So wird das Fernsehjahr 2018

33 TV-Highlights für die nächsten zwölf Monate

von Frank Rauscher

Nicht alles ist Fußball und Olympia! – Auch in einem "Sportjahr" wie 2018 gibt es im deutschen Fernsehen spannende Innovationen, Events und Experimente.

Kaum wird das neue Kalenderjahr begrüßt, verabschiedet sich der letzte Rest Anstand aus der TV-Unterhaltung. Wobei: Wirklich kontrovers wird übers RTL-Dschungelcamp ja kaum noch diskutiert. Weil's anderswo viel schlimmer zugeht. Und weil die Ekelsause "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!" bisweilen über sich selbst zu wahrhaft großen Fernsehmomenten hinauswächst. Am Freitag, 19. Januar, 21.15 Uhr, geht's wieder los im australischen Dschungel – dann unter anderem mit "Busenmacher-Witwe" (Bild) Tatjana Gsell.

Dass in einem von Olympischen Winterspielen (9. bis 25. Februar) und Fußball-Weltmeisterschaft (14. Juni bis 15. Juli) geprägten "Sportjahr" ansonsten kaum Gehaltvolleres folgen kann, ist natürlich nur ein Gerücht. Wir hätten da einige Empfehlungen: 33 TV-Highlights, die in den kommenden zwölf Monaten Furore machen dürften. Die Sender setzen nicht nur weiter voll auf Serien-Eigenproduktionen und Event-Movies, sie überraschen auch mit innovativen Showkonzepten und gleich mehreren Reality-Formaten für die Zielgruppe Ü-60.

"Get The F*ck out of my House"

Platz ist in der kleinsten Hütte, heißt es. Wenn aber 100 TV-Show-Teilnehmer ein Einfamilienhaus beziehen, ist der Lagerkoller vorprogrammiert. In der Eifel, auf gerade mal 116 Quadratmetern Wohnfläche, veranstaltet ProSieben zum Jahresbeginn einen Unterhaltungsfeldversuch, der irgendwo zwischen Trash à la "Big Brother" und Sozialexperiment zu verorten ist: "Get The F*ck out of my House" ist sicher eine der originellsten Showideen des Jahres – aber nichts für Menschen mit Platzangst. Zumindest für die Kandidaten lohnt es sich, durchzuhalten: Wer als Letzter im Haus verweilt, wird mit 100.000 Euro belohnt. Moderiert wird die Sendung von Jana Kilka und Thore Schölermann. Los geht's am Donnerstag, 4. Januar (20.15 Uhr, ProSieben).

"Tatort: Kopper"

Er war zuletzt nur noch Stichwortgeber und Risottokoch. Fast schon folgerichtig, dass Mario Kopper (Andreas Hoppe) in Ludwigshafen den Laufpass bekommt. Allerdings mit einem denkwürdigen Finale: In seiner Abschiedsfolge am Sonntag, 7. Januar, gerät der gemütliche Lena-Odenthal-Sidekick und von so vielen geliebte Kult-Kommissar ins Visier der Mafia. Hier ist das Einschalten Ehrensache – jedenfalls für echte "Tatort"-Fans.

"Sankt Maik"

Das Jahr beginnt bei RTL nicht nur mit "DSDS", "IBES" und dem "Bachelor", sondern auch mit einer großen Serien-Hoffnung: Ein Kleinganove wird zum Pfarrer einer Provinzgemeinde. Das ist die Grundidee von "Sankt Maik". Am Dienstag, 23. Januar, 20.15 Uhr, wird der originelle Serienheld Maik (gespielt von Daniel Donskoy) in einer Doppelfolge eingeführt. Und noch eine Innovation schickt RTL mit "Sankt Maik" ins Rennen: Zum ersten Mal im deutschen Free TV wird eine Serie in Ultra-HD-Bildqualität zu sehen sein. Nach dem Motto: scharf, schärfer, falscher Pfarrer! Schon eine Woche später startet RTL, ebenfalls am neuen Serien-Dienstag, die Anwaltsserie "Beck is back" mit Bert Tischendorf.

