Bart (J. Michael Finley) muss sich erst mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen, um den musikalischen Durchbruch zu schaffen.
Das Drama "I Can Only Imagine" erzählt die Geschichte eines Songs.

I Can Only Imagine

KINOSTART: 27.09.2018 • Drama • USA (2017) • 110 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
I Can Only Imagine
Produktionsdatum
2017
Produktionsland
USA
Laufzeit
110 Minuten

Filmkritik

Christlicher Kitsch
von Sarah Schindler

Die Geschichte des größten Hits der bekanntesten Band für christliche Musik ist nur etwas für Fans von Frontmann Bart Millard.

Christliche Filme sind in Deutschland doch eher rar gesät. Anders verhält es sich damit in den USA, in der auch die christliche Musiklandschaft eine deutlich größere Bedeutung hat als hierzulande. Kein Wunder also, dass Bart Millards Geschichte nun auch auf der Leinwand erzählt wird. Der Singer-Songwriter hat mit "I Can Only Imagine", gemeinsam mit seiner Band MercyMe, für den größten Hit der zeitgenössischen christlichen Musik gesorgt. Der gleichnamige Film erzählt nun Barts Werdegang und Motive für genau diesen Song, verliert sich aber zu oft in viel christlichem Kitsch, ohne dabei wirklich Spannendes zu erzählen.

Bart Millard (Brody Rose, J. Michael Finley als Erwachsener) lebt gemeinsam mit seinen Eltern ein bescheidenes Leben auf dem Land. Seine Kindheit ist geprägt vom gewalttätigen Vater (Dennis Quaid), einem tragischen Verlust und den üblichen Aktivitäten, die man als Kind im Bible-Belt so betreibt. Das angespannte Verhältnis zum Vater verschlechtert sich zunehmend, denn Bart ist, spätestens nachdem klar wird, dass er nicht in die Football-Fußstapfen seines Vaters treten kann, für diesen nicht mehr als ein verachtenswerter Träumer. Ausgestattet mit einer ausgeprägten Fantasie und musikalischem Talent macht er sich nach der Highschool auf den Weg raus aus der Provinz, gemeinsam mit seiner Band MercyMe tourt er durchs Land. Doch Barts Vergangenheit verfolgt ihn, erst als er sich ihr stellt, schafft er den Durchbruch.

Zentrales Motiv des Films und damit auch von Bart Millards Leben und Karriere ist sein Verhältnis zu seinem Vater. Er wird verkörpert von einem äußerst zerfurchten und bisweilen angsteinflößenden Dennis Quaid. Man mag ihm einen Hang zum Overacting anlasten, aber anders wäre die extreme Wandlung vom Saulus zum Paulus kaum passend für den Rest des Films gewesen. Sein Weg vom brutalen, absolut emotionslosen und eiskalten Vater hin zum liebevollen Fürsorger ist faszinierend anzusehen. Wenngleich etwas unglaubwürdig, passt die Veränderung zum restlichen verklärten Bild von "I Can Only Imagine". Denn die irgendwann nicht mehr ganz so unterschwellige Botschaft von "Vertrau' auf Gott, dann wird alles gut", ist omnipräsent.

J. Michael Finley als Bart bietet dagegen nur wenig Tiefgang. Die Wahl war zwar, optisch zumindest, passend, ein wenig mehr Charisma hätte allerdings gutgetan. Gerade, weil das brüderliche Regie-Duo Andrew und Jon Erwin die Geschichte doch sehr handlungsarm erzählt.

Denn während "I Can Only Imagine" durchaus mitreißend startet, verliert der Film schnell an Erzähldichte und bisweilen sogar an Zusammenhang. Die Geschichte der Band wird nur oberflächlich angerissen, genauso wie prägende Situationen des jungen Bart. Irgendwann holen die Erwin-Brüder gemeinsam mit dem Holzhammer aus und bedienen sich jeglicher Klischees, die man von christlich lebenden Amerikanern nur haben kann. Es mag sein, dass Bart Millards Geschichte wirklich so verlaufen ist, besonders spannend ist sie allerdings nur für diejenigen, die sich für die christliche Glaubensgemeinschaft mit seinen typisch amerikanischen Facetten interessieren.

Mehr bietet "I Can Only Imagine" nämlich nicht. Der Film ist eine 08/15-Geschichte über die erfolgreichste Single der zeitgenössischen christlichen Musik und ihren Songwriter. Einzig für Dennis Quaids Leistung könnte es sich für den einen oder anderen lohnen, ins Kino zu gehen.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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