1932 spielte Gustaf Gründgens zum ersten Mal den Mephisto, der über die Jahrzehnte hinweg zu der Bühnenrolle seines Lebens wurde. Insgesamt 600 Mal verkörperte er diese Figur aus Goethes Faust. Zu einem international viel beachteten und gefeierten Ereignis wurde die Inszenierung am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, die am 21. April 1957 Premiere hatte. Schon bald nach der Premiere erschienen die ersten Tonmitschnitte der Aufführung auf Schallplatte, doch vermisste man bei aller sprachlichen Brillanz natürlich die optischen Eindrücke. Pläne, die Inszenierung für das Fernsehen aufzeichnen zu lassen, scheiterten. Peter Gorski, der Adoptivsohn von Gustaf Gründgens, und Dr. Barthels, Chef der Gloria-Film, kamen beide fast zur selben Zeit auf die Idee, die einmalige Inszenierung in einem Kinofilm festzuhalten. Der Film reduziert sich dabei nicht nur auf das bloße Abfilmen des Faust-Stoffes, sondern schöpft mit den gestalterischen Mitteln des Mediums Film die herausragende Darstellung der Akteure besser und perfekter aus, als sie vom menschlichen Auge im Zuschauerraum wahrgenommen werden kann. Gründgens wurde seinem Anspruch, weder "abgefilmtes Theater" noch "reinen Film" zu machen, in vorher nie erreichter Weise gerecht, eben, wie ein Kritiker seinerzeit schrieb: "dem Theater treu und den Gesetzen des Films nicht zuwider".