"Aufbruch ins Ungewisse"

Es ist Science-Fiction, aber ein nicht unrealistisches Szenario, vor dem sich die wirklich besorgten Bürger in diesem Land fürchten: Deutschland, im Jahr 2027 – die EU gibt es nicht mehr, Nationalismus, Bürgerkriege und Willkür regieren. Immer mehr Menschen sehen sich zur Flucht gezwungen. Davon erzählt der dystopische ARD-Film "Aufbruch ins Ungewisse" von Regisseur Kai Wessel nach einem Drehbuch von Eva Zahn und Volker A. Zahn sowie Gabriela Zerhau. In den Hauptrollen des Films, der am Mittwoch, 14. Februar, 20.15 Uhr, im Ersten läuft, sind Fabian Busch, Athena Strates und Maria Simon zu sehen. Sie spielen eine Familie, die übers Mittelmeer flüchtet – ihr Ziel ist das prosperierende Südafrika ...

"Unser Lied für Lissabon"

Diesmal soll anders werden: Nach den Pleiten der vergangenen Jahre kündigte der NDR einen "radikalen Neuanfang" für den ESC 2018 an. Erstmals gab es ein "Song Writing Camp", wo 15 Komponisten und Texter die Lieder für die sechs Finalisten für den deutschen ESC-Vorentscheid "Unser Lied für Deutschland" am 22. Februar im Studio in Berlin-Adlershof (wieder live im Ersten) kreieren sollten. Kleiner Aufreger vorab: Nachdem "Bild" die Endrundenteilnehmer vermeldet hatte (unter anderem dabei: die Band Voxxclub), wurden die Namen seitens des NDR prompt dementiert ... Am Ende wählen die Fernsehzuschauer, ein 100-köpfiges Eurovisions-Panel sowie eine internationale Experten-Jury den Song, der am 12. Mai in Lissabon erfolgreich sein soll.

"Bad Banks"

Wenn eine Bank Probleme hat, kann sie sich aufspalten in einen "guten" und einen "schlechten" Teil. Um den "schlechten Teil" kümmern sich sogenannte "Bad Banks" – und es ist kein Zufall, dass eine Serie über dubiose Bankengeschäfte genau diesen doppeldeutigen Titel trägt. In der sechsteiligen Produktion geht es um eine junge Investmentbankerin (Paula Beer), die in eine Intrige zwischen zwei Großbanken verstrickt wird, nachdem ihre Ex-Chefin (Désirée Nosbusch) ihr einen Tipp für ein attraktives aber äußerst riskantes Geschäft gegeben hat. Regisseur Christian Schwochow taucht tief ein in die Finanzwelt und beschäftigt sich mit Menschen, die aufgrund von Profitgier die finanzielle Sicherheit eines ganzen Landes riskieren. Zu sehen ist "Bad Banks" im Frühjahr im ZDF und bei ARTE.

"Stars im Spiegel – Sag mir, wer ich bin"

Häme ist Sonja Zietlow bekanntlich alles andere als fremd. Und damit, denkt man sich bei RTL, ist sie nicht nur die perfekte Moderatorin für "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!" (ab Freitag, 19. Januar), sondern auch in einem frechen Showexperiment wie "Stars im Spiegel – Sag mir, wer ich bin" gut aufgehoben. Gemeinsam mit Lutz van der Horst hinterfragt sie in dem Format auf spielerisch-witzige Art die Selbstwahrnehmung von Stars wie Michael Wendler und Co. RTL nennt das Ganze "Psycho-Gameshow", sie sei "schonungslos, offen und brutal ehrlich". Einen Sendetermin gibt es noch nicht.

"Das Ding des Jahres"

Auch wenn er sich von den Fernsehbildschirmen verabschiedet hat: Im TV-Geschäft mischt Stafan Raab noch immer mit: Fürs erste Halbjahr 2018 hat ProSieben die Erfindershow "Das Ding des Jahres" angekündigt, die sich der Ex-Moderator ausgedacht hat und für die er auch als Produzent fungieren wird. In dem Format, das an die VOX-Show "Die Höhle der Löwen" erinnert, stellen Kandidaten neue Erfindungen vor, die anschließend vor einer Jury bewertet werden. Welche Erfindung in die nächste Runde kommt, entscheidet dabei das Fernsehpublikum. Für die Jury hat ProSieben Model und Moderatorin Lena Gercke, Moderator Joko Winterscheidt sowie REWE-Einkaufschef Hans-Jürgen Moog verpflichtet. Janin Ullmann moderiert das Ganze.

