Plötzlich kippt das Gewohnte, das Heimelige, das Vertraute – und wird zur Bedrohung. Eine scheinbar harmlose Begegnung, ein Ex-Partner, ein Kindermädchen, ein Geschenk oder ein liebevoller Blick: Was harmlos beginnt, entwickelt sich schleichend zum Horror.
Der erfolgreiche Anwalt Dan Gallagher (Michael Douglas) gönnt sich einen Seitensprung – und tritt damit eine Lawine des Schreckens los. Buchlektorin Alex Forrest (Glenn Close) will die Affäre nicht einfach abhaken. Aus Anziehung wird Besessenheit: Alex beginnt, Dans Alltag und seine Familie zu terrorisieren.
Regisseur Adrian Lyne entfacht in diesem Thriller ein nervenzerrendes Katz-und-Maus-Spiel, das mit psychologischer Intensität und schockierenden Wendungen bis zum berühmten Finale fesselt.
Gut zu wissen:
- Der Film sorgte für Diskussionen über Moral und wurde ein riesiger Thriller-Erfolg der 80er.
- Glenn Close orientierte sich bei ihrer Rolle an echten Fällen obsessiven Verhaltens.
- Die „Kaninchen-Szene“ prägte den Begriff „bunny boiler“ für rachsüchtige Ex-Partner.
- Das ursprüngliche Ende wurde nach schlechten Testreaktionen durch das heutige Finale ersetzt.
Star-Autor Paul Sheldon (James Caan) hat mit seinen romantischen Romanen Millionen Fans. Doch als er nach einem Autounfall mitten im verschneiten Nirgendwo von der vermeintlich hilfsbereiten Krankenschwester Annie Wilkes (Kathy Bates) gerettet wird, beginnt ein Alptraum. Annie entpuppt sich als sein fanatischster Fan und sie ist außer sich, als sie erfährt, dass Paul seine Romanheldin sterben lassen will.
In ihrem einsamen Haus hält sie den verletzten Schriftsteller gefangen und setzt alles daran, ihre geliebte Geschichte nach ihrem Willen fortzuschreiben. Für Paul beginnt ein qualvoller Überlebenskampf, abgeschnitten von der Außenwelt, während Annie immer unberechenbarer wird.
Gut zu wissen:
- Kathy Bates gewann für ihre Rolle den Oscar als Beste Hauptdarstellerin.
- Stephen King schrieb Annie Wilkes als Metapher für seine frühere Drogensucht.
- King war vom Film begeistert und kommentierte ihn lautstark bei einer Vorführung.
- Im Roman hackt Annie Pauls Fuß ab – im Film wurde daraus die berühmte Hammerschlag-Szene.
London im 19. Jahrhundert: Die junge Paula (Ingrid Bergman) zieht mit ihrem charmanten Ehemann Gregory (Charles Boyer) in das Haus ihrer verstorbenen Tante. Doch der Traum vom Glück wandelt sich bald in einen Nervenalbtraum. Nach und nach geschehen merkwürdige Dinge: Gegenstände verschwinden, Schritte hallen nachts durchs Haus und das Gaslicht flackert wie von Geisterhand und Gregory überzeugt Paula davon, dass all das nur in ihrer Einbildung passiert. Mit jeder verstreichenden Nacht zweifelt Paula mehr an ihrem Verstand, während Gregory ein dunkles Spiel spielt, das nur er durchschaut.
Gut zu wissen:
- Ingrid Bergman erhielt 1945 den Oscar als Beste Hauptdarstellerin für "Gaslight".
- Angela Lansbury gab mit 17 Jahren ihr Debüt als freches Dienstmädchen und wurde als Beste Nebendarstellerin nominiert.
- Der Film basiert auf dem Theaterstück Gas Light von Patrick Hamilton.
- Der Titel prägte den Begriff „Gaslighting“ für psychologische Manipulation.
Nach außen führt Laura Burney (Julia Roberts) ein perfektes Vorstadtleben mit ihrem wohlhabenden Ehemann Martin (Patrick Bergin). Hinter geschlossenen Türen aber regiert Angst und Kontrolle: Martin ist ein charmanter Gentleman in Gesellschaft, doch zu Hause ein gewalttätiger Despot, der Lauras Leben bis ins kleinste Detail beherrscht.
In einem verzweifelten Schritt inszeniert Laura ihren eigenen Tod bei einem Segelunfall, um dem goldenen Käfig zu entfliehen. Sie taucht in einer Kleinstadt unter und wagt einen Neuanfang, doch Martin ahnt, dass seine Frau nicht wirklich tot ist. Als er Lauras Spur aufnimmt, holt der Albtraum der Vergangenheit sie unerbittlich wieder ein.
