Als Josef die Tochter seiner ehemaligen Nachbarn in Nazareth das letzte Mal gesehen hat, war sie noch ein Kind. Eine Frau ist Maria auch heute noch nicht, mit ihren fünfzehn Jahren. Aber wie er sie da plötzlich im Tempel von Jerusalem sieht, zwischen ihren Eltern Joachim und Anna, mit denen sie als Pilgerin gekommen ist, kann er sich dem Zauber ihrer reinen Schönheit nicht entziehen. Doch Josef will nicht weiter denken: Er ist zwar ein angesehener Zimmermann und kann seine Abstammung auf König David zurückführen, aber er ist 20 Jahre älter als Maria ...
Nach dem Erfolg von Leo Kirchs alttestamentarischen Bibel-Verfilmungen in den Neunzigerjahren drehte Bibel-Spezialist Raffaele Mertes ("Die Bibel - Esther", "Jesus-Legenden - Judas", "Jesus-Legenden - Thomas") diesen Auftaktfilm der vierteiligen Reihe, die sich mit Themen aus dem Neuen Testament beschäftigten. Erstmals als reine italienisch-deutsche Koproduktion entstanden, fehlen hier allerdings die großen internationalen Darsteller, die den früheren Bibel-Filmen auch darstellerisch mehr Glanz verliehen. Tobias Moretti machte seine Sache als Josef zwar gut, doch gegenüber Werken wie "Die Bibel - Josef" oder "Die Bibel - Moses" ist "Josef von Nazareth" nur zweite Wahl.
Foto: Kinowelt