"Der deutsche Prophet. Die letzte Reise des Karl Marx"

Wen hat er nicht schon alles verkörpert: Vom NSDAP-Vater ("Blechtrommel" über den Edel-Wirt ("Rossini") bis zum KZ-Überlebenden ("Der letzte Mentsch") übernahm Filmlegende Mario Adorf so ziemlich jede denkbare Rolle. Sein größter Wunsch geht jedoch erst jetzt in Erfüllung: Der 87-Jährige spielt endlich den großen Philosophen Karl Marx – für Adorf, der selbst einst vom "Ende des Kapitalismus" sprach, ein Lebenstraum. Anlässlich Marx' 200. Geburtstags (am 5. Mai) übernimmt Adorf im ZDF-Dokudrama mit dem Arbeitstitel "Der deutsche Prophet. Die letzte Reise des Karl Marx" den Part des alternden "Kapital"-Verfassers.

"Bachelor in Paradise"

Jeder hat eine zweite Chance verdient – auch die gescheiterten Liebessuchenden der beliebten RTL-Formate "Der Bachelor" (ab 10. Januar wieder bei RTL) und "Die Bachelorette". Jene ehemaligen Kandidaten der Dating-Shows, denen die große Liebe im Privatfernsehen nicht vergönnt war, sollen sich nun wieder in den Massenflirt stürzen. Und zwar im Paradies. Für 2018 plant RTL den Ableger "Bachelor in Paradise", bei dem die Ex-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer laut Sender "in einem wunderschönen Teil der Erde" in einem Ressort gemeinsam leben und – natürlich – ausführlich daten. Wie in den Original-Shows lautet das offizielle Ziel auch im Paradies-Spin-Off, den Traumpartner zu finden. Offensichtlichste Neuerung: Nicht nur ein Kandidat wird von vielen Verehrern umschwärmt, sondern jeder darf mit jedem. Abwechselnd sollen Männer und Frauen ihre Rosen ihren Traumpartnern überreichen; bis am Ende die perfekten Paare übrig bleiben.

"Der Grenzgänger"

Düster, düsterer, Skandinavien: Die Faszination von Krimifans und -machern für Nordeuropa scheint ungebrochen. Auch Sky arbeitet nun an einer Fernsehserie, die in Norwegen spielt und einen Krimiplot hat. "Der Grenzgänger" heißt die Produktion, die Hauptrolle in der zunächst achtteiligen Thrillerserie übernimmt der in Deutschland geborene Norweger Tobias Santelmann ("Kon-Tiki", "Homeland"). Er spielt einen Osloer Polizisten, dessen "wohl organisierte Welt erstmals ins Wanken gerät, als seine Aussage bei einem Prozess zur Freilassung eines Osloer Mafiabosses führt", wie Sky erklärt. Frank Jastfelder von der Münchner Bezahlplattform verspricht eine "düstere und vielschichtige Thrillerserie mit einer charismatischen Hauptfigur". Im Frühjahr soll "Der Grenzgänger" im Programm von Sky zu sehen sein.

"Ich und R"

Das Leben des Modeschöpfers Rudolph Moshammer war schrill, endete aber blutig: Im Januar 2005 wurde der extravagante Designer in seinem Haus von einem Stricher ermordet. Jetzt kommt das Leben Moshammers als ARD-Film "Ich und R" ins Fernsehen. Das Biopic spart den tragischen Tod des Münchners und dessen versteckte Homosexualität allerdings aus und konzentriert sich vielmehr auf Moshammers Leben in den 1980-ern. Basierend auf wahren Ereignissen erzählt die fiktive Geschichte von Autor und Regisseur Alexander Adolph, wie Moshammer, gespielt von Thomas Schmauser (Foto, mit Hannelore Elsner), mit seinem Modegeschäft versucht, die Reichsten der Reichen als Kunden zu gewinnen.