Gut zu wissen:
- Der deutsche Titel "Der Feind in meinem Bett" bringt Lauras Lage treffend auf den Punkt und wurde zum geflügelten Wort.
- Der Film basiert auf einem Roman von Nancy Price aus dem Jahr 1987.
- Für die Hauptrolle waren zunächst Kim Basinger und Debra Winger im Gespräch, bevor Julia Roberts zusagte.
- Die beklemmende Musik – Berlioz’ Symphonie fantastique – verstärkt Lauras Angst und bleibt vielen im Ohr.
Vierzehn Jahre saß Max Cady (Robert De Niro) im Gefängnis – verurteilt wegen Vergewaltigung, wofür er seinen Pflichtverteidiger Sam Bowden (Nick Nolte) verantwortlich macht. Nach seiner Entlassung sinnt Cady auf Rache. Sam, inzwischen ein angesehener Anwalt und Familienvater, bemerkt zunächst nur subtil, dass er beobachtet wird.
Doch Cadys Methoden werden rasch direkter und brutaler: Wie ein schattenhafter Albtraum drängt sich der rachsüchtige Ex-Sträfling in Sams Leben, belauert seine Ehefrau Leigh (Jessica Lange) und seine Tochter Danielle (Juliette Lewis) und spielt ein perfides Katz-und-Maus-Spiel mit der ganzen Familie. Was als unheimliche Ahnung beginnt, steigert sich zu einem offenen Terror, der Bowdens heile Welt Stück für Stück zerlegt.
Gut zu wissen:
- Robert De Niro ließ sich für die Rolle des Max Cady die Zähne schleifen, um bedrohlicher zu wirken und zahlte später viel Geld
für die Wiederherstellung.
- Juliette Lewis wurde mit 18 für ihre Rolle als 15-jährige Danielle als Beste Nebendarstellerin für den Oscar nominiert.
- "Kap der Angst" ist ein Remake des Films von 1962, in dem Robert Mitchum und Gregory Peck mitspielten – beide haben Cameo Auftritte im Remake.
- Regisseur Martin Scorsese wagte sich mit diesem Thriller ausnahmsweise aus dem Mafia-Genre heraus.
Ein idyllisches Ferienhaus an einem See in Österreich: die Urlaubsvorfreude der dreiköpfigen Familie Schober (Susanne Lothar, Ulrich Mühe und Stefan Clapczynski) wird jäh zerstört, als zwei höfliche junge Männer, Peter (Frank Giering) und Paul (Arno Frisch), unerwartet vor der Tür stehen. Was zunächst wie ein zufälliger Besuch wirkt, entpuppt sich als sorgfältig geplanter Überfall.
Die beiden Eindringlinge nehmen die Familie gefangen und zwingen sie zu grausamen „Spielen“. Mit verstörender Höflichkeit und kühler Berechnung quälen die Täter ihre Opfer seelisch wie körperlich, während sie beiläufig die Vierte Wand durchbrechen und den Zuschauenden direkt ins Auge sehen. Für die Familie beginnt ein Kampf ums nackte Überleben. Doch "Funny Games" bricht bewusst mit allen Thriller-Konventionen und verweigert einfache Auswege.
Gut zu wissen:
- Regisseur Michael Haneke drehte zehn Jahre später ein nahezu identisches US-Remake mit Naomi Watts und Tim Roth, um die Botschaft einem größeren Publikum zu vermitteln.
- "Funny Games" spaltete bei seiner Premiere das Publikum – von empörtem Verlassen des Saals bis zu Lob als brillante Medienkritik.
- Haneke durchbricht gezielt die vierte Wand und macht das Publikum durch Stilmittel wie das „Zurückspulen“ der Handlung zum Mitwisser.
- Trotz (oder wegen) seiner Brutalität gilt der Film heute als moderner Klassiker, der Gewalt im Kino kritisch hinterfragt.
Nach zwei Jahren gelingt Martha (Elizabeth Olsen) die Flucht aus einer abgelegenen Gemeinschaft in den Catskill Mountains. Ihre ältere Schwester Lucy (Sarah Paulson) nimmt sie in ihrem Landhaus auf, doch zur Ruhe kommt Martha dort nicht. Sie wirkt nervös, schweigsam, verwirrt – und beginnt, Realität und Erinnerung miteinander zu verwechseln.
