Nikolas und Lilith führen seit 20 Jahren eine gute Ehe. Doch wie fremd sie einander geworden sind, bemerken sie nicht. Seit einiger Zeit hat Nikolas eine Affäre mit der jungen Türkin Meryem. Dass er sich aber von einem Moment auf den anderen von Lilith trennt, ist selbst für ihn völlig überraschend. Ein spontaner Entschluss, den er fasst, als er die Fremdheit plötzlich besonders schmerzlich spürt ...
Die aus Heidelberg stammende Regisseurin Jeanette Wagner ("liebeskind"), Absolventin der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin, legte mit diesem teilweise fast schon ermüdend langsam erzählten Ehedrama ihren zweiten Langfilm vor, in dem sie die Entfremdung von zwei Ehepartnern thematisiert. Diese Entfremdung führt zum titelgebenden "Fremdgehen", dessen Auswirkungen schließlich zum Auslöser einer Katastrophe wird. Zwar überzeugen Thomas Sarbacher und Antje Schmidt als Hauptdarsteller-Duo, doch zu oberflächlich bleiben die Charakterzeichungen ihrer beiden Protagonisten, die sich über weite Strecken nicht mehr viel zu sagen haben und erst im Angesicht der Katastrophe noch einmal Worte finden.