"Die eiserne Zeit"

2018 wird es genau 400 Jahre her sein, dass mit dem Prager Fenstersturz einer der folgenreichsten Konflikte auf europäischem Boden seinen Anfang nahm. Der Dreißigjährige Krieg dezimierte die Bevölkerung auf erschreckende Weise, zugleich stand an seinem Ende die Grundordnung für das heutige Europa. Eine internationale Ko-Produktion bringt jene entbehrungsreichen Jahre nun als Serie ins Fernsehen: "Die eiserne Zeit – Leben und Lieben im Dreißigjährigen Krieg" mit unter anderem Jan Hasenfuß erzählt in sechs knapp einstündigen Episoden vor allem vom Alltag der Kriegsjahre. "Ich möchte mit der Serie eine Möglichkeit schaffen, diese Zeit zu erleben, als wären wir dabei – historisch präzise bis ins Detail", ließ Produzent Gunnar Dedio wissen. Als Basis dienen der Produktion Tagebücher der Protagonisten – vom einfachen Söldner zu berühmten Persönlichkeiten wie Elisabeth Stuart. Die Ausstrahlung der aufwendigen Historienserie ist für den Sommer 2018 auf ARTE und ZDFinfo geplant.

"Der Pass"

Die beste Nachricht zum neuen Jahr lautet sowieso: Der Serienhype bleibt ungebrochen. Vor allem Sky bietet mit einigen Eigenproduktionen der Konkurrenz der Streamingdienste die Stirn. Eines der ambitionierten neuen Projekte, der achtteilige Krimi "Der Pass", wird derzeit unter der Federführung der Produktionsfirma Wiedemann & Berg Television realisiert. "Der Pass" dreht sich um eine Mordserie an der deutsch-österreichischen Grenze und ist inspiriert von Motiven des dänisch-schwedischen Erfolgsformats "Die Brücke – Transit in den Tod". Als Ermittler sind Julia Jentsch und Nicholas Ofczarek mit von der Partie. Die TV-Premiere ist Ende 2018 auf Sky in Deutschland und Österreich zu erwarten.

"Mit 80 Jahren um die Welt"

Wer behauptet denn, dass man sich von lange gehegten Lebensträumen im hohen Alter verabschieden sollte? Steven Gätjen, der viel beschäftigte ZDF-Moderator ("Goldene Kamera", "Bares für Rares"), sicher nicht. Er will sechs älteren Menschen in der neuen Dokusoap-Reihe "Mit 80 Jahren um die Welt" die Reise ihres Lebens ermöglichen – eine der schönsten Ideen des Jahres, darf man attestieren. In sechs Folgen, die derzeit an exotischen Drehorten rund um den Globus produziert werden, wird sich je einer der mitreisenden Senioren einen ganz persönlichen Herzenswunsch erfüllen. Die Ausstrahlung ist für den Sommer 2018 geplant.

"First Dates – Ein Tisch für Zwei"

Liebe geht durch den Magen, heißt es. Sollte der Volksmund recht haben, dann dürfte es wohl keinen besseren Kuppler geben als einen Starkoch wie Roland Trettl. Für die neue VOX-Datingshow "First Dates – Ein Tisch für Zwei" lädt der Südtiroler Singles zu einem romantischen Abend zu zweit. Roland Trettl: "Eines kann ich euch versprechen: Wir werden alles darauf setzen, einen für euch passenden Partner zu finden und euch ein paar unvergessene Stunden in unserem 'First Dates'-Restaurant zu bereiten." Das Format basiert auf einer Show des britischen Senders Channel 4 und wurde bereits nach Belgien, Kanada und in die USA exportiert. In Deutschland hatte der Frauensender Sixx eine Adaption der Datingsendung seit Oktober 2015 im Programm. Bei VOX soll im Frühjahr losgeflirtet werden.

"M – Eine Stadt sucht einen Mörder"

Wenn David Schalko, der Macher von furiosen Ösi-Serien wie "Braunschlag" oder "Altes Geld", seine Hände im Spiel hat, kann eigentlich nur Gutes dabei rauskommen. Doch auch ohne die Nennung des prominenten Autors und Regisseurs lässt dieses gemeinsame Serienprojekt von ORF und RTL Crime aufhorchen: "M – Eine Stadt sucht einen Mörder" war 1931 nicht nur einer der ersten deutschen Tonfilme, Fritz Langs Meisterwerk (Foto: Szene aus dem Original) gilt bis heute als einer der einflussreichsten Filme weltweit. Der düstere, verstörende Krimi spielt in seiner Neuauflage in Wien, wo eine Serie von Kindsmorden verschiedene Schichten der Gesellschaft beschäftigen. Im mehr als hundertköpfigen Ensemble spielen Stars wie Moritz Bleibtreu, Lars Eidinger, Verena Altenberger, Bela B, Udo Kier oder Sophie Rois. Die Dreharbeiten starten Anfang des Jahres, wann die Miniserie auf Sendung geht, ist noch nicht bekannt.