Rückblenden zeigen nach und nach, was sie in der Sekte erlebt hat: psychische Manipulation, Kontrolle, körperliche Übergriffe. Immer mehr verschwimmen die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Hat Martha wirklich alles hinter sich gelassen? Oder wird sie immer noch beobachtet? Lucys Geduld wird auf die Probe gestellt, während Martha zunehmend den Bezug zur Realität verliert.
Gut zu wissen:
- Für Elizabeth Olsen war es die erste große Filmrolle – ihr intensives Spiel brachte ihr sofortige Kritikerlob und mehrere Nachwuchspreise ein.
- Der Film erzählt Marthas Trauma nicht chronologisch, sondern als fragile Erinnerungsfetzen – was ihre Verunsicherung auch für das Publikum spürbar macht.
- Regisseur Sean Durkin ließ sich von wahren Aussteiger-Geschichten und der Dynamik realer Kulte inspirieren.
- Martha Marcy May Marlene wurde auf dem Sundance Festival gefeiert und gilt als einer der eindrucksvollsten Psycho-Thriller der 2010er Jahre.
Simon (Jason Bateman) und Robyn (Rebecca Hall) sind frisch in ihre alte Heimatstadt gezogen und freuen sich auf einen neuen Lebensabschnitt. Durch einen Zufall treffen sie auf Gordo (Joel Edgerton), einen ehemaligen Schulbekannten Simons, den dieser zunächst gar nicht erkennt. Gordo ist übertrieben freundlich und beginnt, dem Paar unerwartet Geschenke vor die Tür zu legen und Besuche abzustatten. Was als ungelenke Geste eines einsamen Mannes erscheint, wird bald unheimlich: Gordos Präsenz wird immer aufdringlicher.
Während Robyn Mitgefühl mit ihm hat, reagiert Simon zunehmend genervt – und hütet offenbar ein Geheimnis aus der Vergangenheit der beiden Männer. Nach und nach kippt die Atmosphäre: Kleine Unstimmigkeiten und Lügen sorgen dafür, dass Robyn an ihrer Ehe zu zweifeln beginnt, und Gordo zieht das Paar in ein psychologisches Katz-und-Maus-Spiel, in dem nichts ist, wie es scheint.
Gut zu wissen:
- "The Gift" ist das Regiedebüt von Joel Edgerton, der auch Drehbuch, Produktion und eine Hauptrolle übernahm.
- Der Film wurde mit einem Budget von 5 Millionen US-Dollar gedreht und wurde zum Überraschungserfolg mit dem Zehnfachen an Einnahmen.
- Jason Bateman überzeugte ungewohnt ernst als unsympathischer Ehemann – fernab seiner typischen Comedy-Rollen.
- Das moralisch ambivalente Ende wirft Fragen über Schuld, Rache und Opferrollen auf.
César (Luis Tosar) arbeitet als Concierge in einem Apartmenthaus in Barcelona – freundlich, unauffällig, hilfsbereit. Doch niemand ahnt, dass César nicht einfach nur still leidet: Er ist unfähig, selbst Glück zu empfinden, und hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, das Glück anderer zu zerstören. Besonders im Visier: Clara, eine junge, lebensfrohe Mieterin.
César beobachtet sie heimlich, manipuliert ihren Alltag und dringt nachts unbemerkt in ihre Wohnung ein. Was wie ein subtiler Psychokrieg beginnt, entwickelt sich zu einem albtraumhaften Katz-und-Maus-Spiel zwischen Täter und ahnungslosem Opfer.
Gut zu wissen:
- Regisseur Jaume Balagueró ([REC]) inszenierte diesen Psycho-Thriller mit schleichender Spannung und beklemmender Alltagsnähe.
- Luis Tosar liefert eine beängstigend ruhige, dabei umso wirkungsvollere Darstellung eines empathielosen Täters.
- "Sleep Tight" ist ein Paradebeispiel dafür, wie alltägliche Sicherheit in pure Bedrohung umschlagen kann.
Cecilia Kass (Elisabeth Moss) flieht eines Nachts barfuß aus einer High-Tech-Villa in Kalifornien – entkommen will sie ihrem Partner Adrian (Oliver Jackson-Cohen), einem brillanten Wissenschaftler und reichen Tech-Milliardär, der sie psychisch und körperlich missbraucht hat. Kurz nach ihrer waghalsigen Flucht erreicht Cecilia die Nachricht, Adrian habe sich das Leben genommen. Endlich Freiheit? Weit gefehlt: Kaum fühlt Cecilia sich in Sicherheit, geschehen seltsame Dinge um sie herum.
