Der Grimmsche Stoff in einer moderneren Fassung, doch mit einem naiv-gefälligen Märchenfilm hat dieser Grusel nichts am Hut. Regisseur Michael Cohn ließ sich lediglich vom Original inspirieren und setzte die bekannte Geschichte an beeindruckenden Schauplätzen in der Nähe von Prag in opulente und Furcht einflößende Bilder um. Kostüme, Maske und Tricktechnik (besonders die Spiegelszenen in der Schlussphase) sind gelungen, und auch die Besetzungsliste kann sich sehen lassen. Allen voran "Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt"-Kreuzritterin Sigourney Weaver, die als Stiefmutter viele Gesichter zeigt und durch Nuancen reiches Spiel fasziniert. Ihre Leistung wurde immerhin mit einer Emmy-Nominierung belohnt. Ein bildgewaltiges Märchenspektakel, das wegen des harmlosen Titels leicht übersehen wird.