"The Voice Senior"

Bands wie die Rolling Stones machen es vor: Man kann auch jenseits der 60 noch eine gute Figur auf der Bühne machen. Das will offenbar auch der Sender SAT.1 beweisen und plant, seine Castingshow "The Voice of Germany" um einen Ableger für Menschen ab 60 zu erweitern. Anfang Februar starten die ersten Castingrunden. Bewerben können sich "Sänger mit Seele", so der Sender. "The Voice Senior" basiert, wie schon das Mutterformat, auf einem niederländischen Konzept. Mit dem Ableger "The Voice Kids" (ab 11. Februar 2018) konnte SAT.1 in der Vergangenheit bereits gute Quoten einfahren.

"Hotel Herzklopfen"

Liebe kennt kein Alter: Aus dieser viel zitierten Behauptung entstand das Konzept der neuen Datingshow "Hotel Herzklopfen", die im Sommer bei SAT.1 auf Sendung gehen wird. In einem romantischen Hotel in den Schweizer Alpen balzt und flirtet sich eine Gruppe der Generation Ü-60 durch mehrere Folgen. Die Produktion fußt auf dem belgischen TV-Hit "Hotel Römantiek", als "Reiseleiter" respektive Moderatoren fungieren Daniel Boschmann, der aus der "heute-show" bekannte Comedian Lutz van der Horst sowie Youtuberin Sarah Mangione.

"Der Krieg und ich"

Die Dramaserie "Der Krieg und ich", die derzeit in Deutschland und Polen entsteht, erzählt davon, wie die Jüngsten den Krieg erleben – für ein Publikum ab acht Jahren. Unter der Regie von Matthias Zirzow zeigen acht Folgen die Geschehnisse jeweils aus der Perspektive eines Kindes, das den Einbruch des Krieges in sein Leben beschreibt. Basis der Drehbücher sind Tagebuchaufzeichnungen, die Kinder während des Zweiten Weltkrieges zu Papier brachten. Acht Protagonisten zaubert die Koproduktion des SWR mit internationalen Partnern auf den Bildschirm des Kinderkanals, wo das Werk voraussichtlich Ende 2018 zu sehen sein wird: Kriegskindheiten am norwegischen Fjord, im schottischen Clydebank, in der Steppe Kasachstans oder im KZ Auschwitz ...

"Gladbeck"

Im August jährt sich das Gladbecker Geiseldrama zum 30. Mal. Die ARD erinnert unter anderem mit einem zweiteiligen Filmevent an dieses besondere Stück deutscher Zeitgeschichte: Aus einem fehlgeschlagenen Banküberfall entwickelte sich 1988 eine dreitägige Geiselnahme, drei Menschen kamen ums Leben. Der Zweiteiler "Gladbeck" schildert ein Verbrechen, das sich bis heute ins Gedächtnis der Deutschen eingebrannt hat. Im Mittelpunkt sollen bei der Koproduktion von ARD Degeto, Ziegler Film und RBB nicht die Geiselnehmer stehen, sondern die Medien und die Frage, wie sie mit dem Fall umgegangen sind. Stars wie Zsa Zsa Inci Bürkle, Sascha Gersak, Arnd Klawitter, Ulrich Noethen, Alexander Scheer und Martin Wuttke drehten an Originalschauplätzen. Das Drehbuch stammt von Holger Karsten Schmidt ("Mord in Eberswalde"), Regie führt Kilian Riedhof ("Der Fall Barschel").

"Tatort: Murot und das Murmeltier"

Eigentlich soll es 2018 wieder bodenständiger und konventioneller beim "Tatort" zugehen. Doch da haben die ARD-Oberen die Rechnung ohne Felix Murot (Ulrich Tukur) gemacht. Auch "Murot und das Murmeltier" wird wieder ein Filmerlebnis der exzentrischen Art. Der "Täglich grüßt das Murmeltier" zitierende Titel deutet es an: Der Ermittler durchlebt denselben tödlich endenden Einsatz immer wieder aufs Neue. Star-Schauspieler Ulrich Tukur wird 2018 mit noch mindestens einem weiteren Großprojekt für Furore sorgen ...

