Er ist Frankreichs größter Rockstar und so ganz nebenbei auch noch ein gefragter Charakterdarsteller in Film und Fernsehen: Johnny Hallyday. Seine einzigartige Karriere begann im Kino: 1957 half er bei einer Vorführung von "Lovin' You" mit Elvis Presley. Danach stand sein Berufsziel fest: Rock-'n'-Roll-Sänger. Schon 1961 gelang ihm der Durchbruch mit "Hello! Johnny". Mit Songs im Stil von Elvis wurde er seinerzeit zum hysterisch geliebten Teenie-Idol. 1967 spielt er für "Johnny 67" eine französische Version von "Love Me Tender" ein, "Amour d'Ètè". 1968 folgt "Lovin' You" als "La vie - t'aimer". 1976 "Gabrielle". Welche Bedeutung Hallyday für Frankreichs Musikszene hat, zeigt auch die Tatsache, dass Jimi Hendrix' Experience im Oktober 1966 ihren ersten Live-Gig als Vorgruppe von Hallyday im Pariser Olympia hatte.
Seinen ersten Filmauftritt hatte Johnny schon 1955 - zwar ungenannt - in Clouzots berühmten Thriller "Die Teuflischen". Seit "Wo kommst Du her, Johnny?" von 1964 ist er regelmäßig in Filmen zu sehen, darunter auch dem avantgardistischen Thriller "Détective" (1985) von Jean-Luc Godard oder in Constantin Costa Gavras' Regiearbeit "Ehrbare Ganoven" (ebenfalls 1985).
1990 heiratet Johnny Hallyday in dritter Ehe die 18-jährige Adeline Blondiau, 1996 die 20-jährige Laetitia Boudou. In erster Ehe war er mit mit der Schauspielerin Sylvie Vartan verheiratet. Mit der Rolle des alternden Rockstars Lennox - nach Terry Lennox aus Raymond Chandlers"Der Tod kennt keine Wiederkehr" - in "Love Me" (1999) blickt der Sänger, Komponist und Schauspieler auf sein eigenes Leben zwischen Elvis, Godard und Boudou zurück - und singt die unsterblichen Elvis-Songs, mit denen seine Karriere begann, im Original.
Über 80 Millionen verkaufte Platten, 400 Tourneen, 1000 Songs und 15 Millionen Zuschauer. Zum Konzert am Fuß des Eiffelturms am 10. Juli 2000 pilgerten Hunderttausende aus aller Welt, um ihren Johnny zu sehen. Weitere Filme mit Johnny Hallyday: Sergio Corbuccis Western "Fahrt zur Hölle, ihr Halunken" (1969) mit Mario Adorf, Claude Lelouchs Gaunerkomödie "Die Entführer lassen grüßen" (1977) mit Lino Ventura und Jacques Brel, Claude Zidis Actionkomödie "Ein irrer Typ" (1977) mit Jean-Paul Belmondo, Eric Westons Kriegsfilm "Iron Triangle - Das Gesetz des Todes" (1989) mit Beau Bridges, Alain Berberians Komödie "Paparazzi - Fotos um jeden Preis" (1998) mit Isabelle Adjani und Nathalie Baye, "Das zweite Leben des Monsieur Manesquier" (2002),"Die purpurnen Flüsse 2 - Die Engel der Apokalypse" (2004) sowie "Vengeance - Killer unter sich" (2009).