Jean-Hugues Anglade

Lesermeinung
Geboren
29.07.1955 in Thouars, Frankreich
Alter
68 Jahre
Sternzeichen
Biografie

Er ist einer der prominentesten Vertreter der neuen Generation von französischen Schauspielern: Jean-Hugues Anglade. Von der Kritik wurde er 1985 nach seinem ersten großen Erfolg an der Seite von Béatrice Dalle in "Betty Blue - 37,2 Grad am Morgen" von Jean-Jacques Beineix als "romantischer Liebhaber" abgestempelt. Ein Urteil, das auch nach "Subway" (1985) oder "Nikita" (1990), beide von Luc Besson, nicht revidiert wurde.

Das "Romantische" des Jean-Hugues Anglade ist aber mehr im Rausch der wilden Nächte und in den Ängsten der AIDS-Epoche zu suchen als in einer Fortsetzung der Romantik eines Musset oder der Lichtgestalt eines Gérard Philipe. Selbst in der Rolle Karls IX., für die er von Patrice Chéreau für "Die Bartholomäusnacht" (1994) engagiert wurde, sieht er - mit wächsernem Teint und strähnig auf das pompöse Wams fallenden Haaren - eher so aus, als käme er gerade aus einem Rockkonzert.

Sein nächster Film "Killing Zoe" (1995) des Amerikaners Roger Avary, früher Drehbuchautor von Quentin Tarantino, bringt ihn seinem kompromisslos zeitgeistigen Stil schon näher. Eine etwas nüchterne Nuancierung, die man von ihm in anderen Filmen (etwa "Nächtliches Indien", 1988, Regie: Alain Corneau) bereits sehen konnte, zeigt auch die Romanze "Nelly & Monsieur Arnaud" von Claude Sautet, in der Anglade neben Emmanuelle Béart und Michel Serrault vor der Kamera stand.

Jean-Hugues Anglade ist als Schauspieler mit großem Darstellungsrepertoire, ein Bewunderer von Robert De Niro und in Europa sicherlich ein idealer Interpret der unsteten, launenhaften Sensibilität unserer Zeit. 1997 stellte Anglade sein Regiedebüt, den Sportlerfilm "Tonka", vor. Hier spielt er einen Sprinter, der sich in eine junge Frau (Pamela Soo) verliebt, die er zur Spitzensportlerin machen will. Große Aufmerksamkeit erregte 2009 in der Rolle des Ermittlers Adamsberg in der dreiteiligen Krimiserie nach Bestsellern der französischen Autorin Fred Vargas alias Frédérique Audoin-Rouzeau. Die einzelnen Episoden: "Fred Vargas: Bei Einbruch der Nacht", "Fred Vargas: Es geht noch ein Zug von der Gare du Nord" und "Fred Vargas: Der vierzehnte Stein".

Weitere Filme mit Jean-Hugues Anglade: Patrick Chéreaus Milieustudie "Der verführte Mann", Richard Dembos Thriller "Gefährliche Züge" (beide 1983), Alexandre Arcadys Komödie "Sag ja!" (1995), Paolo und Vittorio Tavianis Literaturverfilmung "Wahlverwandtschaften" (1996) mit Isabelle Huppert, Ringo Lams Actionfilm "Maximum Risk" (1996), Julian Simpsons Agententhriller "The Criminal - Wen die Schuld trifft", "Blond und skrupellos" (beide 1999), Jean-Jacques Beineix' Thriller "Mortal Transfer" (2000), "Der schönste Tag in meinem Leben" (2002), "Eher geht ein Kamel durchs Nadelöhr..." (2003), "Taking Lives - Für Dein Leben würde er töten" (2004), "Kein Himmel über Afrika", Benoît Jacquots Mantel-und-Degen-Abenteuer "Gaspard der Bandit", "L' Anniversaire" (alle 2005), "Sous les vents de Neptune", "Actrices", "Fata Morgana" (alle 2007), "Borderline - Kikis Story" (2008), "Villa Amalia", "Ruhelos" (beide 2009).

Foto: ZDF/Gilles Scarella

Filme mit Jean-Hugues Anglade

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