"Zellers Reeperbahn"

Deutschlands exzentrischster "Tatort"-Kommissar ist Ulrich Tukur ja bereits. Wie man weiß, denkt und entscheidet der der im vergangenen Sommer 60 Jahre alt gewordene Schauspieler bei seinen Projekten stets mit. Weshalb ein in Arbeit befindlicher Mehrteiler über eine Hamburger Kiezfamilie um das Jahr 1960 wohl auch deutlich Tukurs Handschrift trägt. In "Zellers Reeperbahn" spielt Tukur nicht nur einen drogensüchtigen Musiker und Nachtclubbetreiber mit schwierigen Familienbeziehungen. Die Songs seiner Figur Walter B Zellers – laut Regisseur und Co-Autor Raymond Ley eine Art "singender Don Draper ('Mad Men') der Reeperbahn" – hat Tukur selbst komponiert. Der Retromusik-Fan trägt das Material auch im Film vor. Da die produzierende UFA Fiction ("Unsere Mütter, unsere Väter") bereits einen mehrminütigen Trailer zum Mehrteiler veröffentlichte, darf man annehmen, dass das Programm noch 2018 im TV zu sehen sein wird. Ausstrahlungstermin und Sender für "Zellers Reeperbahn" wurden jedoch noch nicht verraten.

"Tatort: Alte Männer sterben nicht"

Der logistisch aufwendigste "Tatort" 2018 kommt aus Luzern: Der Schweizer Star-Regisseur Dani Levy drehte im Juli 2017 "Alte Männer sterben nicht" (Arbeitstitel) in einer einzigen Kameraeinstellung. Ein "Echtzeit"-Krimi am Sonntagabend – das gab es auch noch nicht.

"Der Staatsfeind"

"Stell dir vor, du bist rechtschaffener Polizist – und plötzlich der meistgesuchte Verbrecher Deutschlands": So kündigt der Sender SAT.1 seinen wichtigsten Eventfilm des Jahres an. Im Zweiteiler "Der Staatsfeind" gerät ein von Henning Baum gespielter Cop, der bei der Münchener Polizei seinen Dienst tut, unversehens unter Terrorverdacht und wird durchs halbe Land gejagt ... Ein Sendetermin für den Actionkracher wurde noch nicht kommuniziert.

"Das Boot"

Viel wurde über die 25-Millionen-Euro-Produktion spekuliert, Ende 2018 wissen wir endlich mehr: "Das Boot"-Remake geht noch in diesem Jahr auf Sky vom Stapel. Die achtteilige Serie setzt unmittelbar nach den Ereignissen des Filmklassikers an. Im Herbst 1942, mitten im brutalen U-Boot-Krieg, muss die Schiffsbesatzung zu einer gefährlichen Überwachungsmission aufbrechen. "Die Handlung verbindet eindrucksvoll Schlüsselszenen des Krieges zu Land und zu Wasser", verspricht Sky. Wie schon der Film wird sich auch die Serie an Lothar-Günther Buchheims gleichnamigem Roman orientieren. Auf der Besetzungsliste stehen unter anderem Tom Wlaschiha ("Game of Thrones"), Lizzy Caplan ("Masters of Sex"), Rainer Bock und Robert Stadlober. Die Regie hat der Österreicher Andreas Prochaska übernommen. Gedreht wird unter anderem in La Rochelle, wo ein 67 Meter langer, 240 Tonnen schwerer Nachbau vor Anker liegt.

"Tschiller – Off Duty"

Nach über zweijähriger Pause feiert Nick Tschiller (Til Schweiger) 2018 sein "Tatort"-Comeback. Allerdings ist der Fall nicht neu. "Off Duty" hatte 2016 gleich zwei Starttermine im Kino. Beide waren gleichermaßen erfolglos. Wann genau der Hamburger Kommissar in Istanbul seine entführte Tochter auch im Ersten befreit, steht noch nicht fest.

"Tatort: Zeit der Frösche"

Und noch ein Star-Comeback am "Tatort"-Sonntag: Heike Makatsch spielt zum zweiten Mal nach 2016 die Kommissarin Ellen Berlinger. Überraschung: Nach Babypause ist die Kriminalerin von Freiburg nach Mainz weitergezogen. Regie bei "Zeit der Frösche" führt Markus Imboden.

