Mit Agilität und mit abrupt wechselnder Mimik setzte sich Martin mit an die Spitze der amerikanischen Film- und Fernsehkomiker. Sein auffälligstes Markenzeichen ist das schneeweiße Haar des schon in jungen Jahren völlig ergrauten Filmstars, Drehbuchautors und Produzenten. Was hätte besser zu dem gestreßten Familienoberhaupt in der Walt-Disney-Produktion "Vater der Braut" (1991) gepasst? Angefangen hat er seine Karriere als Zuarbeiter für Entertainer ("Sonny and Cher") und als Schreiber für TV-Serien und Filme. Für "The Smother Brothers Comedy Hour" gab es 1969 bereits einen Emmy Award.
Gleichzeitig tauchte er immer häufiger in allen möglichen Fernsehshows auf. Als häufiger Gast und Gastgeber in der "Tonight Show" und besonders bei "Saturday Night Live" (NBC) stieg seine Popularität schließlich sprunghaft an, und dort gab er seinem Auftritt als wild-verrückter Typ den entscheidenden Schliff. Zwei Jahre nach seinem Filmdebüt legte er sich als einfältiger Hans-im-(Un-)Glück in Carl Reiners Komödie "Reichtum ist keine Schande" (1979) einen Grundstein für seine Kino-Karriere. Viele Rollen in seinen Filmen, an denen er häufig auch beim Drehbuch und bei der Produktion beteiligt war, ähneln in seiner besonderen Art, von einem Gefühlsextrem ins andere zu fallen: Selbstvertrauen und Verletzbarkeit, ausgelassene Fröhlichkeit und Gefühlsschmerz halten den Kinohelden im Atem.
In diese Zeit fallen bekannte Filme wie "Der Mann mit zwei Gehirnen" (1983), "Roxanne" (1987), "L.A. Story" (1990), "Vater der Braut" (1991) und "Der Scheinheilige" (1992). Dass Steve Martin auch in den 90er Jahren ein gesuchter Star geblieben ist, verdankt er der Verlagerung seiner komischen Seite in eine mehr romantische Richtung, wie beispielsweise in "Der Zufalls-Dad" (1994), mit Martin als sonderbarem Einzelgänger.
Weitere Filme mit Steve Martin: "Muppet Movie" (1978), "Tanz in den Wolken" (1981), Carl Reiners "Tote tragen keine Karos" (1981) und "Solo für Zwei" (1984) mit Lily Tomlin, "Ein Single kommt selten allein" (1983), "Achtung, Dinosaurier!" (1985), "Drei Amigos" (1986), "Der kleine Horrorladen" (1986), "Ein Ticket für zwei" (1987) mit John Candy, "Zwei hinreißend verdorbene Schurken" (1988), "Eine Wahnsinnsfamilie" (1989), "Das Schlitzohr von der Mafia" (1991), "Grand Canyon - Im Herzen der Stadt" (1991), "Housesitter - Lügen haben schöne Beine" (1992), "Und das Leben geht weiter" (1993), "Lifesavers - Die Lebensretter" (1994), "Ein Geschenk des Himmels - Vater der Braut II" (1995), "Immer Ärger mit Sergeant Bilko" (1996), "Die unsichtbare Falle" (1997), "Bowfingers große Nummer" (1999) mit Eddie Murphy, "Schlaflos in New York" (1999), "Fantasia 2000" (2000), "Joe Goulds Geheimnis" (2000), "Novocaine" (2001), "Haus über Kopf - Betreten auf eigene Gefahr", "Looney Tunes: Back in Action", "Im Dutzend billiger" (alle 2003), "Im Dutzend billiger 2 - Zwei Väter drehen durch!" (2005), "Der rosarote Panther" (2006, auch Buch), "Baby Mama" (2008), "Der rosarote Panther 2", "Wenn Liebe so einfach wäre" (beide 2009), "Ein Jahr vogelfrei!" (2011).