrolle der talentierten Tänzerin Anna neben Vinzenz Kiefer. Besonders ihr Auftritt als Ballerina wurde in den Kritiken hochgelobt und gefeiert.
Die Rolle der durchtriebenen Hulda von Hettenheim in "Die Rache der Wanderhure" (2011) und dem Nachfolger "Das Vermächtnis der Wanderhure" (2012) mit Alexandra Neldel machten die gebürtige Französin einem breiten Publikum bekannt. Regisseur Hansjörg Thuns Literaturverfilmungen basieren auf der gleichnamigen Roman-Reihe von Iny Lorentz. Julie selbst machte es nichts aus die Böse zu mimen: "Mir hat es sehr viel Spaß gemacht weil es das erste Mal war, dass ich eine so intrigante Frau spielen durfte."
Zudem hatte sie einen Gastauftritt in der erfolgreichen Krimireihe "Tatort - Hochzeitsnacht". Obwohl Julie Engelbrecht in ihrer Karriere einige Erfolge feiern konnte, fiel es ihr nicht leicht, in die großen Fußstapfen ihrer Mutter zu treten: "Ich bin zu den Castings, ich musste immer wieder überzeugen und die Konkurrenz wegschieben. Es ist automatisch immer eine Erwartungshaltung da."
Weitere Filme mit Julie Engelbrecht: "Zwei Profis - ...und das tote Mädchen" (TV-Serie, 2003), "Tatort - Ein Glücksgefühl" (TV-Serie, 2004), "Im Namen des Gesetzes - Der Tote am See" (TV-Serie), "Es liegt mir auf der Zunge" (beide 2008), "Berlin '36" (2009), "Wilde Wellen", "Inga Lindström: Die Hochzeit meines Mannes", "Schief gewickelt" (alle 2011), "Ein Fall für zwei - Incognito" (TV-Serie, 2013), "Die Mamba" (2014).
Text: Maren Selbst