"Acht Tage"

Drei "Tatort"-Kommissare und ein Weltuntergang: In der Sky-Serie "Acht Tage" spielen neben den TV-Kriminalern Mark Waschke, Fabian Hinrichs und Devid Striesow unter anderem auch Christiane Paul, Henry Hübchen und Nora Waldstätten mit. Die Ausstrahlung ist für Herbst 2018 vorgesehen. Die Story lässt sich zwar schnell zusammenfassen, aber sie ist dennoch schwer verdaulich: Es geht um das Ende der Welt. Ein Meteorit rast auf die Erde zu und wird inmitten von Europa einschlagen ...

"Ku'damm 59"

Das ZDF setzt auch 2018 auf authentisches Retro-Flair: Die Fortsetzung des viel gelobten Dreiteilers "Ku'damm 56" bekommt genauso viele Teile, und auch in "Ku'damm 59" steht die Familie Schöllack mit der Tanzschule "Galant" im Zentrum. "Emanzipation, Familienstrukturen und der Wunsch nach weiblicher Selbstbestimmung", werden laut ZDF aufgearbeitet. Das Drehbuch lag wieder in den Händen von Autorin Annette Hess, die für das Buch von "Ku'damm 56" sowohl den Deutschen Fernsehpreis als auch den Grimme-Preis bekam. Mit einem eingespielten Team (Regie: Sven Bohse, Produktion: unter anderem Nico Hofmann) soll auch die Fortsetzung ein Erfolg werden. Die ersten Teile haben im März 2016 durchschnittlich 6,01 Millionen Zuschauer eingeschaltet. Mit dabei sind unter anderem: Emilia Schüle, Claudia Michelsen, Maria Ehrich, Alma Löhr und Sonja Gerhardt.

"Babylon Berlin"

Um keine deutsche Fernsehproduktion entstand in den vergangenen Jahren ein größerer Hype; seit Monaten ist "Babylon Berlin" in aller Munde. Tatsächlich scheint sich das Mammutprojekt, das pro Folge rund 2,5 Millionen Euro an Produktionskosten verschlingen soll, als Erfolgsgeschichte zu entpuppen. Insgesamt 2,3 Millionen Zuschauer sahen die ersten 16 Episoden in der linearen Ausstrahlung auf Sky, hinzu kamen über eine Million Zuschauer auf den Streamingangeboten – und damit eine hohe nichtlineare Nutzung von 44 Prozent. Pro Folge sahen rund 570.000 Zuschauer zu, womit "Babylon Berlin" laut Sender die zweitstärkste Serie ist, die je auf Sky lief. Im Herbst werden die ersten beiden Staffeln mit den Jungstars Volker Bruch und Liv Lisa Fries in der ARD ausgestrahlt, derweil die Staffeln drei und vier für den Sky-Einsatz im nächsten Jahr produziert werden ...

Heino

Am 13. Dezember 2018 wird Heino 80 Jahre alt – und aller Voraussicht nach mit einem Biopic im Fernsehen gewürdigt. Wie der Kölner "Express" berichtet, wird das Leben des Schlagersängers nun verfilmt. "Ich habe gerade bei der UFA einen Vertrag unterschrieben", verriet der 79-Jährige dem Blatt. "Die wollen tatsächlich mein Leben verfilmen. Hannelore und ich waren auch schon mit dem Produzenten essen." Auf welche Abschnitte aus Heinos Leben sich der Film konzentrieren wird, ist nicht bekannt. Der Sänger verriet lediglich, er "habe eben viel zu erzählen aus meinem langen Leben". Auch wer Heinz Georg Kramm – Heinos bürgerlicher Name – spielen soll, steht noch nicht fest. Die Spekulationen sind eröffnet ...

"Milk & Honey"

Grimmepreis, Top-Quoten, drei Staffeln: Mit "Club der roten Bänder" hat VOX Seriengeschichte geschrieben. Vom Erfolg ermutigt, starten die Kölner voraussichtlich noch Ende des Jahres eine weitere eigenproduzierte Serienadaption. "Milk & Honey", ein Serien-Hit des israelischen Senders Keshet International (Foto), erzählt von einer Gruppe Jungs auf dem Lande, die seit ihrer Kindheit befreundet sind und im Erwachsenenalter einen Escort-Service für Damen gründen ... Über die deutsche Besetzung ist noch nichts bekannt. Davon dürfte es unter anderem abhängen, ob VOX die nächste Seriensensation gelingt.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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