Unsichtbare Schritte, unerklärliche Atemwolken in der Kälte, Gegenstände, die sich wie von selbst bewegen – Cecilia ist überzeugt, dass Adrian seinen Tod nur vorgetäuscht hat und nun als Unsichtbarer weiter sein grausames Spiel mit ihr treibt. Doch niemand glaubt ihr. Je verzweifelter sie versucht, Beweise zu finden, desto mehr zweifeln Freunde und Polizei an Cecilias Verstand. Für Cecilia beginnt ein einsamer Kampf gegen einen Gegner, den niemand sehen kann.
Gut zu wissen:
- "The Invisible Man" wurde mit nur 7 Millionen US-Dollar Budget produziert und spielte weltweit über 140 Millionen ein – ein großer Erfolg für Universal Pictures.
- Regisseur Leigh Whannell, Miterschaffer der Saw-Reihe, setzte hier auf subtile Spannung statt blutige Schocks.
- Elisabeth Moss brachte ihre Erfahrung aus "The Handmaid’s Tale" ein und verlieh der Hauptfigur emotionale Tiefe – ihre Beteiligung stärkte das Projekt deutlich.
- Der Unsichtbarkeitsanzug basiert auf realen Forschungen zur optischen Tarnung und verleiht dem Thriller eine beunruhigend realistische Note.
Nach einem Schicksalsschlag scheint Peyton Flanders (Rebecca De Mornay) der Inbegriff der fürsorglichen Helferin: Die junge Frau bewirbt sich als Kindermädchen bei der Familie Bartel, um sich um Baby Joe und Töchterchen Emma zu kümmern. Claire Bartel (Annabella Sciorra) und ihr Mann freuen sich über die scheinbar perfekte Nanny, nicht ahnend, dass Peyton ein dunkles Geheimnis hegt.
Schritt für Schritt nistet sich die attraktive Fremde in ihrem Haushalt ein und beginnt, die Familie von innen heraus zu manipulieren. Peyton, die in Wahrheit Rache für ein früheres Unrecht übt, spinnt ein diabolisches Netz aus Lügen, schafft Misstrauen zwischen den Eheleuten und bringt die Kinder auf ihre Seite. Was als trügerisch idyllischer Familienalltag beginnt, wird zum blanken Horror, als Claire langsam erkennt, dass die größte Bedrohung direkt unter ihrem eigenen Dach lauert.
Gut zu wissen:
- Der Titel bezieht sich auf das Sprichwort „Die Hand, die die Wiege bewegt, beherrscht die Welt“ – ein Hinweis auf das Vertrauen in Bezugspersonen.
- Für Rebecca De Mornay wurde die Rolle der Peyton Flanders zum Karrierehöhepunkt und Markenzeichen.
- Julianne Moore ist in einer frühen Nebenrolle als misstrauische Freundin zu sehen – einer ihrer ersten Kinoauftritte.
- "Die Hand an der Wiege" wurde 1992 zum Überraschungserfolg und prägte die Thriller-Welle der frühen 90er.
Nicholas Van Orton (Michael Douglas) ist ein kühler, kontrollierter Investmentbanker, der nichts dem Zufall überlässt. An seinem 48. Geburtstag – dem Alter, in dem sein Vater einst Selbstmord beging – erhält der einsame Millionär ein ungewöhnliches Geschenk: Sein Bruder Conrad (Sean Penn) schenkt ihm eine Teilnahme bei „CRS“, einer mysteriösen Firma, die lebensverändernde Spiele verspricht.
Was als harmloser Freizeitspaß beginnt, reißt Nicholas schon bald aus seinem geordneten Leben: Seltsame Vorfälle häufen sich, Menschen scheinen gegen ihn zu konspirieren, sein Bankkonto wird geplündert und sein Ruf zerstört. Plötzlich weiß Nicholas nicht mehr, was Teil des Spiels ist und was real, und er sieht sich mit seinen tiefsten Ängsten und Abgründen konfrontiert. Nach und nach verliert er jegliche Kontrolle über sein bisher so geregeltes Dasein.
Gut zu wissen:
- David Fincher wollte "The Game" ursprünglich vor "Sieben" drehen, musste aber wegen Brad Pitts Vorrang warten – der Film erschien erst 1997.
- Fincher sah die Geschichte als moderne Weihnachtsgeschichte, in der ein wohlhabender „Scrooge“ durch ein extremes Spiel geläutert wird.
- Mit gezieltem Einsatz von Licht und Schatten spiegelt der Film Nicholas’ wachsende Desorientierung visuell wider.
- Obwohl weniger bekannt als "Sieben" oder "Fight Club", gilt "The Game" als Kultthriller – nicht zuletzt wegen seines überraschenden Endes.
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