Es wird Blut gesaugt, auch sonst passieren viele seltsame Dinge, irgendwann ist man sich sicher: Der chinesische Floh war es nicht.

Blutsauger

KINOSTART: 12.05.2022 • Historie • Germany (2022) • 125 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Blutsauger
Produktionsdatum
2022
Produktionsland
Germany
Laufzeit
125 Minuten
Kamera
Von Jonas Decker

"Ist der Kapitalist jetzt ein Vampir oder wie?" Und wenn ja, ist das hier ein echter Vampir-Film? Natürlich, Marx hat seinerzeit schon festgestellt, dass der Kapitalist "Blut saugt", und ja, echte Vampire treiben hier ihr Unwesen. Aber so einfach ist es nicht bei diesem Film von Julian Radlmeier. "Eine marxistische Vampirkomödie", so lautet der Untertitel zu "Blutsauger". Aber das, was gesagt wird und passiert und das, was gemeint ist – das sind oft ganz unterschiedliche Dinge.

Die Geschichte spielt in den späten 1920er-Jahren, wo man in diesem Fall aber auch mal eine moderne Kawasaki durchs Bild fahren sieht und eine Cola-Dose zischen lässt. Kleine absurde Stilbrüche, gekonnt platziert in einem absurden Film. Im Zentrum der Erzählung steht Ljowuschka (Aleksandre Koberitze), ein sowjetischer Fabrikarbeiter, der vor Stalin flüchtet und eigentlich nach Hollywood möchte, dann aber in einem Ostseebad strandet und sich dort als feiner Aristokrat aus St. Petersburg ausgibt.

Zwischen dem falschen Baron und Fabrikbesitzerin Octavia Flambow-Jansen (Lilith Stangenberg) bahnt sich eine kleine Liebelei an, man unterhält sich über das Leben, Poesie, Proleten, Kapitalisten, irgendwann auch über Vampire. Jemand wurde gebissen. Womöglich waren es chinesische Flöhe, die "alte Plage der ungebildeten Schichten"? Nein, so kann kein Floh zubeißen ...

Vampire hin, Holzpflöcke her, ein klassischer Blutsauger-Film ist "Blutsauger" definitiv nicht. Dafür wird einfach zu viel über Klassengesellschaft, Abstiegsängste, die "gutbürgerliche Lebensführung" und "Renommier-Proleten" gesprochen. Ein grotesker Diskursfilm wie eine bekiffte Polo-Partie am Sonntagnachmittag. "Blutsauger" lief bereits bei zahlreichen Filmfestivals und ist beim Deutschen Filmpreis in der Vorauswahl für die Kategorie "Bestes Drehbuch".

Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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